Was sind GINKOBIL-ratiopharm 40mg Filmtabletten und wie wirken sie?
GINKOBIL-ratiopharm 40mg Filmtabletten enthalten als Wirkstoff einen Trockenextrakt aus Ginkgobiloba-Blättern. Dieser soll bei verschiedenen Krankheiten, vor allem bei nachlassender geistiger Leistungsfähigkeit, Tinnitus, Schwindel und Durchblutungsstörungen in den Beinen oder Armen Linderung bringen. Es handelt sich um eine symptomatische Therapie. Die folgenden Wirkungen des Ginkgobiloba-Trockenextraktes sind bekannt:
- Stärkung der Hypoxietoleranz (Hypoxie steht für eine Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff).
- Die Herausbildung eines Hirnödems (also einer Wassereinlagerung im Gehirn) wird gehemmt. Ein solches Hirnödem kann traumatisch verursacht sein (durch Stöße, Unfälle etc.) oder toxisch (durch giftige oder chemische Substanzen). Die Rückbildung eines Hirnödems kann gefördert werden.
- Hemmung eines Retinaödems (einer Wassereinlagerung an der Netzhaut durch Gefäßverschluss) und dessen Rückbildung.
- Minderung von Läsionen (Verletzungen, Störungen) an der Netzhaut.
- Eine durch fortschreitendes Alter mit verursachte Abnahme des Vorkommens von muskarinergen Cholinorezeptoren und alpha-2-Adrenorezeptoren kann verbessert und die Cholinaufnahme im Hippocampus (eines Gehirnteils) gefördert werden.
- Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit, vor allem des Gedächtnisses und der Lernfähigkeit.
- Ausgleich von Gleichgewichtsstörungen.
- Steigerung der Durchblutung, Förderung der Fließeigenschaften des Blutes.
- Hemmung von schädlichen Sauerstoffradikalen.
- Hemmung von PAF (Platelet Activating Factor).
- Schutz des Nervensystems und der Nervenzellen.
Anwendungsgebiete
Die Anwendungsgebiete für GINKOBIL-ratiopharm 40mg Filmtabletten sind:
- Die symptomatische Therapie von Gehirnleistungsstörungen, deren Ursache organisch im Gehirn liegt, wobei ein therapeutisches Gesamtkonzept für Demenz vorliegen muss. Abnahme der folgenden Symptome: Störungen der Konzentration und des Gedächtnisses, Depression, Schwindel, Ohrgeräusche (Tinnitus) und Kopfschmerzen. Allerdings kann der Erfolg der Therapie beim einzelnen Betroffenen nicht genau vorhergesagt werden. Es sollte ärztlich ausgeschlossen werden, dass eine Grunderkrankung die Ursache ist, die gesondert behandelt werden sollte.
- Bei Schaufensterkrankheit (arterielle Verschlusskrankheit der Gefäße in den Gliedmaßen) soll die Strecke, die der Betroffene schmerzfrei gehen kann, länger werden. Andere Therapien, wie z. B. Gehtraining, werden dadurch nicht überflüssig.
- Bei Schwindel soll Abhilfe geschaffen werden, wenn dieser durch Störungen der Durchblutung ausgelöst wird oder durch Rückbildungen, die auf fortschreitendes Alter zurückzuführen sind.
- Ohrgeräusche (Tinnitus) können mit diesem Präparat nachlassen, wenn diese durch Störungen Durchblutung oder altersbedingte Rückbildungen verursacht werden.
Wenn man häufig unter Schwindel, Ohrengeräusche oder anderen Symptomen leidet, sollte man einen Arzt darüber informieren.
Gegenanzeigen und Wechselwirkungen
Man sollte GINKOBIL-ratiopharm 40mg Filmtabletten nicht einnehmen, wenn man an einer Allergie bzw. Überempfindlichkeit gegen Ginkgo biloba oder einen anderen Inhaltsstoff leidet. Auch Frauen in der Schwangerschaft dürfen dieses Medikament nicht anwenden. Es sind folgende Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln bekannt:
- Bei gleichzeitiger oder kurz aufeinander folgender Anwendung von Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen, kann sich deren Wirkung verstärken. Beispiele sind: Acetylsalicylsäure, Phenprocoumon, Clopidogrel, Warfarin und andere nichtsteroidale Antirheumatika.
- Auch andere Medikamente können möglicherweise Wechselwirkungen mit GINKOBIL-ratiopharm 40mg Filmtabletten auslösen; hierzu liegen noch keine ausreichenden Erkenntnisse vor.
- In Bezug auf Lebensmittel und Getränke sind keine besonderen Vorkehrungen notwendig.
Weitere Hinweise
Kinder und Jugendliche, die jünger sind als 18 Jahre, sollten das Medikament nicht einnehmen, weil diese Altersgruppe in Bezug auf das Arzneimittel noch nicht ausreichend erforscht ist. In der Schwangerschaft kann nicht ganz ausgeschlossen werden, dass das Präparat Blutungen auslöst, daher sollte dann das Medikament nicht angewendet werden. Was die Stillzeit betrifft, so ist nicht bekannt, ob Inhaltsstoffe des Arzneimittels in die Muttermilch übergehen, also ist auch dann das Medikament nicht zu nehmen. Wer eine pathologische Neigung zu Blutungen hat (hämorrhagische Diathese) oder Mittel einnimmt, die die Blutgerinnung hemmen, sollte GINKOBIL-ratiopharm 40mg Filmtabletten erst nach Absprache mit dem Arzt anwenden. Vor einer Operation sollte der Arzt wissen, dass man das Mittel nimmt, und es sollte vorher abgesetzt werden. Wenn der Betroffene an Epilepsie leidet, sollte man vor der Therapie mit diesem Arzneimittel den Arzt um Rat fragen. Das Präparat enthält Lactose, daher sollte man bei einer bekannten Unverträglichkeit gegenüber bestimmte Zucker den Arzt informieren.