Thomapyrin classic wird zur Behandlung leichter bis mäßig starker Kopfschmerzen angewendet. Es enthält Acetylsalicylsäure (ASS) und Paracetamol zur Schmerzbekämpfung und Coffein zur Erweiterung der Blutgefäße und Wirkstoffverstärkung von Paracetamol. Thomapyrin classic wirkt auch fiebersenkend und leicht entzündungshemmend.
Welche Arten von Kopfschmerzen gibt es?
Muskelverspannungen, Stress, Ängste und Dauerleistungsdruck führen zu Spannungskopfschmerzen. Migräne ist ein einseitiger pulsierender, pochender Kopfschmerz mit Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit. Cluster-Kopfschmerz ist ebenfalls einseitig und beginnt mit einem Stechen hinter dem Auge. Kopfschmerzen können auch eine Nebenwirkung von Medikamenten, gerade von zu vielen Schmerztabletten bei Kopfschmerzen sein. Auch Verletzungen der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle und Erkältungen können Kopfschmerzen auslösen.
Wie wirkt Acetylsalicylsäure (ASS) gegen den Kopfschmerz?
ASS zählt zu den bekanntesten Schmerzwirkstoffen, z.B. als Aspirin. Es hemmt die Bildung von Prostaglandinen. Weniger Prostaglandine bedeutet eine reduzierte Schmerzwahrnehmung im Gehirn. Der Kopfschmerz lässt schnell nach. Allerdings üben diese Prostaglandine auch eine Schutzwirkung auf die Magenschleimhaut aus, die bei der Einnahme von ASS verringert wird. Deshalb sollte Thomapyrin classic als hocheffektives Kopfschmerzmittel nur bei Bedarf, in der vorgegebenen Dosis und Zeitdauer eingenommen werden.
Welche Wirkung hat Paracetamol?
Die schmerzlindernde Wirkung von Paracetamol beruht auf derselben Art wie bei ASS. Darüber hinaus sollen noch andere Wirkmechanismen die Schmerzen verringern. Man vermutet die Aktivierung körpereigener, schmerzhemmender Mechanismen über Serotonin und das Cannabinoidsystem (Cannabis-artig). Paracetamol hat wie ASS auch fiebersenkende und entzündungshemmende Eigenschaften.
Welchen positiven Effekt hat Coffein gegen Kopfschmerzen?
Coffein erweitert die Gefäße und lindert Kopfschmerzen, die auf Durchblutungsstörungen zurückgehen. Coffein beschleunigt und verstärkt die schmerzlindernde Wirkung von ASS und Paracetamol. Durch Coffein gelangt ASS schneller aus dem Darm in den Blutkreislauf. Die Zeit bis zum Wirkungseintritt von Paracetamol wird um 20-45 % verkürzt. Seine Wirkung wird gesteigert. Das heißt, dass weniger Paracetamol eingesetzt werden muss, um denselben Effekt zu erreichen.
Wie wird Thomapyrin classic dosiert und angewendet?
Falls nicht anders verordnet beträgt die Einmaldosis 1-2 Tabletten, die Maximaldosis 6 Tabletten pro Tag. Danach sollte der Abstand zur nächsten Tablette 4-8 Stunden betragen. Die Einnahme sollte ohne ärztlichen oder zahnärztlichen Rat 4 Tage hintereinander und 10 Tage im Monat nicht überschreiten.
Nehmen Sie die Tabletten entweder in etwas Flüssigkeit gelöst oder unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit ein. Die Anwendung nach den Mahlzeiten kann zu einem verzögerten Wirkungseintritt führen. Um eine Überdosierung zu vermeiden, dürfen keine weiteren Präparate, die Paracetamol enthalten, eingenommen werden.
Kontraindikationen: Wann sollte Thomapyrin classic nicht eingenommen werden?
Gegenanzeigen sind eine Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure, Paracetamol oder einen anderen Bestandteil sowie Magen-Darm-Geschwüre und Leber- und Nierenversagen. Auch bei schwerer Herzmuskelschwäche, krankhaft erhöhter Blutungsneigung, in den letzten 3 Monaten der Schwangerschaft, bei Kindern unter 12 Jahren und bei der Einnahme von 15 mg oder mehr Methotrexat in der Woche ist Thomapyrin classic kontraindiziert.
Vorsicht bei der Einnahme ist erforderlich bei der gleichzeitigen Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten, bei Nieren- und Leberfunktionsstörungen, Asthma bronchiale, Heuschnupfen oder Nasenpolypen, Magen-Darm-Beschwerden und Schilddrüsenüberfunktion.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Häufig ist mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Nervosität und Schwindel zu rechnen. Gelegentlich kommt es zu Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautrötung und Nesselsucht sowie zu Herzklopfen. Selten treten Blutbildveränderungen, schwere Blutungen wie Hirnblutungen, Zittern, Erregung, Herzrasen, Magen-Darm-Blutungen, vermehrtes Schwitzen und Erschöpfung auf.
Welche Wechselwirkungen sind möglich?
Wechselwirkungen finden bei der gleichzeitigen Einnahme von gerinnungshemmenden, blutzucker- und blutdrucksenkenden Arzneimitteln, Antidepressiva, Diuretika, Gichtmitteln und den Medikamenten Valproinsäure, Methotrexat, Digoxin und Lithium statt. Auch die Einnahme von Schmerz- und Schlafmitteln, Medikamenten zur Beschleunigung oder Verlangsamung der Magenentleerung sowie von Ziduvodin, Probenecid und Cholestyramin beeinflussen die Wirkung von Thomapyrin classic. Coffein mindert die Wirkung von dämpfenden Medikamenten und verstärkt den Effekt von anregenden Arzneimitteln.
Autor: Beate Helm
Beate Helm, Heilpraktikerin, freie Redakteurin und Autorin für Gesundheitsthemen und Persönlichkeitsentwicklung. Selfpublisherin. Weiterbildungen in Ernährungswissenschaft, Homöopathie, Pflanzenheilkunde, Ayurveda, psychologischer Beratung und systemischer Therapie. Langjährige Erfahrung in Yoga und Meditation. Bei apomio seit 04/2015.