Was ist Pyralvex® Lösung?
Bei Pyralvex® handelt es sich um ein Arzneimittel auf pflanzlicher Basis, das mittels eines beiliegenden Pinsels in der Mundhöhle aufgetragen wird. Die grünbräunliche Lösung enthält Rhabarberwurzelextrakt und Salicylsäure. Die Kombination beider Bestandteile wirkt entzündungshemmend, bakterizid und schmerzlindernd.
Wann wird Pyralvex® angewendet?
Das Lokaltherapeutikum findet seinen Einsatz bei entzündlichen Erkrankungen der Mundhöhle, wie Aphthen oder Zahnfleischentzündung.
Aphthen:
Hierbei handelt es sich um entzündliche, nicht infektiöse Veränderungen der Mundschleimhaut in Form von rundlichen, geröteten, geschwollen, linsengroßen Arealen. Aphthen können einzeln oder gehäuft auftreten. Die Ursache von Aphthen ist noch weitestgehend unklar. Häufig werden sie als Begleiterscheinung verschiedenster infektiöser aber auch nicht infektiöser Erkrankungen beobachtet. Verletzungen der Mundschleimhaut, eine genetische Veranlagung, diverse Nahrungsmittel wie Nüsse, Schokolade oder Tomaten scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen. Aphthen klingen in der Regel ohne Therapie innerhalb weniger Tage bis zwei Wochen ohne Narbenbildung wieder ab.
Zahnfleischentzündung (Gingivitis):
Dies bezeichnet eine oberflächliche, akute oder chronische Entzündung des Zahnfleischsaumes. Auslöser können mechanische Faktoren wie beispielsweise Zahnstein oder eine zu harte Zahnbürste sein, aber auch infektiöse oder hormonelle Gründe sind möglich. Das Zahnfleisch ist an den betroffenen Stellen rot, geschwollen und kann teilweise bluten.
Wie wird Pyralvex® angewendet?
Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren tragen Pyralvex®-Lösung dreimal täglich mit dem beiliegenden Pinsel auf die entzündeten Stellen in der Mundhöhle auf. Die Anwendung sollte nach dem Essen und Zähneputzen erfolgen und das Arzneimittel sollte dann mindestens 15 Minuten einwirken können. Daher sollte direkt nach dem Auftragen weder der Mund gespült, noch gegessen oder getrunken werden. Die Anwendungsdauer ist abhängig von der Art, dem Ausmaß und dem Verlauf der Erkrankung. Tritt nach 14 Tagen keine Besserung ein, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden. Dies ist auch erforderlich, wenn die Wirkung von Pyralvex® als nicht ausreichend oder zu intensiv empfunden wird.
Wann sollte Pyralvex® nicht angewendet werden?
Pyralvex® sollte nicht angewendet werden, wenn eine Unverträglichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe bekannt ist.
Aufgrund des enthaltenen Alkohols darf die Lösung bei Alkoholabhängigkeit nicht angewendet werden.
Bei Kindern unter 12 Jahren muss ebenfalls auf die Verwendung von Pyralvex® verzichtet werden. Salicylate können in dieser Altersgruppe zum Reye-Syndrom führen, einer schwerwiegenden Nebenwirkung die das Gehirn und die Leber schädigt und im schlimmsten Fall tödlich verlaufen kann. Bisher wurde dies allerdings nur unter innerlich wirkenden Salicylaten beobachten, bei örtlich aufgetragenen Präparaten mit diesen Inhaltsstoffen wurden bisher keine Fälle verzeichnet.
Mit welchen Nebenwirkungen ist bei der Anwendung von Pyralvex® zu rechnen?
Sehr häufig (kann bis zu mehr als 10% der Anwender betreffen) kann es bei der Verwendung von Pyralvex® zu einem Brennen an der betreffenden Stelle kommen.
Häufig (kann 1-10 % der Anwender betreffen) kommt es zu einem kurzzeitigen Verfärben der Zähne und der Mundschleimhaut.
