Wie wirken ASS 100 - 1 A Pharma TAH Tabletten?
ASS 100 - 1 A Pharma TAH Tabletten enthalten 100 mg des Wirkstoffs Acetylsalicylsäure. Acetylsalicylsäure wird manchmal zur Therapie von Schmerzen eingesetzt, allerdings ist dieses Präparat zur Therapie von Schmerzen ungeeignet. Es wird vielmehr eingenommen, um einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu verhindern. Wenn die Blutplättchen im Blut verklumpen, können sie im Herzen oder im Gehirn die Verstopfung eines Blutgefäßes hervorrufen. Dann spricht man von Herzinfarkt (am Herzen) oder Schlaganfall / Apoplexie (im Gehirn). ASS 100 - 1 A Pharma TAH Tabletten können dafür sorgen, dass die Blutplättchen im Blut nicht verklumpen. So wird angestrebt, eine Verstopfung von Blutgefäßen zu verhindern. Dies ist z. B. erforderlich bei einem akuten Herzinfarkt, um einem weiteren Herzinfarkt oder Störungen der Durchblutung im Gehirn vorzubeugen. Um die angestrebte Wirkung möglichst zu erhalten, sollte das Präparat regelmäßig eingenommen werden.
Anwendungsgebiete
ASS 100 - 1 A Pharma TAH Tabletten hat hauptsächlich das Anwendungsgebiet der Blutverdünnung bzw. Hemmung der Thrombozytenaggregation, also der Hemmung des Zusammenklumpens von Blutplättchen. Das Ziel ist es hier, die Entstehung von Blutgerinnseln zu verhindern, die einen Herzinfarkt oder Schlaganfall auslösen könnten. Dies kann erforderlich werden in folgenden Fällen:
- wenn eine instabile Angina pectoris vorliegt bzw. Schmerzen am Herzen, die auf Störungen der Durchblutung der Herzkranzgefäße zurückgehen (Langzeittherapie, auch um eine Angina pectoris zu verhindern)
- wenn ein akuter Herzinfarkt vorliegt (Standardtherapie)
- wenn nach einem Herinfarkt ein weiterer Herzinfarkt verhindert werden soll (Reinfarktprophylaxe)
- wenn Operationen oder Eingriffe an den arteriellen Blutgefäßen vorgenommen wurden, z. B. ein Venen-Bypass.
- bei perkutaner transluminaler koronarer Angioplastie, also dem Einführen eines Ballonkatheters am Herzen, um Stauungen / Blockierungen aufzulösen.
- wenn eine vorübergehende Durchblutungsstörung im Gehirn verhindert werden soll, also eine TIA (transitorische ischämische Attacke) oder ein Schlaganfall bzw. Hirninfarkt. Dies wird vor allem dann erforderlich, wenn bestimmte Vorläuferstadien bereits erreicht wurden (vorübergehende Lähmungen im Gesicht oder an der Muskulatur des Arms, vorübergehender Verlust des Sehsinns).
Dieses Präparat ist zur Behandlung von Schmerzen ungeeignet.
Wechselwirkungen / Gegenanzeigen
Wenn man ASS 100 - 1 A Pharma TAH Tabletten einnimmt, kann sich die Wirkung von bestimmten anderen Wirkstoffen verändern. Zu diesen gehören:
- Antikoagulanzien (die die Blutgerinnung hemmen) werden in ihrer Wirkung verstärkt, was schwere Blutungen auslösen kann. Besonders gefährlich ist die gleichzeitige Einnahme mit den Vitamin-K-Antagonisten Warfarin und Dicoumarol und auch mit Clopidogrel.
- Die Konzentration von Digoxin, Barbituraten oder Lithium kann sich im Blut erhöhen (Vergiftungsgefahr).
- Sulfonylharnstoffe können in ihrer Wirkung verstärkt werden, was eine Unterzuckerung auslösen kann.
- Nicht-steroidale Antirheumatika werden in ihrer Wirkung und in ihren Nebenwirkungen verstärkt.
- Methotrexat, ein Zellgift, das bei Krebs und Rheuma eingesetzt wird, kann verstärkt wirken, ebenso Trijodthyronin (Schilddrüsenhormon) und Sulfonamide.
- Valproinsäure wird in der Konzentration im Blut erhöht, was die Wirkungen und Nebenwirkungen intensivieren kann.
- Durch die gleichzeitige Einnahme mit Alkohol und Glukokortikoiden wird die Gefahr von Blutungen im Magen-Darm-Bereich verstärkt.
