Schwarzer Pfeffer ist neben Salz das häufigste Gewürz in der deutschen Küche. Neben dem kräftigen Pfiff, den er den Speisen verleiht, fördert schwarzer Pfeffer aber auch die Gesundheit. Er hilft traditionell bei Erkältungen, Verdauungsproblemen und rheumatischen Beschwerden. Schwarzer Pfeffer heizt ein und soll Studien zufolge antioxidative, antientzündliche, abwehrstärkende und krebshemmende Eigenschaften haben. Eine gutes Gespann sind schwarzer Pfeffer und Kurkuma: Pfeffer erhöht die Bioverfügbarkeit von Kurkuma und zusammen bieten sie mit der ayurvedischen „Goldenen Milch“ einen altbewährten Gesundheitstrunk.
Was für eine Pflanze ist schwarzer Pfeffer?
Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum) ist eine Kletterpflanze aus der Familie der Pfeffergewächse. Er rankt sich in Wildbeständen bis zu 10 Metern an Bäumen hoch und stammt ursprünglich aus Indien. Die tropische, immergrüne Gewürzpflanze wird heute auch in Indonesien, Malaysia, Vietnam und Brasilien kultiviert. Pfeffer wird zweimal jährlich geerntet. Unter guten Bedingungen kann eine Pfefferpflanze bis zu 30 Jahren alt werden.
Wie unterscheidet sich schwarzer Pfeffer von weißem, grünem und rotem Pfeffer?
Alle Pfefferarten stammen von derselben Pflanze ab. Der milde grüne Pfeffer wird sehr früh unreif geerntet. Für schwarzen Pfeffer werden die grünen oder schon gelblichen Früchte für ein paar Tage auf einem großen Haufen gelagert. Hier beginnt die Fermentation. Sie bewirkt die Schwarzfärbung der Früchte. Beim Trocknen in der Sonne gewinnen die Pfefferfrüchte ihr schrumpeliges Aussehen und ihre Haltbarkeit. Weißer Pfeffer wird aus den fast reifen, rötlichen Früchten gewonnen. Sie werden gewässert und das Fruchtfleisch entfernt. Zurück bleibt der Samen, der in der Sonne getrocknet wird. Schwarzer Pfeffer hat ein intensives Aroma. Weißer Pfeffer ist schärfer, hat aber keinen Geschmack. Roter Pfeffer ist die vollreife Pfefferfrucht, die aufgrund der leichten Verderblichkeit keine Rolle als Gewürz spielt.
Wie wird schwarzer Pfeffer in der Küche verwendet?
Schwarzer Pfeffer passt zu fast allen Gerichten. Das gilt nicht nur für die Klassiker Fleisch und Soße. Auch Salate, Suppen und frische, süße Früchte wie Erdbeeren können mit schwarzem Pfeffer den letzten Pfiff erhalten.
Was sind die wichtigsten Inhaltsstoffe von schwarzem Pfeffer?
Das Alkaloid Piperin ist der Hauptinhaltsstoff und gibt schwarzem Pfeffer seine Schärfe und medizinische Wirkung. Daneben enthält er Flavonoide, Gerbstoffe, Kaempferol, Quercetin und Derivate (Abkömmlinge) von Piperin. Ätherisches Öl verleiht schwarzem Pfeffer seinen Duft und aromatischen Geschmack.
Welche Wirkung hat Pfeffer aus medizinischer Sicht?
Piperin regt die Speichel- und Magensaftsekretion an und fördert so die Verdauung. Auch aus Sicht des Ayurveda heizt Pfeffer das Verdauungsfeuer und die Stoffwechselvorgänge an. Ätherisches Öl und Gerbstoffe sorgen für eine bessere Bekömmlichkeit. Piperin hat antioxidative, entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften. Es fördert die Durchblutung, auch der Schleimhäute zum Schutz vor Erkältungen, und wärmt durch. Studien haben zudem antidiabetische, antikanzerogene, antiasthmatische sowie abwehrstärkende Wirkungen bei schwarzem Pfeffer bestätigt.
Welche Anwendungsgebiete hat schwarzer Pfeffer als Heilpflanze?
Schwarzer Pfeffer kann bei Erkältungen, kalten Füßen, Verdauungsproblemen, Muskelschmerzen und rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden. Die Schärfe wird als Schmerz wahrgenommen und bewirkt die Freisetzung von Endorphinen, die als Glückshormone gegen depressive Verstimmungen wirken. Schwarzer Pfeffer hilft bei Diabetes, Halsweh, Fieber, Muskelschmerzen, Hautunreinheiten, Entzündungen und Infektanfälligkeit.
Goldene Milch – das ayurvedische Heilgetränk
Goldene Milch vereint die Wirkung von Schwarzem Pfeffer, Ingwer und Kurkuma: 300 ml Pflanzenmilch, 1 EL Kurkuma, 1 ca. 2 cm großes Stück Ingwer (raspeln), ¼ TL gemahlener Pfeffer, ¼ TL Zimt, ½ TL Kokosöl, 1 Prise frisch gemahlener Muskatnuss sowie Datteln oder 1 TL Agavensaft zum Süßen werden mit dem Mixer gemixt und kalt oder erwärmt getrunken. Goldene Milch gilt als entzündungshemmend, antioxidativ und entgiftend.
Wie wird schwarzer Pfeffer bei Erkältungen & Co. angewendet?
Neben dem Würzen der Speisen sollte schwarzer Pfeffer höher dosiert zugeführt werden: Dafür eignen sich Goldene Milch sowie Tee mit Pfeffer oder heiße Milch mit Honig und Pfeffer.
Wer muss aufpassen mit der Anwendung von schwarzem Pfeffer?
Bei akuten Magen- und Darmproblemen sollte vor der Zufuhr größerer Mengen von schwarzem Pfeffer der Arzt befragt werden. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte auf größere Mengen schwarzen Pfeffers verzichtet werden.
Informationen zuletzt aktualisiert am: 18.11.2020
Autor: Beate Helm
Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.
Quellen:
Puhle, A., Trott-Tschepe, J., Möller, B.: Heilpflanzen für die Gesundheit, Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH, Stuttgart, 2013
Pascal Thiele: https://utopia.de/ratgeber/schwarzer-pfeffer-wirkung-und-anwendung-des-heil-gewuerz/ (Abgerufen 07.10.20)
https://medlexi.de/Schwarzer_Pfeffer#:~:text=Schwarzer%20Pfeffer%201%20Vorkommen%20%26%20Anbau%20des%20schwarzen,ungesch%C3%A4lter%20und%20getrockneter%20Form%20verwendet.%20Weitere%20Artikel...%20
Katrin Koelle: https://eatsmarter.de/lexikon/warenkunde/gewuerze/schwarzerpfeffer
Alexander Wittmann: https://www.kochen-mit-genuss.org/pfeffer-gewuerz/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23625885/
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23768180/
Charlotte Gneupel: https://utopia.de/ratgeber/goldene-milch-einfaches-rezept-fuer-das-gesunde-kurkuma-getraenk/