Lidoject sine 2% ist ein sogenanntes Lokalanästhetikum, also ein Arzneimittel zur örtlichen Betäubung. Das Präparat wird vor allem eingesetzt zur Betäubung einer Körperregion während Operationen, zur Schmerzbekämpfung bei Beschwerden durch entzündlich-rheumatische Erkrankungen (rheumatoide Arthritis) und Gicht sowie zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen.
Lidoject sine 2% wird in der Regel in die Haut (intrakutan oder subkutan) oder in das Gewebe injiziert. Die Injektion sollte nur von einem Arzt bzw. durch Personen mit entsprechenden Kenntnissen (z.B. Pflegepersonal) durchgeführt werden.
Die Ampullen mit Lidoject sine 2% sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Jede Ampulle enthält zwei ml Lösung; als Wirkstoff sind pro ml 20 ml Lidocainhydrochlorid 1 H2O (= Lidocain) enthalten.
Lidocain gehört zu den am häufigsten eingesetzten lokalen Betäubungsmitteln. Das Mittel wirkt auf die Nerven. Diese nehmen Reize (z.B. Druck, Kälte, Hitze und Schmerzen) wahr und leiten diese Erregungen durch die Nervenenden weiter zum Gehirn. Dort wird der Reiz verarbeitet und die jeweilige körperliche Reaktion darauf ausgelöst. In den Nervenfasern, in denen die Reize weitergeleitet werden, fließen durch verschiedene Kanäle Mineralien, insbesondere Natrium und Kalium, aus der Nervenzelle heraus und in die Zelle hinein. Ein Betäubungsmittel wie Lidocain verschließt die Kanäle, die Natrium transportieren. Die Folge ist, dass der Reiz nicht an das Gehirn weitergeleitet wird und dadurch eine Empfindung wie Schmerz eine Zeitlang nicht mehr gespürt werden kann.
Lidocain kommt nicht nur als reines lokales Betäubungsmittel, sondern auch als Notfallmedikament bei schnellen Herzrhythmusstörungen (Herzrasen, Kammerflattern, Kammerflimmern) zum Einsatz. Auch für die rhythmische Zusammenziehung des Herzmuskels und somit für den regelmäßigen Herzschlag sind Nervenreize verantwortlich. An den entsprechenden Nerven gibt es ebenfalls Kanäle, über die Natrium ein- und ausströmt. Indem Lidocain die Natrium-Kanäle im Herzen blockiert, wird der Herzschlag langsamer und das Herz erhält die Möglichkeit, seinen Rhythmus wieder zu normalisieren.
Lidoject sine 2% darf unter bestimmten Bedingungen nicht oder nur nach genauester Abwägung durch einen Arzt angewendet werden. Die entsprechenden Gegenanzeigen sind in der Packungsbeilage vermerkt und müssen strikt beachtet werden.
Grundsätzlich sinkt bei einer genauen Einhaltung der empfohlenen Dosierung von Lidoject sine 2% die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von unerwünschten Nebenwirkungen.
Dennoch kann es durch die Anwendung von Lidoject sine 2% zu unterschiedlichen Nebenwirkungen kommen. Detailliert sind diese in der Packungsbeilage aufgeführt.
Bei gleichzeitiger Anwendung bzw. Einnahme anderer Arzneimittel sind zahlreiche Wechselwirkungen möglich bzw. wahrscheinlich. Auch diese sind den Angaben in der Packungsbeilage zu entnehmen. Grundsätzlich sollte der behandelnde Arzt immer informiert werden, wenn andere Arzneimittel eingenommen bzw. angewendet werden oder vor kurzer Zeit eingenommen bzw. angewendet wurden.
Besondere Vorsicht hinsichtlich der Anwendung von Lidoject sine 2% ist geboten bei höherem Lebensalter, schlechter gesundheitlicher Allgemeinverfassung und bei Vorliegen von Grunderkrankungen.
In der Schwangerschaft sollte Lidoject sine 2% nur angewendet werden, wenn der Arzt dies für absolut notwendig hält. Eine Anwendung von Lidocain während der Stillzeit gilt nach derzeitigem Kenntnisstand als unbedenklich.
Lidoject sine 2% muss direkt nach Öffnen der Ampulle angewendet werden. Verbleibende unverbrauchte Reste in der Ampulle dürfen nicht mehr injiziert werden.
Grundsätzlich gilt, dass immer nur die kleinste Dosis verabreicht werden darf, um die angestrebte ausreichende Betäubung zu erreichen. Die Dosierung muss immer je nach individuellem Einzelfall bestimmt werden; insbesondere bei Kindern muss sie dem Alter und Gewicht angepasst werden.
Die Ampullen mit Lidoject sine 2% müssen vor Licht geschützt (am besten in der Originalverpackung) und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Nach dem auf der Verpackung aufgedruckten Verfallsdatum darf das Präparat nicht mehr verwendet werden. Zu Fragen der Entsorgung von nicht verwendeten Resten kann der Apotheker befragt werden.
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