Was sind Otriven 0.1% Nasentropfen?
Bei Otriven 0.1% Nasentropfen handelt es sich um eine Lösung zum Eintropfen in die Nase mit dem Wirkstoff Xylometazolinhydrochlorid in einer Konzentration von 1mg pro ml.
Wie wirken Otriven 0.1% Nasentropfen?
Xylometazolinhydrochlorid gehört zur Wirkstoffgruppe der ⍺-Sympathomimetika. Diese binden selektiv an spezielle Angriffspunkte (in der Fachsprache ⍺-Adrenozeptoren genannt) des sympathischen Nervensystems und stimulieren diese. Als Folge ziehen sich die Blutgefäße an den Nasenschleimhäuten zusammen, die Blutzufuhr wird reduziert und das Gewebe schwillt ab. Die Nase wird dadurch frei und die Atmung wird erleichtert.
Wann werden Otriven 0.1% Nasentropfen angewendet?
Aufgrund ihrer schleimhautabschwellenden Eigenschaften finden Otriven 0.1% Nasentropfen ihren Einsatz zur Kurzzeitbehandlung bei verschiedenen Formen des Schnupfens. Hierzu gehören unter anderem schubweise auftretender Fließschnupfen (Rhinitis vasomotorica) oder allergischem Schnupfen (Rhinitis allergica). Des Weiteren wird das Dosierspray bei entzündlichen Erkrankungen der Nasennebenhöhlen sowie bei einem Tubenmittelohrkatarrh in Kombination mit Schnupfen angewendet um den Abfluss des Sekrets zu erleichtern.
Eingesetzt werden die Nasentropfen bei Schulkindern und Erwachsenen.
Wann dürfen Otriven 0.1% Nasentropfen nicht angewendet werden?
Otriven 0.1% Nasentropfen sollten nicht angewendet werden, wenn eine Unverträglichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe bekannt ist.
Des Weiteren darf die Lösung nicht bei Kindern, die jünger als sechs Jahre alt sind, angewendet werden.
Eine besondere Art eines chronischen Schnupfens mit trockener Entzündung der Nasenschleimhaut und Bildung von Borken (Rhinitis sicca) stellt ebenfalls eine Kontraindikation dar.
Außerdem dürfen Otriven 0.1% Nasentropfen nicht nach Operationen zur Entfernung der Hirnanhangdrüse durch die Nase (transsphenoidaler Hypophysektomie) oder anderen operativen Verfahren, die die Hirnhaut freilegen, angewendet werden.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit Otriven 0.1% Nasentropfen
In folgenden Fällen sollte vor der Anwendung von Otriven 0.1% Nasentropfen Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker gehalten werden:
- bei vermehrtem Augeninnendruck, im Besonderen bei einer speziellen Form des Grünen Stars
- bei vorliegenden Erkrankungen des Herzens (z. B. Long- QT-Syndrom) und schweren Herz-Kreislauferkrankungen wie koronarer Herzkrankheit oder Bluthochdruck
- bei der zeitgleichen Einnahme stimmungsaufhellender Arzneimittel (hierunter fallen hauptsächlich MAO-Hemmer und trizyklische Antidepressiva) und anderer potenziell blutdrucksteigernder Präparate
- bei einem Nebennierentumor (Phäochromozytom)
- bei Störungen des Stoffwechsels wie Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) oder Diabetes
- bei einer Vergrößerung der Prostata
- bei Porphyrie (eine Stoffwechselerkrankung)
Die kontinuierliche und langfristige Anwendung von abschwellenden Nasensprays kann eine chronische Anschwellung der Nasenschleimhaut zur Folge haben, und letztendlich zu deren dauerhaften Schädigung führen.
Um die Atmung durch die Nase zumindest teilweise aufrecht zu halten, sollten die Nasentropfen zunächst an einem Nasenloch und erst nach Besserung der Beschwerden auf der anderen Seite abgesetzt werden.
Was ist in Schwangerschaft und Stillzeit zu beachten?
Bei einer vorliegenden, zukünftig geplanten oder vermuteten Schwangerschaft oder in der Stillzeit, halten Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.
Die angeratene Dosierung darf während Schwangerschaft und Stillzeit nicht überschritten werden. Eine Überdosierung kann die Blutversorgung des Fötus beeinträchtigen oder sich negativ auf die Milchproduktion auswirken.
Im Hinblick auf die Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen sind durch Otriven 0.1% Nasentropfen keine Einschränkungen zu erwarten.
Informationen zuletzt aktualisiert am: 15.09.2020
Autor: Linda Künzig
Linda Künzig, Apothekerin mit Weiterbildungen im Bereich Homöopathie und Naturheilverfahren. Neben ihrer Tätigkeit in einer öffentlichen Apotheke unterstützt sie seit Mai 2019 die Apomio-Redaktion als freie Autorin.
Quellen:
ABDA Datenbank,
Gebrauchsinformation und Fachinformation des Herstellers
https://www.otriven.de/content/dam/cf-consumer-healthcare/Otrivin/de_DE/Products/Leaflets/206J3R~N.PDF