Die CoaguChek XS PT Test Teststreifen sind nützlich, wenn man den INR-Wert ermitteln will. Sie werden zusammen mit dem CoaguChek XS System angewendet.
Was ist der INR-Wert?
INR steht für International Normalized Ratio. Dies ist eine Größe aus der Labormedizin und gibt an, wie das sogenannte extrinsische System der Blutgerinnung funktioniert. Mit der INR bestimmt man die Thromboplastinzeit, also die Zeit, wie lange die Blutgerinnung dauert. Die INR folgt der gebräuchlichen Standardisierung des Quick-Werts. Wenn die INR deutlich unter 1 liegt, ist die Gerinnungszeit kurz und der Quick-Wert hoch. Dann besteht eine gewisse Gefahr für Thrombosen. Wenn sie über 0,85 und unter 1,27 liegt, ist die Gerinnungszeit normal, ebenso der Quick-Wert. Wird eine INR von deutlich über 1 gemessen, ist die Blutgerinnungszeit lang, der Quick-Wert niedrig und es besteht eine verstärkte Gefahr für Blutungen. Letzteres kann durch Blutgerinnungshemmer auftreten, aber auch durch Mangel an Vitamin K oder bestimmte Schäden an der Leber.
Wie funktioniert die Messung der Blutgerinnungszeit?
Der Teststreifen beinhaltet eine Substanz, die mit der Blutprobe reagiert. Die reaktiven Inhaltsstoffe sind dabei das Thromboplastin und ein Peptid-Substrat. Thrombin ist ein Enzym, das das Peptid-Substrat spaltet. Dies wiederum führt zu einem elektrochemischen Signal. Es wird mit dieser Methode die Zeitspanne zwischen dem ersten Zusammentreffen der Blutprobe mit dem Thromboplastin und dem Beginn der Blutgerinnung gemessen. Dabei wird der INR-Wert berechnet, ebenso der Quick-Wert.
Wann werden Gerinnungshemmer verabreicht?
Für die natürliche Blutgerinnung benötigt der Körper bestimmte Eiweiße, die in der Leber mithilfe von Vitamin K hergestellt werden. Letzteres wird dem Organismus hauptsächlich durch die Nahrung zur Verfügung gestellt. Viele Gerinnungshemmer hemmen die Wirkung des Vitamins K. Dadurch wird das Blut verdünnt. Daher gilt: Wer gleichzeitig mit einer solchen blutverdünnenden Medikation viel Vitamin K aufnimmt, kann die Wirkung des Blutverdünners bremsen. Mittlerweile gibt es aber auch die sogenannten direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK). Bei diesen ist es möglich, dass eine Messung des Gerinnungswertes unnötig wird.
Warum ein Selbstmanagement des Gerinnungswertes für Patienten?
Beim Selbstmanagement des Patienten wird mit einem entsprechenden Messgerät (dem CoaguChek® XS) gearbeitet. Man entnimmt einen Tropfen Blut aus der Fingerkuppe und gibt diesen auf den Teststreifen. Das Blut wird in das Messgerät eingezogen und nach einer Minute steht das Ergebnis fest. Nach Absprache mit dem behandelnden Arzt kann dann der geschulte Patient eine Anpassung des Blutgerinnungshemmers bzw. seiner Dosis vornehmen. Dies hält den Wert im therapeutisch sinnvollen Bereich. Man muss eine hinreichende Schulung durchgemacht haben, um hierfür kompetent zu sein. Der Hausarzt kann hier weiterhelfen. Wichtig sind die geistige und körperliche Geschicklichkeit und die Sehschärfe. Studien haben gezeigt, dass das Selbstmanagement von geschulten Patienten den Wert häufiger im richtigen Bereich hält, als die Kontrolle in der Hausarztpraxis. Dies liegt vor allem daran, dass der Betroffene selbst überall und zu jeder Zeit eine Messung vornehmen kann. Dies macht die Kontrollen engmaschiger und regelmäßiger. Auch werden mit diesem Verfahren die Venen geschont, weil keine umfangreiche Blutabnahme aus der Vene nötig ist, sondern ein Blutstropfen aus der Fingerkuppe genügt.