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Sehr geehrte Fragestellerin, sehr geehrter Fragesteller,

Ja, Sie haben recht – die Einnahme von Melatonin kann tatsächlich die körpereigene Produktion vorübergehend reduzieren. Der Körper produziert bei zusätzlicher Zufuhr weniger eigenes Melatonin, da er das Hormon bereits extern erhält. Dieser Effekt ist jedoch reversibel: Nach dem Absetzen normalisiert sich die Eigenproduktion wieder. Studien zeigen, dass dies primär bei langfristiger Einnahme oder hohen Dosierungen relevant ist. 

Bis sich die körpereigene Produktion wieder normalisiert hat, können vorübergehend Schlafprobleme und verstärkte Müdigkeit auftreten.

Falls Sie die Einnahme von Melatonin in Betracht ziehen, empfiehlt sich eine ärztliche Beratung, um die optimale Dosierung und Dauer der Einnahme zu finden und mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden.

Herzliche Grüße und alles Gute

Linda Künzig, Apothekerin

Sehr geehrte Fragestellerin, sehr geehrter Fragesteller,

Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das den Tag-Nacht-Rhythmus steuert.
Sobald die Sonne untergeht, wird es verstärkt gebildet. Die Konzentration steigt über Nacht an und erreicht gegen drei Uhr morgens ihren Höchststand.
Künstlich zugeführtes Melatonin soll dem Organismus signalisieren, dass es Schlafenszeit ist. In freiverkäuflichen Nahrungsergänzungsmitteln wie Kapseln, Sprays oder Tees sind niedrigere Mengen des Hormons enthalten. Die Wirkung hält nur über eine kurze Zeitspanne von 20 bis 40 Minuten an.
Zur Behandlung von Durchschlafstörungen eignen sich demnach nur verschreibungspflichtige, höher dosierte Präparate, die das Hormon langsam freisetzen und so den natürlichen Melatoninspiegel nachbilden. Zusätzlich sollte man bedenken, dass bei Durchschlafstörungen das Problem oft in der Schlafqualität oder anderen Faktoren liegt, die den Schlaf unterbrechen.

Herzliche Grüße und alles Gute

Linda Künzig, Apothekerin