Was ist Betaisodona Salbe und wie wirkt sie?
Betaisodona Salbe enthält als Wirkstoff Povidon-Iod. Dieses Povidon-Iod ist ein breit wirkendes keimtötendes Desinfektionsmittel (Antiseptikum). Es kann antimikrobiell gegen Bakterien, Viren, Pilze und einigen Protozoen wirken. Die Protozoen lassen sich unterteilen in:
- Sporozoen bzw. Sporentierchen
- Ciliaten bzw. Wimperntierchen
- Flagellaten bzw. Geißeltierchen und
- Rhizopoden bzw. Wurzelfüßer.
Wenn Povidon-Iod längere Zeit einwirkt, kann es auch Sporen bekämpfen. Die jeweiligen antimikrobiellen Effekte lassen sich auf oxidierende und halogenierende Wirkungen zurückführen. Der Begriff Oxidieren bezeichnet eine Verbindung mit Sauerstoff, Halogenieren bedeutet eine Verbindung mit einem Halogen (Iodieren). Wenn der Stoff seine Farbe verliert oder sich diese verringert, bedeutet dies, dass sich die Wirkung vermindert. Povidon-Iod ist auch dafür bekannt, dass es Entzündungen bremst. Normalerweise können keine Resistenzen gegen den Stoff auftreten, d. h. ein Unterbleiben der Wirkung ist nicht zu erwarten. Im Falle von Povidon-Iod wird das Iod langsam freigesetzt, daher sind die Nebenwirkungen geringer und die Wirkung hält länger an.
Anwendungsgebiete
Betaisodona Salbe ist ein Antiseptikum, das dafür eingesetzt wird, Keime zu töten und so Infektionen zu verhindern. Dabei wird es oberflächlich auf die Haut oder auf Wunden aufgetragen. Man kann es wiederholt anwenden, wenn die Haut Schäden aufweist. Beispiele für solche Hautschäden sind:
- Dekubitus (Druckgeschwür, "Sich-wund-Liegen")
- Oberflächliche Wunden und Verbrennungen
- Ulcus cruris (Geschwür am Unterschenkel).
- Erkrankungen der Haut mit Infektionen und Superinfektionen
Gegenanzeigen und Wechselwirkungen
In den folgenden Fällen sollte man Betaisodona Salbe nicht anwenden,
- … wenn der Patient eine Überfunktion der Schilddrüse hat, oder eine andere manifeste Krankheit der Schilddrüse.
- … wenn die chronische Entzündung der Haut namens Dermatitis herpetiformis Duhring vorliegt, die sehr selten ist.
- … wenn zu der Zeit eine Strahlenbehandlung vorgenommen wird oder wenn diese anvisiert wird.
- … wenn man eine Allergie (Überempfindlichkeit) gegenüber den Wirkstoff hat oder einen der anderen Inhaltsstoffe.
Wenn man zwei oder mehrere Medikamente zusammen oder in kurzen Zeitabständen nimmt, kann es zu Wechselwirkungen kommen, d. h. die Stoffe beeinflussen sich gegenseitig in ihren Wirkungen oder Nebenwirkungen. Daher sollte man unbedingt einen Arzt oder Apotheker zurate ziehen, wenn man vorhat, Betaisodona Salbe und andere Arzneimittel zu nehmen. Dies ist auch dann wichtig, wenn es sich um Medikamente handelt, die nicht von einem Arzt verschrieben werden müssen. Der Wirkstoff in Betaisodona Salbe kann mit Eiweiß oder anderen organischen Stoffen, wie sie in Eiter oder Blut vorkommen, eine chemische Reaktion eingehen. Dies kann die Wirkung des Wirkstoffs reduzieren. Wenn man gleichzeitig enzymatische Mittel zur Behandlung von Wunden anwendet, wird der Enzymbestandteil (durch das Povidon-Iod) oxidiert. Dies kann die Wirkung beider Medikamente vermindern. Eine Abschwächung beider Medikamente ist möglich bei gleichzeitiger Anwendung von:
- Taurolidin
- Wasserperoxid
- Desinfektionsmittel, die Silber enthalten
Eine gleichzeitige oder kurz aufeinanderfolgende Anwendung von Betaisodona Salbe und Desinfektionsmitteln mit Quecksilber ist nicht durchzuführen. Der Grund besteht darin, dass sich aus Quecksilber und Jod ein Stoff bilden kann, der hautschädigend wirkt. Wenn man die Salbe an benachbarten Stellen oder an derselben Stelle gleichzeitig oder kurz nacheinander mit desinfizierenden Mitteln, die Octenidin enthalten, anwendet, kann es zu Verfärbungen kommen. Daher sollte man dies unterlassen. Wer mit Mitteln behandelt wird, die Lithium enthalten, sollte eine lang dauernde oder großflächige Verwendung dieses Präparats nicht durchführen, weil die durch Lithium möglicherweise ausgelöste Unterfunktion der Schilddrüse durch Iod weiter gefördert werden kann.
Wie diagnostische Untersuchungen oder eine Radio-Iod-Behandlung durch Betaisodona Salbe verändert werden können
Povidon-Iod hat eine oxidierende Wirkung. Daher kann es vorkommen, dass bestimmte Diagnoseverfahren Ergebnisse liefern, die fälschlicherweise positiv sind, beispielsweise Toluidin oder Guajakharz bei der Bestimmung von Glukose oder Hämoglobin in einer Stuhl- oder Urinprobe. Die Aufnahme von Iod durch die Schilddrüse kann durch das Präparat beeinflusst werden, was Untersuchungen der Schilddrüse stören kann, z. B. bei einer Szintigrafie der Schilddrüse oder bei einer Radio-Iod-Untersuchung. Auch eine anvisierte Radio-Iod-Behandlung kann hierdurch unmöglich werden. Wenn ein neues Szintigramm angefertigt werden soll, sollte man mindestens 1 bis 2 Wochen nach dem Ende der Therapie mit Betaisodona Salbe verstreichen lassen.
Wichtige Hinweise zur Anwendung von Betaisodona Salbe
Wenn der Betroffene unter einer Krankheit der Schilddrüse oder einem Kropf leidet, sollte man Betaisodona Salbe nur dann in großen Flächen anwenden, wenn der behandelnde Arzt dies ausdrücklich empfiehlt. Dies gilt besonders dann, wenn die Salbe auf mehr als 10 Prozent der Oberfläche des Körpers verteilt werden soll und / oder über einen Zeitraum von mehr als 2 Wochen. Nach dem Ende der Behandlung mit Betaisodona Salbe sollte man auf die frühen Beschwerden einer etwaigen Überfunktion der Schilddrüse achten. Besonders Senioren über 65 Jahre sind häufiger von einer Fehlfunktion der Schilddrüse betroffen und sollten daher eine langfristige Verwendung des Präparats nur dann in Erwägung ziehen, wenn dies der Arzt wünscht. In manchen Fällen kann es erforderlich sein, die Funktionen der Schilddrüse zu kontrollieren. Säuglinge oder Neugeborene, die jünger sind als 6 Monate, sollten nur auf Wunsch des Arztes hin mit Betaisodona Salbe behandelt werden, und dies auch nur in beschränktem Maße. Dann sollte eine Überprüfung der Funktion der Schilddrüse stattfinden. Der Säugling sollte das Präparat nicht über das Stillen aufnehmen.