Angocin Anti-Infekt ist ein pflanzliches Heilmittel zur Behandlung von Infekten der Atem- und Harnwege. Senföle aus der Kapuzinerkresse und Meerrettichwurzel bekämpfen Viren, Bakterien und Pilze. Sie sind zudem in der Lage, die von Bakterien produzierten Giftstoffe unschädlich zu machen und das Immunsystem zu stärken. Angocin Anti-Infekt kann bei unkomplizierten Entzündungen von Nasennebenhöhlen, Bronchien und Blase als Alternative zu Antibiotika eingesetzt werden. Vorteil: Der Körper bildet keine Resistenzen aus und die Darmflora wird von der Behandlung nicht beschädigt. Deshalb wird das phytotherapeutische Präparat auch gerne bei häufig wiederkehrenden und therapieresistenten Infekten eingesetzt. Auch eine Langzeitbehandlung ist möglich. Angocin Anti-Infekt ist gut verträglich und schon für Kinder ab 6 Jahren zugelassen. Die Wirksamkeit des Naturheilmittels wurde in Studien belegt. Bei dem apothekenpflichtigen Medikament ist ein hoher Qualitätsstandard gesichert.
Was für eine Pflanze ist Kapuzinerkresse?
Kapuzinerkresse stammt ursprünglich aus Südamerika. Schon die Inkas sollen mit ihren Blättern schlecht heilende Wunden behandelt haben. Die Indios heutzutage setzen sie bei Bronchitis und Hauterkrankungen ein. Nach der Entdeckung Amerikas übernahmen Mönche die Heilpflanze aus den Anden in ihre Klostergärten. Später wurde sie aufgrund ihres hohen Gehaltes an Vitamin C von Seefahrern gegen Skorbut eingesetzt. Inzwischen sind auch die Inhaltsstoffe Magnesium, Eisen, Kalium und Phosphor bekannt. Ihre starke antimikrobielle Wirkung verdankt die Kapuzinerkresse ihren Senföl-Glykosiden.
Welche Wirkungen hat Meerrettichwurzel?
Meerrettich ist in Deutschland schon seit dem Mittelalter bekannt. Schon Hildegard von Bingen hat seine positive Wirkung auf die Gesundheit beschrieben. Auch die Wurzel des Meerrettichs wurde aufgrund seines hohen Vitamin-C-Gehalts zur Vorbeugung gegen Skorbut angewendet. Zur Behandlung von Infekten der Atem- und Harnwege kommen in erster Linie die Senföle zum Tragen.
Wie wirken Senföle gegen Krankheitserreger?
Senföle hemmen die Vermehrung von Viren, Bakterien und Pilzen. Die Wirkstoffe, Senföl-Glykoside (Glucosinolate), wie sie in der Pflanze vorliegen, sind für den Menschen noch inaktiv. Nach der Aufnahme werden sie im Magen durch ein Enzym, das beide Heilpflanzen enthalten, in Senföle und Glukose gespalten. Die Senföle werden im oberen Dünndarm aufgenommen und gelangen ins Blut. Sie erreichen nicht den Dickdarm und lassen im Gegensatz zu Antibiotika die nützlichen Darmbakterien unbeschadet. Das ist von daher wichtig, weil „gute“ Darmbakterien großen Einfluss auf das Immunsystem haben. Die Senföle gelangen über das Blut zu den Atem- und Harnwegen. Dort reichern sie sich an und bekämpfen Bakterien (Harnwege) und Viren (Nasennebenhöhlen, Lunge). Senföle sollen allgemein das Immunsystem anregen und Entzündungen hemmen.
Wie wird Angocin Anti-Infekt dosiert und angewendet?
Falls nicht anders verordnet, nehmen Kinder von 6 bis 12 Jahren 3-4-mal täglich 2-4 Filmtabletten (Standarddosis 3-mal täglich 3 Filmtabletten) und Jugendliche über 12 Jahre sowie Erwachsene 3-5-mal täglich 4-5 Tabletten (Standarddosis 3-mal täglich 4 Filmtabletten) mit ausreichend Flüssigkeit ein. Zum Schutz der Schleimhäute wird das Präparat nach den Mahlzeiten eingenommen.
Kontraindikationen: Wann darf Angocin Anti-Infekt nicht angewendet werden?
Bei einer Überempfindlichkeit gegen Kapuzinerkresse, Meerrettich oder einen anderen Bestandteil, bei akuten Magen- und Darmgeschwüren, akuten Nierenentzündungen sowie im Alter unter 6 Jahren soll Angocin Anti-Infekt nicht eingenommen werden. Bei Patienten zwischen 6 und 12 Jahren sowie in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte vor der Anwendung ein Arzt befragt werden.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Häufig ist mit Magen- und Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen, Blähungen, Oberbauchdruck und Durchfall zu rechnen. Dann sollte die Dosis herabgesetzt werden. Gelegentlich kommt es zu allergischen Reaktionen der Haut, z.B. Hautrötungen mit Hitzegefühl, Juckreiz und Hautausschlag. In dem Fall ist das Präparat abzusetzen und beim Arzt Rücksprache zu halten.
Welche Wechselwirkungen müssen beachtet werden?
Da Kapuzinerkresse Vitamin K enthält, das zur Blutgerinnung beiträgt, kann die Wirkung gerinnungshemmender Medikamente (Vitamin-K-Antagonisten) verringert werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von Angocin Anti-Infekt sollte der behandelnde Arzt informiert und der Quick-Wert engmaschig kontrolliert werden.
Autor: Beate Helm
Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.
Quellen:
Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde, Haug Verlag, 4. Auflage
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/chirurgische-klinik-zentrum/urologische-klinik/fuer-patienten/fuer-sie-gelesen/phytomedizin-traditionelles-wissen-modern-genutzt/
https://www.angocin.de/