Blanel Brausetabletten werden vorbeugend gegen das erneute Auftreten von Harnsteinen oder zum Verhindern der Größenzunahme schon vorhandener Harnsteine angewendet. Der Harn wird alkalisiert, um das Auskristallisieren von Calcium- und Harnsäuresteinen zu vermeiden. 50 % der Patienten, die schon einmal einen Harnstein hatten, können mit mindestens einem, 25 % mit bis zu 3 weiteren Steinbildungen in der Zukunft rechnen. Die Wahrscheinlichkeit eines Stein-Rezidivs kann durch mehr Trinken und eine Veränderung der Ernährungsgewohnheiten gesenkt werden. Ist das Risiko, Harnsteine zu bilden, aber sehr erhöht, oder hat das geänderte Ess- und Trinkverhalten als Vorbeugung nicht ausgereicht, helfen Blanel Brausetabletten, um erneute Harnsteine zu vermeiden.
Welche Arten von Harnsteinen gibt es? Was sind die Ursachen? Was hilft?
75% der Harnsteine bestehen aus Kalziumoxalat. Die Steinbildung hat verschiedene Ursachen. Empfohlen wird die Aufnahme von ausreichend Kalzium (nicht zu viel durch Nahrungsergänzungsmittel!) und wenig oxalathaltigen Nahrungsmitteln wie Spinat, Rhabarber, schwarzer Tee und Walnüsse.
An zweiter Stelle stehen mit ca. 10 % Harnsäuresteine. Harnsäure entsteht beim Abbau von Purinen und Eiweiß und wird über die Nieren ausgeschieden. Bei zu hoher Konzentration im Harn kristallisiert sie zu Steinen aus, bei zu viel Harnsäure im Blut entsteht die Stoffwechselkrankheit Gicht. Tipp: Reduktion von tierischem Eiweiß, insbesondere von rotem Fleisch, und Abbau von Übergewicht!
Bei Harnwegsinfekten können Infekt-Steine aus Calciumphosphat oder Magnesium-Ammoniumphosphat entstehen. Bei Tendenz zu dieser Steinbildung hilft eine naturheilkundliche oder bei starkem Infekt eine Antibiotika-Therapie.
Ca. 1 % der Harnsteine sind Cystin-Steine. Die Cystinurie ist eine angeborene Krankheit mit erhöhter Ausscheidung der Aminosäure Cystin. Das schwer in Urin lösliche Cystin fällt aus und bildet Kristalle. Die Steinbildung ist stark ausgeprägt und kann zu Nierenversagen führen. Daher muss der Patient engmaschig von einem Urologen betreut werden. Für alle Harnstein-Patienten, ob gerade mit oder ohne Stein gilt: Wenig Salz essen! Viel Wasser, dünne Tees oder verdünnte Säfte ohne Zucker trinken!
Welche Wirkstoffe enthalten Blanel Brausetabletten?
Blanel Brausetabletten alkalisieren den Urin mithilfe von Kaliumcitrat, Citrat-Ionen, Zitronensäure, die im Körper alkalisch reagiert, Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat sowie Natrium- und Hydrogencarbonat-Ionen. Alkalisch ist der Gegenpol zu sauer. Blanel Brausetabletten neutralisieren die Säure und vermindern so das Risiko, dass Harnsäuresteine auskristallisieren. Kalium verringert zudem die Ausscheidung von Calcium über die Nieren, was das Risiko für die Bildung von Calcium-Steinen herabsetzt. Citrate bilden mit Calcium wasserlösliche Komplexe und verhindern auf diese Weise zusätzlich die Calcium-Steinbildung.
Bei welchen Harnsteinen sind Blanel Brausetabletten indiziert?
Anwendungsbereiche sind Harnsäuresteine und die Metaphylaxe (Nachsorge) durchgemachter Calcium-Harnstein-Erkrankungen, um ein Calcium-Stein-Rezidiv zu verhindern.
Wie werden Blanel Brausetabletten dosiert?
Ziel ist ein pH-Wert des Urins von 6,2 bis 6,8 bei Harnsäuresteinen und von 6,4 bis 7,0 bei Calciumsteinen. Dazu werden bei Harnsäuresteinen morgens und mittags je 1 und abends 1-2 Brausetabletten und bei Calciumsteinen eine Einmaldosis von 1-2 Brausetabletten abends, jeweils nach den Mahlzeiten, empfohlen.
Kontraindikationen: Wann dürfen Blanel Brausetabletten nicht angewendet werden?
Gegenanzeigen ist eine Überempfindlichkeit gegen einen Wirkstoff oder anderen Bestandteil des Präparats, eine eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion und eine metabolische Alkalose. Auch bei schwerem Bluthochdruck, kochsalzarmer Diät, chronischer Harnwegsinfektion mit harnstoffspaltenden Bakterien sowie eine periodische hyperkaliämische Lähmung sprechen absolut gegen eine Anwendung von Blanel Brausetabletten. Kinder sollten das Arzneimittel nicht einnehmen, Schwangere und Stillende nur nach Rücksprache mit dem Arzt.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Häufig ist mit leichten Magen-Darm-Störungen, z.B. Übelkeit, Erbrechen, Magenbeschwerden und leichtem Durchfall zu rechnen. Sehr selten wurden Überempfindlichkeitsreaktionen beobachtet.
Welche Wechselwirkungen sind möglich?
Eine Wechselwirkung mit Herzglykosiden, Aldosteronantagonisten, kaliumsparenden Diuretika, ACE-Hemmern, nicht-steroidalen Entzündungshemmern und peripheren Analgetika muss beachtet werden. Eine gleichzeitige Aufnahme citrat- und aluminiumhaltiger Substanzen kann zu einer erhöhten Aluminiumresorption führen. Beide Präparate sollten mindestens 2 Stunden zeitlich versetzt eingenommen werden.