Frauenmantelkraut Arzneitee wird zur Behandlung unspezifischer leichter Durchfallerkrankungen zum Einsatz gebracht. Der hohe Gehalt an Gerbstoffen bewirkt eine Abdichtung der Darmschleimhaut, um sie vor dem Eindringen der Krankheitserreger bzw. ihrer Toxine zu schützen und weiteren Flüssigkeitsverlust über die Darmschleimhaut ins Darminnere zu vermeiden. Frauenmantelkraut, der auch entzündungshemmende Eigenschaften hat, ist für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren geeignet. Neben- und Wechselwirkungen sowie Kontraindikationen sind bisher nicht bekannt. Das pflanzliche Präparat kann alleine oder in Kombination mit vom Arzt verschriebenen Mitteln gegen Durchfall angewendet werden.
Wann spricht man von einer Durchfallerkrankung?
Durchfall oder im Fachjargon Diarrhoe liegt vor, wenn drei Mal oder häufiger täglich Stuhlgang von breiiger oder dünnflüssiger Konsistenz und erhöhtem Gewicht abgesetzt wird. Mögliche Begleitsymptome sind Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, krampfartige Bauchschmerzen und Kreislaufbeschwerden. Als akut gilt eine Durchfallerkrankung, wenn sie ein bis höchstens 14 Tage anhält. Darüber hinaus wird sie als chronisch bezeichnet.
Welche Ursachen kann eine Durchfallerkrankung haben?
Meist lösen Viren oder Bakterien bzw. ihre Toxine (Giftstoffe) eine Darminfektion aus. Häufige Krankheitserreger sind Escherichia coli, Salmonellen, Noroviren und Rotaviren. Zu den Darmerkrankungen mit Durchfall zählen das Reizdarm-Syndrom, Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die Durchfall auslösen, sind Laktoseintoleranz und Zöliakie (Glutenunverträglichkeit). Unter den Medikamenten können Antibiotika, Antidepressiva, Antidiabetika und Zytostatika Durchfall verursachen. Auch hohe Dosen von Magnesium machen den Stuhl weich. Schreck, Angst und Stress können sich auf die Darmmotilität auswirken und zu Durchfall führen.
Wie wird eine Durchfallerkrankung behandelt?
Die Behandlung hängt von der Ursache und Intensität ab und muss effektiv und schnell sein, um einen höheren Verlust an Flüssigkeit und Elektrolyten (Salzen) zu verhindern. Gerade Säuglinge, Kleinkinder und ältere Menschen sind gefährdet, zu dehydrieren (innerlich auszutrocknen). Erste Hilfe bietet, wenn nicht gleich ein Rehydrierungspräparat greifbar ist, 40 ml pro Kg Körpergewicht einer Lösung aus 1 Liter stillem Wasser, 4 Teelöffeln Zucker, ¾ Teelöffeln Salz und einer Tasse Orangensaft zu trinken. Zwei Bananen decken den Kaliumbedarf. Der Flüssigkeitsverlust kann durch Gemüsebrühe, Schwarz- oder Grüntee und Kräutertees ausgeglichen werden. Bei leichten Durchfallerkrankungen helfen Pektine, z.B. in geriebenem Apfel, und Gerbstoffe, wie in Frauenmantelkraut, um die Darmschleimhaut zu schützen und ihre Entzündung zu lindern.
Wann sollte man bei Durchfall zum Arzt?
Bei Durchfall, der länger als 2 Tage dauert, bei blutigem, mit Schleim versetztem Stuhl, bei Kreislaufproblemen, Bewusstseinsstörungen und bei Fieber, das länger als 1 Tag anhält, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dasselbe gilt für Durchfall bei Kindern unter 2 Jahren, Schwangeren und älteren Menschen sowie bei immer wiederkehrenden Durchfällen, um eine mögliche Grundkrankheit dahinter abzuklären. Auch eine Durchfallerkrankung, die nach Auslandsreisen, die bis zu 3 Monate zurückliegen, auftritt, sollte ärztlich untersucht werden.
Welche Wirkung hat Frauenmantelkraut Arzneitee bei Durchfallerkrankungen?
Frauenmantelkraut enthält 6-8 % Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide. Die Gerbstoffe wirken zusammenziehend. Sie können Proteine im Darm fällen und die Darmschleimhaut mit einer Proteinschutzschicht abdichten. So wird die Sekretion von Flüssigkeit in das Darminnere gehemmt und die Darmschleimhaut vor weiterem Angriff durch Krankheitserreger und deren Toxine geschützt. Die pathogenen Keime können nicht mehr so leicht an dem verdichteten Gewebe der Schleimhaut anheften und werden in diesem veränderten Umfeld in ihrem Wachstum und ihrer Vermehrung gehindert. Frauenmantelkraut hat entzündungshemmende und krampflindernde Eigenschaften, die der Durchfallerkrankung, je nach Ursache, entgegenwirken können.
Wie wird Frauenmantelkraut Arzneitee dosiert und angewendet?
Falls nicht anders verordnet, sollte 3-5-mal täglich eine Tasse des wie im Folgenden bereiteten Tees getrunken werden: 2 Teelöffel (ca. 2 g) voll Frauenmantelkraut werden mit etwa 150 ml siedendem Wasser übergossen und nach 10-15 Minuten durch ein Teesieb gegeben.