Rhus toxicodendron C200 ist eine Hochpotenz des Gift-Sumachs zur homöopathischen Behandlung von Schmerzen und Steifigkeit bei Rheuma, Kopfschmerzen, Augenentzündungen, Bronchitis mit trockenem Husten, Darmentzündung und juckenden Ausschlägen mit roter, geschwollener Haut, Bläschen oder eiternden Stellen. Die Beschwerden werden durch Kälte, Nässe und Überanstrengung ausgelöst. Typisch für das Mittel sind die innere Unruhe und der ständige Bewegungsdrang. Je mehr sich der Patient warmläuft, umso besser ist sein Befinden.
Was ist der Gift-Sumach für eine Pflanze?
Die dreifiedrigen Laubblätter des bis zu 2 Meter hohen Strauchs enthalten Uroshiol, das bei Berührung oder schon der Ausdünstung Hautreizungen hervorruft. Besonders stark ist die Hautreaktion auf den Milchsaft, der bei Verletzung der Pflanze austritt.
Bei welchen Beschwerden im Kopfbereich ist Rhus toxocodendron C200 angezeigt?
Ziehende, reißende Kopfschmerzen, manchmal mit Schwindel beim Aufstehen, und Entzündungen der Bindehaut, Hornhaut und Iris mit entzündeten, verklebten und geschwollenen Lidern mit gelbem Eiter können begleitend mit Rhus toxicodendron C200 behandelt werden. Schnupfen durch Nasswerden, Schwellungen von Gesicht, Nase und Ohrläppchen sowie Schmerzen im Oberkiefergelenk und Knacken des Kiefers beim Kauen können auf Rhus toxicodendron C200 als das richtige Mittel hinweisen. Das Zahnfleisch tut weh und die Zunge kann rot und rissig sein.
Bei welchen Hauterkrankungen kann Rhus toxocodendron C200 angewendet werden?
Blasenbildung und Jucken sind typisch. Auch wenn die Haut rot und geschwollen ist, spricht es für Rhus toxicodendron C200. Brennende Ekzeme mit Neigung zur Schuppenbildung, Herpes und Hauteiterungen sind Indikationen für den Gift-Sumach in der Homöopathie.
Wann eignet sich Rhus toxocodendron C200 bei rheumatischen Schmerzen?
Das Arzneimittel kann angewendet werden bei rheumatoiden Schmerzen, wenn sie durch Kälte, Nässe oder Überanstrengung ausgelöst werden. Die Glieder sind wie gelähmt, kribbeln oder fühlen sich taub an. Schmerzen und Steifheit im Kreuz sind typisch. Die Gelenke sind heiß und schmerzhaft geschwollen. Reißende Schmerzen in Sehnen, Bändern und Faszien können auftreten. Je mehr sich der Patient bewegt, umso besser fühlt er sich.
Welche Erkrankungen der Atemwege und des Verdauungstraktes können mit Rhus toxicodendron C200 behandelt werden?
Rhus toxicodendron C200 hilft bei Bronchitis und grippalem Infekt, besonders bei trockenem Husten mit Schmerzen in der Brust. Der Patient hat keinen Appetit, dafür großen Durst. Nach dem Essen ist der Bauch aufgetrieben und dem Patienten kann es schlecht und schwindlig werden. Er hat Blähungen beim Aufstehen, die sich durch Bewegung bessern. Auch kolikartige Bauchschmerzen sind möglich. Der Stuhl kann blutig-schleimig und dünnflüssig sein und riecht extrem übel.
Welche seelische Befindlichkeit spricht für die Einnahme von Rhus toxicodendron C200?
Der Rhus toxicodendron-Typ ist einerseits lustlos, traurig und leicht benommen. Er trägt sich vielleicht auch mit Selbstmordgedanken. Besonders besorgt ist er nachts, so dass er nicht im Bett bleiben kann. Andererseits bessern sich alle Beschwerden durch Bewegung, was ihn sehr ruhelos macht, so dass er ständig in Bewegung ist oder im Sitzen und Liegen seine Position bzw. Lage verändern muss.
Wodurch werden die Beschwerden verbessert und wodurch verschlimmern sie sich?
Rhus toxocodendron C200 ist das richtige Mittel, wenn sich die Symptome in der Nacht, in Ruhe, beim Schlafen und bei nassem, regnerischem Wetter, nach dem Regen und bei Durchnässung verschlimmern. Das Befinden bessert sich, wenn es warm und trocken ist, durch Wärmeanwendungen, fortgesetzte Bewegung, Massieren und Schwitzen.
Wie wird Rhus toxicodendron C200 dosiert und angewendet?
Die Potenz C200 wird nur einmal mit 5 Globuli eingenommen. Dann wird die Reaktion des Körpers abgewartet. Bei akuten Zuständen wartet man 2-3 Tage, bei chronischen bis zu 4 Wochen, ob sich der Zustand bessert. Falls ja, kann das Mittel beim nächsten Bedarf wieder angewendet werden. Findet keine Besserung statt, ist es nicht das richtige Mittel und sollte nicht mehr eingenommen werden. Chronische Erkrankungen sollten von einem Homöopathen behandelt werden.
Autor: Beate Helm
Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.
Quellen:
Hiller, K./Melzig, M.F.: Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Sonderausgabe area verlag gmbh, 2006, S. 227-228
Boericke, W.: Handbuch der homöopathischen Arzneimittellehre, Narayana Verlag, 8. Auflage, 2017, S. 549-551
Wiesenauer, M., Elies, M.: Praxis der Homöopathie, Hippokrates Verlag, Lizenzausgabe Weltbild Verlad 2000, S. 274-275
Mandl, E.: Arzneipflanzen in der Homöopathie, Verlag für medizinische Wissenschaften Wilhelm Maudrich, Wien 1997, S. 172-173