Sehr selten (kann weniger als 0,01 % der Anwender betreffen) treten allergischen Reaktionen gegen einen der enthalten Bestandteile von Pyralvex® auf.
Möglich wäre das Auftreten von Nesselsucht mit Rötungen, Quaddeln und Juckreiz. Die Häufigkeit lässt sich anhand der Datenlage allerdings nicht abschätzen.
Außerdem ist theoretisch mit einer abführenden Wirkung aufgrund des enthaltenen Rhabarberextraktes zu rechnen. Diesbezügliche Vorkommnisse wurden allerdings bisher noch nicht beobachtet.
Was ist zu tun, wenn Pyralvex® versehentlich in zu großen Mengen oder zu häufig angewendet wurde?
Falls Pyralvex® überdosiert wurde, ist der Mundraum sorgfältig mit Wasser zu spülen, um das Arzneimittel zu entfernen. Die enthaltenen Salicylate können bei Überdosierung toxisch wirken, wobei dies bei einer örtlichen Anwendung eher unwahrscheinlich ist. Dennoch ist nicht bekannt wie ausgeprägt die Aufnahme dieser lokal aufgetragenen Stoffe in den Blutkreislauf ist. Eine dortige Intoxikation würde sich durch Bauchkrämpfe, Durchfall, Schwitzen, Tinnitus, beschleunigte Atmung, Taubheit und eine Erweiterung der Blutgefäße bemerkbar machen.
Was ist zu tun, wenn die Anwendung von Pyralvex® vergessen wurde?
Falls die Anwendung von Pyralvex® vergessen wurde, wird die Therapie wie verordnet oder wie in der Packungsbeilage beschrieben fortgesetzt. Keinesfalls sollte die doppelte Menge der Lösung aufgetragen werden.
Was ist bei der Anwendung von Pyralvex® Lösung zusammen mit anderen Arzneimitteln zu beachten?
Es liegen keine Untersuchungen zu möglichen Wechselwirkungen zwischen Pyralvex® und anderen Arzneimittel vor. Sollte Pyralvex® zusammen mit anderen Medikamenten angewendet werden, ist es ratsam, in diesen Fällen einen Arzt oder Apotheker zu informieren.
Was ist in Schwangerschaft und Stillzeit zu beachten?
Da es keine Untersuchungen zur sicheren Verwendung von Pyralvex® in Schwangerschaft und Stillzeit gibt, sollte diese nur nach erfolgter Nutzen-Risiko Abwägung eines Arztes erfolgen. Sollte dieser den Einsatz von Pyralvex® für erforderlich halten, ist die Lösung nur auf kleine Stellen aufzutragen.
Wie ist Pyralvex® Lösung aufzubewahren?
Pyralvex® sollte außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Auf der Umverpackung und dem Etikett ist das Datum des Verfalls aufgedruckt. Das Arzneimittel darf nach diesem Zeitpunkt nicht mehr verwendet werden.
Weitere Patienteninformationen
Pyralvex® kann durch den enthaltenen Rhabarberextrakt Flecken auf Kleidung und Stoffen hinterlassen. Diese lassen sich mit üblichen Fleckenentfernern beseitigen.
Die Umverpackung von Pyralvex® Lösung ist mit zwei vorgestanzten Kreisen versehen. Entfernt man die Flasche und den Pinsel, kann man diese durchbrechen. In die entstandene kleinere Aussparung kann man den Pinsel, in die größere die Flasche stellen, so dass beides praktisch aufbewahrt und schnell zur Hand ist.
Mögliche Ausflockungen und Bodensatz beeinflussen die Wirksamkeit der Lösung nicht und sind mitunter ein typisches Merkmal von Pflanzenextrakten. Durch leichtes Schütteln der Flasche lassen sich diese lösen und vor der Anwendung gleichmäßig verteilen.