Cimicifuga LM6, die Traubensilberkerze, ist ein homöopathisches Mittel zur unterstützenden Behandlung von Wechseljahres- und Menstruationsbeschwerden. Mit ihrer östrogenartigen Wirkung lindert sie auf natürliche Weise Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und Schlafstörungen während des Klimakteriums. Auch beim PMS (Prämenstruellen Syndrom) zeigen ihre hormonähnlichen Effekte eine positive Wirkung. Ihre krampflösenden Eigenschaften helfen bei Muskel-, Gelenk- und Menstruationsschmerzen.
Botanik: Was ist die Traubensilberkerze für eine Pflanze?
Die Traubensilberkerze, Cimicifuga racemona, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse. Sie ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet, wo sie traditionell bei den Indianern als Heilpflanze bei Frauenbeschwerden zum Einsatz kommt. Nicht umsonst wird sie indianische Frauenwurzel genannt. Die Traubensilberkerze wird bis zu zwei Meter hoch. Am Ende der Stängel bilden sich kerzenförmige Trauben mit silber-weißen Blüten. Zum Schutz vor Insekten, besonders vor schädlichen Blattwanzen, wird von der Traubensilberkerze ein Duft verströmt, der ihre Feinde in die Flucht treibt. Darauf ist ihr botanischer Name Cimicifuga abgeleitet: Cimex heißt übersetzt Wanze und fuga bedeutet Flucht.
Welche Inhaltsstoffe enthält die Traubensilberkerze?
Für die pharmazeutische Anwendung wird der Wurzelstock mit den anhängigen Wurzeln verwendet. Wirkstoffe sind Gerb- und Bitterstoffe, Triterpenglykoside, z.B. Cimifugosid und Actein, Cimicifugin, Flavonoide, Phenolcarbonsäuren und Salicylsäure.
Wie wirkt die Traubensilberkerze?
Die Wurzel der Cimicifuga beruhigt, entkrampft und lindert den Schmerz. Sie wirkt östrogenartig, indem das Cimicifugin an Rezeptoren von Zellen im Gehirn andockt, die normalerweise von Östrogen besetzt werden. Andere Wirkstoffe binden an die Rezeptoren für die Glückshormone Dopamin und Serotonin. Daraus ergibt sich die anregende und stimmungsaufhellende Wirkung der Heilpflanze. Ihr schützender Effekt auf den Knochenaufbau kann der Entstehung von Osteoporose entgegenwirken. Die Traubensilberkerze hat einen hemmenden Effekt auf Nervenzellen im Gehirn, die für die Regulation der Körpertemperatur und des Kreislaufes zuständig sind. Auf diese Weise lindert Cimicifuga Hitzewallungen und Herzrasen.
Wofür wird Cimicifuga LM6 angewendet?
Cimicifuga LM6 wird in erster Linie gegen Frauenbeschwerden zum Einsatz gebracht. Bekannt ist die Anwendung bei klimakterisch bedingten Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Scheidentrockenheit und –juckreiz. Auch die seelischen Symptome der Wechseljahre wie Unruhe, Stimmungsschwankungen, Melancholie, Angst, Sorgen, Depressionen und Schlafstörungen werden durch Cimicifuga LM6 gelindert. Die indianische Frauenwurzel unterstützt bei der Regulierung eines unregelmäßigen Zyklus und hilft bei Spannungen und Schmerzen in der Brust, Gereiztheit und Übellaunigkeit beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) wie auch bei Depressionen nach der Geburt. Cimicifuga LM6 entkrampft die Muskeln, insbesondere von Magen-Darm-Trakt und Gallenblase, vom Herz sowie den Geschlechtsorganen, z.B. der Gebärmutter während der Menstruation. Auch migräneartige Kopfschmerzen, die vom Nacken ausgehen und bis in die Arme ausstrahlen, rheumabedingte Muskelschmerzen und Gelenkschmerzen werden von Cimicifuga gelindert.
Was ist LM6 für eine Potenz?
LM6 ist eine Hochpotenz mit sanfter Wirkung. Daher ist sie auch für die Selbstmedikation geeignet. Vorausgesetzt ist die ärztliche Untersuchung zur Abklärung von Erkrankungen, die neben der homöopathischen auch eine übliche medizinische Behandlung notwendig machen. Die LM6-Potenz setzt nicht so einen intensiven Reiz und ihre Wirkung hält nicht so lange an wie höhere C-Potenzen. Sie muss deshalb öfter genommen werden. Es ist wie „steter Tropfen höhlt den Stein“ und die Behandlung kann sehr gut an den Bedarf angepasst werden. Dennoch sollte auch eine homöopathische Behandlung nicht langfristig ohne Rücksprache mit einem Homöopathen durchgeführt werden.
Wie wird Cimicifuga LM6 dosiert und angewendet?
Es werden je Gabe 5 Tropfen auf einen Plastiklöffel gegeben, in den Mund genommen und dort etwa 1 Minute belassen, da das Mittel schon von der Mundschleimhaut aufgenommen wird. Deshalb 15 Minuten vor und nach der Anwendung nichts essen und trinken, nicht Zähne putzen und nicht rauchen. Bei akuten Beschwerden bis zu 6-mal täglich, bei chronischen Beschwerden jeden zweiten Tag eine Gabe einnehmen. Die Behandlung chronischer Zustände kann 2-3 Monate dauern. Jede Woche einmal das homöopathische Präparat vor der Anwendung 10-mal schütteln.
Autor: Beate Helm
Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.
Quellen:
Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde, Haug-Verlag, 4. Auflage 2014
Hiller, K./Melzig, M.F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Sonderausgabe area verlag gmbh, 2006