Was sind Echinacea compositum ad us. vet. Ampullen?
Echinacea compositum ad us. vet. Ampullen ist ein homöopathisches Arzneimittel zur Anregung der körpereigenen Abwehr, das seine Anwendung am Tier (Pferd, Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Hund und Katze) findet.
Die Ampullen setzten sich aus verschiedenen homöopathischen Einzelmitteln zusammen:
Echinacea (Schmalblättriger Sonnenhut)
Aconitum (Eisenhut)
Sulfur (Schwefel)
Lachesis (Buschmeister)
Bryonia (Zaunrübe)
Hydrargyrum bichloratum (Quecksilber(II)-chlorid)
Phosphorus (Phosphor)
Arnica montana (Bergwohlverleih)
Wann werden Echinacea compositum ad us. vet. Ampullen angewendet?
Da es sich um ein registriertes homöopathisches Arzneimittel handelt, darf der Hersteller keine An-wendungsgebiete angeben. Aus der homöopathischen Lehre lassen sich anhand der enthaltenen Einzelmittel folgende Einsatzgebiete ableiten:
Unterstützung der körpereigenen Abwehrkräfte
Infektionen im Hals-, Nasen- und Rachenbereich
Schlecht heilende Wunden
Wochenbettfieber
Wie werden Echinacea compositum ad us. vet. Ampullen angewendet?
Echinacea compositum ad us. vet. Ampullen werden, soweit nicht anders verordnet, unter die Haut (subcutan) injiziert. Die Verabreichung sollte nur von Personengruppen vorgenommen werden, die diese Injektionstechnik sicher beherrschen.
Abhängig von der Tierart beträgt die Einzeldosis pro Tag:
Pferd, Rind, Schwein: 5 ml
Ferkel: 2-3 ml
Schaf, Ziege: 2 ml
Großer Hund: 3-4 ml
Mittlerer Hund: 2 ml
Kleiner Hund, Katze: 1-2 ml
Welpen: 0,5-1 ml
Bei akuten Beschwerden kann die aufgeführte Dosis nach 24 Stunden nochmals verabreicht werden. Das Präparat sollte ohne tierärztlichen Rat allerdings nicht über eine längere Zeit an-gewendet werden. Ebenso sollte bei unklaren Beschwerden, starken Beeinträchtigungen des Allgemeinzustandes oder Fieber umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.
Gibt es eine nadelfreie Anwendungsmöglichkeit für Echinacea compositum ad us. vet. Am-pullen?
Eine alternative Anwendungsform ist die Verabreichung der Ampullen im Adapplicator®. Hierbei handelt es sich um einen speziellen Vernebler, mit dem der Inhalt von Injektionslösungen fein zerstäubt werden kann. Somit ist eine nadelfreie Applikation dieser Lösungen beispielsweise im Mundraum oder auf der Haut möglich. Pro Sprühstoß werden 0,09 ml Lösung freigesetzt.
Der Adapplicator® ist aus zwei Teilen aufgebaut: einem zylinderförmigen Träger, in welchem die geöffnete Ampulle platziert wird, und einem Sprühkopf, der auf die geöffnete Ampulle gesetzt wird. Da es den Adapplicator® nur für Ampullen mit 1, 2 und 10 ml Fassungsvermögen gibt, muss für die Anwendung der 5 ml Heel Ampullen etwas improvisiert werden: man legt hierzu auf den Trägerbo-den des 10ml Verneblers sechs 1 Cent Münzen übereinander. Durch diese Bodenerhöhung lassen sich im Anschluss die 5 ml Heel Ampullen problemlos zerstäuben. Die Anwendung im Adapplicator® ermöglicht eine völlig kontaktfreie Behandlung. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass der Tierhalter nach der Therapieeinführung durch den Tierarzt diese auch ohne Injektionskenntnisse zuhause fortführen kann.
Wann sollten Echinacea compositum ad us. vet. Ampullen nicht angewendet werden?
Bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe sollten Echinacea composi-tum ad us. vet. Ampullen nicht injiziert werden. Ebenso sollten sie nur mit Vorsicht bei einer bekann-ten Allergie gegen Korbblütler, zu welchen auch der enthaltene schmalblättrige Sonnenhut zählt, angewendet werden. Eine sorgfältige Nutzen-Risiko Abwägung sollte auch bei einer bestehenden chronischen Virus-erkrankungen wie Leukose („Katzenleukämie“) oder („Katzenaids“) und bei Autoim-munerkrankungen wie Rheuma erfolgen. Der enthaltene Sonnenhut ist ein sogenannter Immun-modulator, der stimulierend auf das Immunsystem wirkt. Virusinfekte und Autoimmunerkrankungen können durch diese Eigenschaft noch verschlimmern werden. In Zweifelsfällen sollte daher immer ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Mit welchen Nebenwirkungen sind bei der Anwendung von Echinacea compositum ad us. vet. Ampullen zu rechnen?
Echinacea compositum ad us. vet. Ampullen sind gut verträglich und es sind keine Nebenwir-kungen bekannt. Falls dennoch während der Anwendung unerwünschte Wirkungen beobachtet werden, sollten diese dem Tierarzt oder Apotheker mitgeteilt werden.
Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass sich im Rahmen einer homöopathischen Therapie die Symptome für eine kurze Zeit verschlimmern können (Erstverschlimmerung). In diesem Fall sollte das Arzneimittel abgesetzt und der Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Autor: Linda Künzig
Linda Künzig, Apothekerin mit Weiterbildungen im Bereich Homöopathie und Naturheilverfahren. Neben ihrer Tätigkeit in einer öffentlichen Apotheke unterstützt sie seit Mai 2019 die Apomio-Redaktion als freie Autorin.