Cimicifuga D30, die Traubensilberkerze, wird zur homöopathischen Behandlung von Wechseljahresbeschwerden eingesetzt. Dazu zählen Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Cimicifuga hat mit dem östrogenartigen Wirkstoff Cimicifugin eine hormonausgleichende Wirkung. Sie zeigt auch positive Effekte beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) und bei Menstruationsbeschwerden. Neben diesen bekannten Indikationen kann Cimicifuga D30 auch bei rheumatischen und krampfartigen Schmerzen Anwendung finden.
Was für eine Pflanze ist die Traubensilberkerze?
Die Traubensilberkerze, botanisch Cimicifuga racemosa, stammt ursprünglich aus Nordamerika, wo schon seit Jahrhunderten von den Indianern bei Schlangenbissen und in der Frauenheilkunde, besonders zur Erleichterung der Geburt, eingesetzt wird. Deshalb wird sie auch indianische Frauenwurzel genannt. Sie gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und erreicht eine Höhe von bis zu 2 Metern. Ihre weiß-silbernen Blüten stehen am Ende der Stängel an großen, kerzenförmigen Trauben (lat.: racemus). Um sich vor Insekten zu schützen, verströmt die Traubensilberkerze einen Geruch, der vor allem Blattwanzen, die ihr Schaden zufügen können, in die Flucht treibt. Daher kommt auch ihr botanischer Name: Cimex heißt Wanze und fuga die Flucht.
Welche Wirkstoffe enthält Cimicifuga?
In dem Wurzelstock, der für die Herstellung des homöopathischen Mittels genutzt wird, befinden sich Bitter- und Gerbstoffe, Cimicifugin, Triterpenglykoside wie Actein und Cimifugosid, Salicylsäure, Phenolcarbonsäuren und Isoflavone.
Wie wirkt Cimicifuga?
Cimicifuga hat eine entkrampfende, beruhigende und schmerzlindernde Wirkung. Ihre östrogenartigen Eigenschaften gehen darauf zurück, dass Cimicifugin an Östrogen-Rezeptoren andockt. Wirkstoffe der Pflanze sollen außerdem an Andockstellen im Gehirn binden, die eigentlich für Serotonin und Dopamin vorgesehen sind. Die beiden Botenstoffe gelten als Glückshormone, was die stimmungsaufhellende Wirkung von Cimicifuga erklärt. Die Traubensilberkerze kann einen schützenden Effekt auf den Knochenaufbau ausüben. Sie hemmt Nervenzellen im Gehirn, die den Kreislauf und die Körpertemperatur regulieren, was Herzrasen und Hitzewallungen entgegenwirkt.
Was sind die Anwendungsbereiche von Cimicifuga?
Am besten hat sich das Hahnenfußgewächs bei Frauenbeschwerden bewährt: Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Trockenheit und Juckreiz in der Scheide in den Wechseljahren werden genauso gelindert wie Schlafstörungen, Nervosität, Stimmungsschwankungen und Depressionen. Cimicifuga hilft auch gegen schmerzhafte Spannungen in der Brust, Reizbarkeit und schlechte Laune beim Prämenstruellen Syndrom. Sie entkrampft die Muskulatur und lindert so Schmerzen von Herz, Magen, Darm und Gallenblase und von den Geschlechtsorganen während der Menstruation. Auch rheumatische Muskelschmerzen, migräneartige Kopfschmerzen, die bis in die Arme ausstrahlen und vom Nacken ausgehen sowie Schmerzen der Gelenke können durch Cimicifuga gelindert werden. Die indianische Frauenwurzel unterstützt bei Depressionen nach der Geburt und Unregelmäßigkeiten des Zyklus.
Wie wird Cimicifuga D30 dosiert und angewendet?
Die Potenz D30 liegt im Grenzbereich zwischen Selbstmedikation (D6 bis D12) und der Potenzhöhe, bei der ein fachkundiger Heilpraktiker oder Arzt die Behandlung begleiten sollte. Auf jeden Fall wird Schwangeren und Frauen, die östrogenhaltige Medikamente einnehmen oder einen hormonabhängigen Tumor haben, eine vorherige Rücksprache beim Facharzt angeraten. Cimicifuga D30 wird nur 1-mal täglich eingenommen. Falls keine Besserung innerhalb weniger Tage eintritt, sollte die Potenz oder das Mittel geändert werden. Zur Einnahme werden 5 Tropfen auf ein Plastiklöffel gegeben und eingenommen. Bei Besserung die Anwendung einstellen. Das Mittel wirkt noch nach. Eine andere Methode der Anwendung ist die Wasserglas-Methode: In ein halbes Glas Wasser werden 5 Tropfen Cimicifuga D30 gegeben. Ein Schluck einnehmen. Die Lösung mit einem Plastiklöffel kräftig umrühren und den nächsten Schluck nehmen, usw. Diese Art der Einnahme empfiehlt sich bei akuten Beschwerden wie krampfartige Schmerzen. Nach Eintritt der Besserung die Abstände der Einnahme verlängern.
Worauf muss bei der Einnahme geachtet werden?
Homöopathische Mittel werden schon von der Mundschleimhaut aufgenommen. Deshalb sollte das Mittel erst 1-2 Minuten im Mund behalten werden, bevor es geschluckt wird. 15 Minuten vor und nach der Einnahme möglichst nichts essen und trinken, nicht rauchen und nicht die Zähne putzen.
Informationen zuletzt aktualisiert am: 26.08.2019
Autor: Beate Helm
Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.
Quellen:
Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde, Haug-Verlag, 4. Auflage 2014
Hiller, K./Melzig, M.F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Sonderausgabe area verlag gmbh, 2006