- Die gleichzeitige Einnahme mit säurebindenden Medikamenten (Antazida) kann zu einer verstärkten Ausscheidung von Acetylsalicylsäure führen, was deren Wirkung verringert.
- Bestimmte Medikamente zur Entwässerung (Schleifendiuretika, Spironolacton und Canrenoat), Mittel zur Blutdrucksenkung und Mittel bei Gicht können in ihrer Wirkung verringert werden.
- Man sollte Acetylsalicylsäure zur Blutverdünnung nicht gleichzeitig mit Ibuprofen nehmen. Denn Ibuprofen hemmt den blutverdünnenden Effekt der Acetylsalicylsäure.
Der Wirkstoff sollte nicht eingenommen werden, wenn…
- … eine Überempfindlichkeit gegenüber Acetylsalicylsäure vorliegt oder gegenüber anderen Salicylaten.
- … der Patient akute Geschwüre im Magen-Darm-Bereich hat.
- … eine erhöhte Neigung zu Blutungen bekannt ist.
- … Leber- und Nierenversagen.
- … der Patient Methotrexat einnimmt.
- … eine schwere, nicht therapierte Schwäche des Herzmuskels vorliegt.
In folgenden Fällen sollte die Abwägung von Nutzen und Risiko besonders sorgfältig erfolgen, am besten in Absprache mit dem behandelnden Arzt:
- wenn der Patient gleichzeitig mit Gerinnungshemmern therapiert wird, also mit Heparinen. Eine Ausnahme stellen Heparine in niedriger Dosierung dar oder Abkömmlinge des Cumarins wie Phenprocoumon.
- wenn Asthma vorliegt
- wenn eine Überempfindlichkeit gegenüber anderen entzündungshemmenden Mitteln oder Antirheumatika vorliegt oder eine allgemeine Neigung zu Allergien bekannt ist
- wenn in der bisherigen Krankengeschichte des Betroffenen Geschwüre oder Blutungen im Magen-Darm-Bereich stattgefunden haben
- wenn die Niere vorgeschädigt ist oder die Leberfunktion schwer gestört ist
- bei Operationen, auch bei kleineren Eingriffen
Indikation
- Zur Gerinnungshemmung bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße, insbesondere bei akutem Herzinfarkt
- Zur Vorbeugung eines erneuten Herzinfarktes
- Nach gefäßchirurgischen Operationen
- Zur Vorbeugung von Hirninfarkten
Kontraindikation
Gegen alle Arzneimittel können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, dann müssen Sie das Medikament sofort absetzen. Wenn schon eine Allergie gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels bekannt ist, darf es nicht angewendet werden.
Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei:
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
- Krankhaft erhöhter Blutungsneigung
- Asthma
- Chronischen oder wiederkehrenden Magen- oder Zwölffingerdarmbeschwerden
- Vorgeschädigter Niere
- Schweren Leberfunktionsstörungen
Dosierung
- Bei Erkrankungen der Herzkranzgefäße (instabiler Angina pectoris): 1 Tablette pro Tag
- Bei akutem Herzinfarkt: 1-1,5 Tabletten pro Tag
- Zur Vorbeugung eines erneuten Herzinfarktes: 3 Tabletten pro Tag
- Nach gefäßchirurgischen Operationen: 1 Tablette pro Tag
- Zur Vorbeugung von Hirninfarkten: 1/2-1 Tablette pro Tag
Patientenhinweise
- Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Schwangerschaft
Während Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie Medikamente möglichst nur nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker einnehmen!
- Da der Einfluss auf die Schwangerschaft ungeklärt ist, sollte Acetylsalicylsäure in den ersten 6 Monaten nicht eingenommen werden In den letzten 3 Monaten ist die Einnahme nicht erlaubt: In den letzten 3 Monaten kann die Einnahme zu einer Verlängerung der Schwangerschaft und zu Wehenhemmung führen. Bei Mutter und Kind ist eine gesteigerte Blutungsneigung beobachtet worden. Bei Einnahme von ASS kurz vor der Geburt kann es insbesondere bei Frühgeborenen zu Hirnblutungen kommen.
- Acetylsalicylsäure geht in geringen Mengen in die Muttermilch über.
Da nachteilige Wirkungen auf den Säugling bisher nicht bekannt geworden sind, wird bei kurzfristiger Anwendung der empfohlenen Dosis eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich sein. Bei längerer Anwendung bzw. Einnahme größerer Mengen sollte abgestillt werden.