Lamisil Creme wird zur Behandlung von Pilzerkrankungen (Mykosen) der Haut angewendet. Das Breitbandantimykotikum mit dem Wirkstoff Terbinafin bekämpft effektiv die wichtigsten Pilzarten, indem sie tief in die erkrankten Hautschichten eindringt und den Pilz abtötet. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist die Einhaltung der Anwendungsdauer, auch wenn die Beschwerden schon nachgelassen haben. Dann liegt die Wahrscheinlichkeit einer Neuinfektion nur noch bei unter 10 %. Lamisil Creme zieht gut in die Haut ein und hat rückfettende Eigenschaften. So wird die Haut nicht nur vom Pilz befreit, sondern auch gepflegt.
Welche Pilzerkrankungen können mit Lamisil Creme behandelt werden?
Lamisil Creme bekämpft Pilzinfektionen der Haut, die durch Dermatophyten (Fadenpilze), Hefe- oder andere Pilze wie Pityrosporum orbiculare und Malassezia furfur verursacht werden. Anwendungsbereiche sind Fußpilz einschließlich der Behandlung eines freigelegten Nagelbettes nach einer nagelauflösenden Nagelpilztherapie, Hautpilz an den Oberschenkeln, in der Leistengegend und am Körper sowie Hautcandidose und Kleienpilzflechte.
Wie wirkt der Wirkstoff Terbinafin gegen eine Pilzinfektion?
Ohne intakte Zellmembran kann die Pilzzelle nicht überleben. Es fehlt ihr der Schutz der Hülle, die auch Voraussetzung für lebensnotwendige Stoffwechselvorgänge ist. Bei Mensch und Tier sorgt u.a. Cholesterin für eine funktionierende Zellmembran. Beim Pilz erfüllt diese Aufgabe statt Cholesterin das Lipid Ergosterol. Der Wirkstoff Terbinafin hemmt die Bildung von Ergosterol. Die schützende Zellmembran der Pilzzelle kann nicht mehr vollständig aufgebaut werden. Der Pilz stirbt ab.
Wie wird Lamisil Creme dosiert und angewendet?
Vor der Anwendung sollten die erkrankten Hautstellen und die Hände gründlich gereinigt und gut abgetrocknet werden. Dann wird täglich eine kleine Menge Creme auf einen Finger gegeben, auf die befallene Hautstelle sowie die sie umgebenden Hautpartien dünn aufgetragen und leicht eingerieben. Pilzinfektionen in Hautfalten, z.B. zwischen den Fingern oder Zehen, unter den Brüsten, in der Analfalte oder zwischen den Oberschenkeln, können vor allem über Nacht nach dem Auftragen von Lamisil Creme mit einem Gazestreifen abgedeckt werden. Der Gazestreifen muss bei jeder Anwendung durch einen neuen, sauberen Streifen ersetzt werden. Nach dem Auftragen sollten die Hände gründlich gewaschen werden, um die Infektion nicht weiter auszubreiten. Lamisil Creme ist nur zur äußerlichen Anwendung geeignet. Nicht im Mund auftragen und nicht in die Augen bringen!
Falls nicht anders verordnet, wird Lamisil Creme 1-mal täglich bei Fußpilz eine Woche lang, Hautpilz am Körper 4 Wochen lang, in der Leistengegend 1-2 Wochen, bei Hefepilz und Kleienpilzflechte jeweils 2 Wochen lang angewendet. Wenn mehr als 10 % der Körperoberfläche erkrankt sind, sollte vor der Anwendung der Arzt befragt werden.
Kontraindikationen: Wann darf Lamisil Creme nicht angewendet werden?
Bei einer Überempfindlichkeit gegen Terbinafin oder einen anderen Bestandteil und bei Kindern im Alter unter 5 Jahren ist Lamisil Creme kontraindiziert. In der Schwangerschaft und Stillzeit soll Lamisil Creme möglichst nicht und wenn dann nur in Absprache mit dem Arzt angewendet werden.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Häufig kommt es zur Hautabschuppung und zu Juckreiz. Gelegentlich treten Hautschädigungen, Schorf, Hautverfärbung, Rötung, Brennen, Schmerzen und Reizungen an der Applikationsstelle auf. Selten sind trockene Haut, ein Ekzem, eine Kontaktdermatitis oder eine Verschlimmerung der Erkrankung möglich. Mit unbekannter Häufigkeit sind Überempfindlichkeit und Hautausschlag beobachtet worden. Bei einer allergischen Reaktion, z.B. mit Atem- und Schluckbeschwerden, Schwellungen von Gesicht, Zunge oder Rachen, starkem Juckreiz mit Hautausschlag oder Papeln, auch über die Applikationsstelle hinaus, ist die Anwendung zu beenden und sofort ein Arzt aufzusuchen.
Welche Wechselwirkungen sind möglich?
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind bisher nicht bekannt. Dennoch sollten keine anderen Arzneimittel auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen werden. Bei der Anwendung im Genital- oder Analbereich kann wegen des enthaltenen Hilfsstoffs Stearat bei gleichzeitiger Verwendung von Kondomen aus Latex die Reißfestigkeit vermindert und die Sicherheit beeinträchtigt sein.