Perenterol ist ein rezeptfrei erhältliches Arzneimittel auf der Basis von Arznei-Hefe, das zur symptomatischen Behandlung und zur Vorbeugung von Durchfall und anderen Magen-Darm-Beschwerden sowie zur begleitenden Behandlung von chronischen Formen der Akne angewendet wird. Dabei hat sich Perenterol forte sowohl bei akuten Durchfällen als auch zur Vorbeugung, etwa auf Reisen, bereits vielfach bewährt. Gleichzeitig eignet sich Perenterolforte auch zur Behandlung von Durchfällen, die durch Sonderernährung und durch die Einnahme von Antibiotika verursacht werden. So werden in den USA und vielen europäischen Ländern Präparate mit Arznei-Hefe verbreitet begleitend zur Antibiotika-Therapie verordnet.
Perenterol forte ist besonders gut verträglich und bereits für Kinder ab zwei Jahren geeignet. Vor der Anwendung bei noch jüngeren Kindern muss der Kinderarzt konsultiert werden.
Der Wirkstoff Saccharomyces boulardii und seine Wirkweise
Der besondere Vorteil von Perenterol forte liegt darin, dass er als natürlichen Wirkstoff die spezielle Arznei-Hefe Saccharomyces boulardii enthält. Diese hat ein breites Wirkungsspektrum sowohl bei viralen als auch bakteriellen Durchfällen, ist besonders gut verträglich und beeinträchtigt nicht die natürliche Darmbewegung. Dank eines speziellen Herstellungsverfahrens, der sogenannten Lyophilisierung (einer Gefriertrocknung des Wirkstoffes zum Zweck der besonders schonenden Konservierung), weisen die enthaltenen Hefen besondere Vorteile auf. Die Lyophilisierung wirkt sich im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsverfahren günstig auf die Haltbarkeit bzw. Lebensfähigkeit und Wirksamkeit der Hefezellen aus. Die Konsequenz ist im Wesentlichen, dass die derart gefriergetrockneten Hefezellen nach der Einnahme schneller reaktiviert und damit wirksam werden und zudem keine kühle Lagerung erfordern. Dies stellt vor allem auf Reisen einen großen Vorteil dar.
Die in Perenterol forte aufbereitete Arznei-Hefe ist in der Lage, Durchfall-Erreger zu binden und zu hemmen und dabei zu helfen, die Durchfall-Erreger aus dem Körper auszuscheiden. Sie wirkt entzündungshemmend, aktiviert die Immunabwehr und unterstützt gleichzeitig die Regeneration des angegriffenen Darms, indem sie die Darmflora und deren Schutzfunktion auf natürliche Weise stabilisiert. Besonders vorteilhaft dabei ist, dass Saccharomyces boulardii im Gegensatz zu Durchfallmitteln mit sogenannten Motilitätshemmern (z.B. Loperamid) die natürliche Darmbewegung nicht hemmt, den Darm also nicht blockiert.
Dosierung von Perenterol forte
Soweit vom Arzt nicht anders verordnet, nehmen Erwachsene und Kinder ab zwei Jahren mit akutem Durchfall ein- bis zweimal täglich eine Kapsel ein. Zur Vorbeugung gegen Reisedurchfall sollte ab fünf Tage vor Antritt der Reise bis zum Ende des Urlaubs ein- bis zweimal täglich eine Kapsel genommen werden.
Die Kapseln werden vor den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit (kein Alkohol!) geschluckt. Alternativ kann man den Inhalt der Kapseln Getränken oder Speisen untermischen; diese dürfen jedoch weder Alkohol enthalten noch eisgekühlt noch über 50 Grad heiß sein.
Nach dem Nachlassen des Durchfalls sollte die Behandlung noch einige Tage weitergeführt werden.
Bei Durchfall unter Sonderernährung und bei Antibiotika-bedingtem Durchfall sowie bei der Einnahme von Perenterol forte zur begleitenden Akne-Therapie entscheidet in der Regel der behandelnde Arzt über die Dosierung und Anwendung.
Mögliche Neben- und Wechselwirkungen von Perenterol forte
Trotz der allgemein sehr guten Verträglichkeit kann es – in eher seltenen Fällen – zu Unverträglichkeitsreaktionen, gelegentlich auch zu Blähungen kommen. Nähere Informationen hierzu liefert die Packungsbeilage.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln gegen Pilzerkrankungen können diese die Wirkung der Arzneihefe in Perenterol forte mindern. Werden gleichzeitig sogenannte MAO-Hemmer eingenommen, kann dadurch der Blutdruck steigen.
Weitere wichtige Hinweise zur Einnahme
Bei Vorliegen einer Hefe-Allergie darf Perenterol forte keinesfalls eingenommen werden.
Bestehen bestimmte Grund- und Vorerkrankungen, sollte vor der Einnahme in jedem Fall ein Arzt konsultiert werden. Sämtliche Gegenanzeigen und entsprechende Warnhinweise sind in der Packungsbeilage aufgeführt. Diese sollte auch von ansonsten gesunden Personen genau gelesen werden, bevor Perenterol forte in Selbstmedikation angewendet wird.
Bei Durchfällen, die länger als zwei Tage andauern und/oder bei denen Blut im Stuhl sowie Fieber auftauchen, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.