Bei Hepa-Merz Granulat 3000 handelt es sich um ein Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen, die in Folge einer gestörten Entgiftungsleistung der Leber, zum Beispiel auf Grund einer Leberzirrhose, mit den Symptomen der hepatischen Enzephalopathie (deutsch „leberbedingte Gehirnerkrankung“) auftreten. Ist die Leber nicht mehr in der Lage, ihre wichtige Entgiftungsfunktion im Körper auszuüben, etwa bei einer fortgeschrittenen Leberzirrhose, reichern sich Gifte, genauer gesagt schädliche Stoffwechselprodukte, im Blut an. Dazu gehört Ammoniak, das in das Gehirn eindringen und dort Stoffwechsel- und verschiedene Funktionsstörungen (die hepatische Enzephalopathie mit den oben beschriebenen Symptomen) auslösen kann.
Die leberbedingte Gehirnerkrankung äußert sich in vor allem auf psychischer Ebene auftretenden Symptomen, u.a. zunächst leichten, dann stärker werdenden Einschränkungen der Bewegung und des Gesichtsausdrucks, Zittern und Muskelzuckungen bis hin zu zwanghaftem Schlafbedürfnis, Muskelabbau und zunehmend starker Verwirrtheit. Auch kann es infolge der hepatischen Enzephalopathie zu Gelbsucht oder Wasseransammlungen im Bauchraum kommen.
Hepa-Merz Granulat 3000 enthält als Hauptwirkstoff Ornithinaspargat. Dieser Wirkstoff wird regelmäßig bei schweren Leberfunktionsstörungen, die das Gehirn schädigen können, eingesetzt. Ornithinaspargat stimuliert die Ammoniakentgiftung, indem es die Stoffwechselfunktionen in der Leber steigert. Dadurch wird toxisches, also giftiges und für den Körper schädliches Ammoniak in ungiftige Stoffwechselprodukte umgewandelt und somit der Ammoniakgehalt im Blut gesenkt. Ornithinaspargat dient außerdem der Ammoniakentgiftung im Gewebe, also auch außerhalb der Leber. Zudem kann der Wirkstoff die Erneuerung der Leberzellen fördern und damit leberschützend wirken.
Hepa-Merz Granulat 3000 ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich, die Einnahme muss jedoch mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Die richtige Dosierung von Hepa-Merz Granulat 3000
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, wird üblicherweise bis zu dreimal täglich der Inhalt von ein bis zwei Granulatbeuteln in reichlich Wasser aufgelöst und am besten zu den Mahlzeiten eingenommen. Das Arzneimittel muss stets genau nach Anweisung dosiert und eingenommen werden. Bei Unklarheiten sollte der behandelnde Arzt oder der Apotheker konsultiert werden.
Mögliche Nebenwirkungen
Während der Einnahme von Hepa-Merz Granulat 3000 sind bisher gelegentlich Nebenwirkungen wie Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen und Durchfall, in sehr seltenen Fällen auch Gliederschmerzen, aufgetreten. Werden diese und andere Nebenwirkungen festgestellt, sollte der Arzt und/oder der Apotheker informiert werden.
Zeigen sich die unerwünschten Nebenwirkungen in stärkerem Ausmaß, können sie meist durch ein Herabsetzen der Dosis gemildert werden. In den meisten Fällen treten sie jedoch eher vorübergehend auf, sodass ein Absetzen des Medikaments kaum jemals erforderlich ist.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Bislang sind keine Wechselwirkungen bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel bekannt geworden.
Weitere wichtige Hinweise zur Einnahme von Hepa-Merz Granulat 3000
Hepa-Merz Granulat 3000 darf nicht eingenommen werden, wenn eine Überempfindlichkeit bzw. Allergie gegen Ornithinaspartat oder sonstige Inhaltsstoffe des Arzneimittels vorliegt. Auch bei stärkerer Nierenfunktionsstörung (Niereninsuffizienz) ist die Einnahme des Mittels nicht angezeigt.
Für die Anwendung bei Kindern liegen bislang keine Daten vor. Daher eignet sich Hepa-Merz Granulat 3000 ausschließlich für die Behandlung von Erwachsenen.
Unter Umständen – auch bedingt durch die zu Gründe liegende Erkrankung – kann während der Einnahme die Fähigkeit zum Führen von Kraftfahrzeugen und zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt sein.
Schwangere und stillende Frauen sollten Hepa-Merz Granulat 3000 nur dann einnehmen, wenn ihr Arzt dies ausdrücklich befürwortet.