Was sind Contour next Sensoren und wofür werden sie angewendet?
Contour next Sensoren (=Teststreifen) lassen sich zum Zwecke der Blutzuckerbestimmung in alle Contour next Blutzuckermessgeräte einlegen.
Mit einem den Contour-Blutzuckermessgeräten beigelegten Piekser (Stechhilfe) lässt sich an der Fingerkuppe ein kleiner Stich ausführen. Der kleine Blutstropfen, der in der Folge austritt, wird mit dem Teststreifen aufgenommen. Der Teststreifen wird mit dem Ende anschließend in das Gerät gesteckt und wenige Minuten gewartet, bis das Messergebnis auf dem Display des Contour-Blutzuckermessgeräts erscheint.
Ein präziser Messwert des Blutzuckers mit einer genauen quantitativen Bestimmung des Glukosewerts im getesteten Blut wird angezeigt. Im Gerät geschieht eine enzymatische Kettenreaktion: Das Blut aus dem Blutstropfen reagiert mit einem Enzym, das mit der Glukose ein neues biochemisches Produkt bildet. Aus der Menge des neu entstandenen Produkts ermittelt das Gerät die anteilige Menge des Blutzuckers im Blut.
Contour next Sensoren sind Teststreifen, die in sämtlichen Blutzuckermessgeräten vom Typ „Contour XT“ oder „Contour Next“ angewandt werden, um den Blutzucker bei Personen regelmäßig oder turnusweise zu bestimmen. Häufig kommen die Teststreifen bei Patienten mit diagnostizierter Diabetes mellitus zum Einsatz. Bei Menschen mit einem vom Arzt festgestellten Insulin-Produktionsfehler (Diabetes mellitus Typ 1) oder einer erblich-ernährungsbedingten Resistenz des Körpers auf das Hormon Insulin (Diabetes mellitus Typ 2), können die Zellen weniger oder schlechter auf Insulin reagieren.
Das Hormon Insulin schleust den Nahrungszucker aus unserem Blut in die Körperzellen. Unsere Zellen benötigen Zucker, um Energie für ihre einwandfreie Tätigkeit zu gewinnen. Bei einem erblichen Mangel an Insulin oder bei einer Zuckerüberfrachtung des Körpers sprechen die Zellen kaum noch auf Insulin an. Der Zucker kann nicht weiter in die Zellen transportiert werden und sammelt sich so im Blut an. Der Blutzucker steigt und der Körper kann innerhalb kürzester Zeit – wenn keine geeignete Gegenreaktion erfolgt – mit einer tödlichen Stoffwechselreaktion auf den zu hohen Blutzucker reagieren.
Anwendungsgebiete
Das Präparat wird eingesetzt
- zur Blutzuckermessung bei Patienten mit Diabetes mellitus, die ihren Blutzuckerwert regelmäßig kontrollieren müssen.
- zur verlässlichen Bestimmung, ob eine mögliche Überzuckerung oder Unterzuckerung im Blut vorliegt.
Gegenanzeigen
Menschen mit empfindlicher Haut und Patienten, die kein Blut sehen können, ist zu einer stechfreien Blutzuckermessung zu raten. Bei folgenden Patienten und in folgenden Situationen ist eine Blutzuckermessung mit Contour next Sensoren nicht angezeigt: Bei Schockzuständen, bei stark vermindertem Blutdruck (schwere Hypertonie), nach schwerer Austrocknung, bei starker Überzuckerung (hyperosmolare Hyperglykämie), bei eingeschränkter peripherer Durchblutung (schlechte Durchblutung in den Gliedmaßen) oder bei/nach Xylose-Absorptionstest (Xylose im Blut beeinträchtigt die Blutzuckermessung).
Warnhinweise
Folgende Substanzen und Medikamente können die Blutzuckermessung beeinträchtigen, stören oder beeinflussen: Bilirubin bei > 54 mg/dl, Harnsäure bei > 59 mg/dl, Vitamin C (=Ascorbinsäure) bei > 10 mg/dl, Paracetamol bei > 35 mg/dl. Hämatokritwerte von 10 bis 70 Prozent beeinflussen das Messergebnis vermutlich nicht. Galaktose und Maltose beeinträchtigen die Blutzuckermessung nicht.
Wie häufig müssen Contour next Sensoren angewandt werden?
Die Antwort auf diese Frage ist sehr verschieden. Am häufigsten müssen Menschen mit Typ-1-Diabetes ihren Blutzucker messen, wenn sie Insulin spritzen und ihre Dosis eigenständig am benötigten Bedarf ausrichten. Bei diesen Patienten sind etwa vier bis sieben Messungen täglich notwendig.
