Es handelt sich hierbei um ein Trainingsgerät, das sowohl prophylaktisch, aber auch im Notfall eingesetzt werden kann um betroffenen Patienten das Ausatmen über die sogenannte „Lippenbremse“ zu ermöglichen. Diese Atemtechnik ist immer dann erforderlich, wenn Erkrankungen der Atemwege zu einem Zusammenfallen der Bronchialwände (Bronchialkollaps) und dadurch zu Atemnot führen.
Das BA-Tube Atemtherapiegerät findet daher seinen Einsatz bei folgenden Krankheitsbildern:
Lungenemphysem
Bei einem Lungenemphysem liegt eine Schädigung der Lungenbläschen (Alveolen) vor, wodurch die Ausatmung erschwert ist. Durch den erschwerten Atemfluss sinkt der Sauerstoffgehalt des Blutes, was sich mit Atemnot, Erschöpfung und Gewichtsabnahme bemerkbar macht. Es handelt sich hierbei um eine chronische Erkrankung, die Zerstörung der Alveolen lässt sich trotz verschiedener Therapieansätze nicht rückgängig machen.
Häufig tritt ein Lungenemphysem in Kombination mit einer chronisch obstruktiven Bronchitis auf. Ein Überbegriff für beide Erkrankungen ist die sogenannte COPD („chronic obstructive pulmonary disease“).
Chronisch-obstruktive Bronchitis (COB)
Hierbei handelt es sich um eine dauerhafte Entzündung der Bronchialschleimhaut in Kombination mit einer Verengung (Obstruktion) der Atemwege. Dies hat zur Folge, dass die Betroffenen unter Husten und Auswurf leiden. Das Krankheitsbild kann mit oder ohne Lungenemphysem einhergehen.
Asthma
Asthma ist eine chronische, entzündliche Atemwegserkrankung bei der es durch eine Verengung der Bronchien zu anfallsartiger Atemnot, Husten und Auswurf kommt. Die Übergänge zur chronischen Bronchitis und zum Lungenemphysem sind fließend.
Cystische Fibrose
Die Cystische Fibrose, auch Mukoviszidose genannt, ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung, bei der es durch eine Genveränderung zu einer Störung des Wasser- und Salzhaushaltes kommt. Als Folge bildet sich im Körper zähflüssiges Sekret, das in der Lunge als zäher Schleim nicht abgehustet werden kann und zu chronischen Lungenerkrankungen mit immer wiederkehrenden Infekten führt.
Wann wird das BA-Tube Atemtherapiegerät angewendet?
Das BA-Tube Atemtherapiegerät kann zunächst prophylaktisch eingesetzt werden. Betroffene Patienten trainieren damit die sogenannte Lippenbremse, eine Atemtechnik die die Atemwege bei der Ausatmung offen hält. Hierbei wird in das Gerät gegen einen verstellbaren Druck geatmet, der wiederum im Mundraum einen positiven Druck (PEP: Positive Expiratory Pressure) erzeugt. Dieser setzt sich bis in die Bronchien fort und wirkt einem Zusammenfallen der Bronchialwände entgegen.
Aber auch bei akuter Atemnot lässt sich dieser positive Druck im Mundraum mit dem BA-Tube Atemtherapiegerät erzeugen, so dass auch ein Einsatz in Notfallsituationen möglich ist und dem Betroffenen sofortige Linderung verschaffen kann.
Wie wird das BA-Tube Atemtherapiegerät angewendet?
Die richtige Übungstechnik und der für den Patienten individuell eingestellte Widerstand beim Ausatmen sind wichtige Vorraussetzungen für den Therapieerfolg. Die Unterweisung erfolgt daher idealerweise von einem erfahrenen Arzt oder Physiotherapeuten.
Am Therapiegerät lässt sich über eine blaue Kappe der Widerstand stufenlos gegen den Uhrzeigersinn von 0 bis 7 einstellen. 0 bedeutet in diesem Fall der größte, 7 der kleinste Gegendruck.
Das weiße Ende der BA-Tube wird in den Mund genommen, es wird durch die Nase ein- und im Anschluss verstärkt durch die BA-Tube ausgeatmet. Wichtig ist hierbei eine regelmäßige, aber nicht zu langsame Ausatmung.
Die Übungen dauern in der Regel 10 Minuten und sollten über den Tag verteilt stattfinden. Die Anzahl der Atemzüge pro Übungseinheit unterscheidet sich sehr individuell je nach Verfassung und Kondition des Betroffenen. Nach 5-10 Atemzügen sollte eine kurze Pause eingelegt werden. Sekrete sollten regelmäßig abgehustet werden.
Durch den unkomplizierten Gebrauch der BA-Tube lassen sich diese Übungen auch ganz angenehm beim Fernsehen oder Lesen durchführen.
Wie wird das BA-Tube Atemtherapiegerät gereinigt?
Dem Therapiegerät liegt ein schwarzes Stäbchen bei, das in das Atemrohr geführt wird um die blaue Kappe für Reinigungszwecke zu entfernen. Die Einzelteile können dann in kochendem Wasser gereinigt werden. Auch ein Autoklavieren bei 134 Grad und eine kalt-oder nassthermische Desinfektion ist möglich.
Nach der Reinigung wird die blaue Kappe wieder auf das Atemrohr gedrückt, bis sie mit einem hörbaren Klick einrastet.
Informationen zuletzt aktualisiert am: 25.07.2019
Autor: Linda Künzig
Linda Künzig, Apothekerin mit Weiterbildungen im Bereich Homöopathie und Naturheilverfahren. Neben ihrer Tätigkeit in einer öffentlichen Apotheke unterstützt sie seit Mai 2019 die Apomio-Redaktion als freie Autorin.