Insbesondere vor dem Zubettgehen, vor Hauptmahlzeiten, vor Sport, vor Autofahrten und bei Verdacht auf Unterzuckerung. Menschen mit Typ-1-Diabetes, die ihren Blutzucker kontinuierlich messen (z.B. mittels Continous Glucose Monitoring (CGM), überprüfen dann nur noch in Ausnahmefällen mittels Fingerpieks ihre Werte.
Zum Beispiel, wenn sie die kontinuierlichen Messwerte irritieren oder immer, bevor sie Sport treiben oder sich längere Zeit vor das Steuer setzen. Bei einer Typ-2-Diabetes muss weniger häufig der Blutzucker gemessen werden. Diese Patienten erhalten oft eine vom Arzt genau festgeschriebene Insulinmenge verordnet. Sie müssen meist nur alle zwei Wochen einen Tag ihre Blutzuckerwerte kontrollieren. In dieser 14-tägigen Tagesprofil-Blutzuckermessung wird vor den Hauptmahlzeiten, zwei Stunden nach den Mahlzeiten und vor dem Einschlafen ein Fingerpieks gemacht.
Was ist vor der Anwendung der Teststreifen zu beachten?
- Teststreifen und Gerät sollten nur an einer Person angewendet werden, da sonst Infektionen übertragen werden können.
- Vor der Handhabung der Teststreifen und des Messgeräts sollte sich die Temperatur der Streifen und des Messgeräts an die Umgebung angepasst haben.
- Wenn die Teststreifen bei anderer Temperatur als das Messgerät aufbewahrt worden sein, sollte man 20 Minuten warten, bis die Temperatur sich angeglichen hat.
- Die Teststreifen sind nur einmal anzuwenden.
- Die Teststreifen dürfen nur angewendet werden, wenn die Verpackung und die Dose unbeschädigt und der Deckel fest verschlossen waren. Andernfalls nicht mehr anwenden.
- Die Teststreifen dürfen nur angewendet werden, wenn das Haltbarkeitsdatum noch nicht abgelaufen ist.
Wie werden Contour next Sensoren angewendet?
- Vor Entnahme und Verwendung eines Teststreifens bitte stets gründlich die Hände waschen und gut abtrocknen.
- Der Blutzuckerwert auf dem Display wird Ihnen in mmol/l (Millimol Glukose pro Liter) oder mg/dl (Milligramm Glukose pro Deziliter) angezeigt. Die Angabe von mmol/l hat eine Kommastelle, die Angabe von mg/dl nicht.
- Dosierungsänderung: Wenn die Werte zu hoch (z.B. über 250 mg/dl) oder zu niedrig sind (z.B. unter 50 mg/dl), ergreifen Sie die von Ihrem Arzt empfohlenen Maßnahmen.
- Ändern Sie Ihre Medikamentenzahl oder Insulindosis nur in direkter Absprache mit dem Arzt.
- Wenn Ihnen Werte seltsam vorkommen oder wenn Ihr Gerät nicht korrekt funktioniert oder wenn Fehlermeldungen auftreten: Führen Sie bitte eine Kontrollmessung mit einer Kontrolllösung durch.
Haltbarkeit und Lagerung
- Teststreifen können äußerst sensibel auf Temperaturunterschiede und Luftfeuchtigkeit reagieren.
- Lagern Sie diese daher in der dafür vorgesehenen Dose. Verschließen Sie die Dose stets sofort nach der Streifenentnahme wieder fest.
- Die Teststreifen können bei 0 bis 30 Grad gelagert werden. Bitte diese Temperaturmaximal/-minimalwerte beachten.
Informationen zuletzt aktualisiert am: 12.10.2020
Autor: Maria Köpf
Frau Maria Köpf ist seit 2018 als freie Autorin für apomio tätig. Sie ist ausgebildete Pharmazeutisch-technische Assistentin und absolvierte ein Germanistik- und Judaistik-Studium an der FU Berlin. Inzwischen arbeitet Maria Köpf seit mehreren Jahren als freie Journalistin in den Bereichen Gesundheit, Medizin, Naturheilkunde und Ernährung. Mehr von ihr zu lesen: www.mariakoepf.com.
Quellen:
Herstellerkontakt: Ascensia Diabetes Care Deutschland GmbH, Marie-Curie-Str. 5, 51377 Leverkusen, Telefon: +49 (0) 800 5030601, E-Mail: [email protected]
So funktionieren Blutzucker-Teststreifen: https://www.diabetes.help/blutzuckerwerte/blutzuckermessgeraet/#:~:text=Ein%20Blutzuckermessger%C3%A4t%20funktioniert%20in%20Kombination,zum%20Reinigen%20der%20verschiedenen%20Teile
Nähere Informationen zur Erkrankung Diabetes: https://www.diabetes-ratgeber.net/Diabetes-Typ-1 und https://www.diabetes-ratgeber.net/Diabetes-Typ-2