Was sind Vomex A 150mg Zäpfchen und wie wirken sie?
Vomex A 150mg Zäpfchen sind ein anal einzuführendes Medikament (Suppositorium) gegen Übelkeit und Erbrechen. Der Wirkstoff ist Dimenhydrinat, welches zur Wirkstoffgruppe der H1 gehört. Dimenhydrinat soll die Symptome Übelkeit und Erbrechen verbessern oder ihnen vorbeugen, vor allem bei Reisekrankheit. Dimenhydrinat ist eine Kombination von Diphenhydramin und 8-Chlortheophyllin. Die Wirkweise von Dimenhydrinat ist dem Diphenhydramin ähnlich. Dimenhydrinat tritt im Körper in Konkurrenz mit dem Botenstoff Histamin, den der Körper selbst herstellt. Histamin dockt an bestimmte Rezeptoren an, die H1-Rezpetoren heißen. Wenn viel Histamin im Gehirn vorhanden ist, kann dies zu Übelkeit und Erbrechen führen. Das Präparat steuert dem entgegen, weil es an die H1-Rezeptoren andockt. Dadurch kann sich das Histamin nicht mehr an die Rezeptoren binden und nicht mehr wirken. Dies soll dazu führen, dass es nicht zu Übelkeit und Erbrechen kommt. Die Tatsache, dass sich das Dimenhydrinat auch in anderen Körperbereichen an die H1-Rezeptoren bindet, kann zudem antiallergisch wirken. Dieser Effekt ist aber deutlich weniger stark als die Linderung des Brechreizes und die beruhigende Wirkung im Gehirn.
Anwendungsgebiete
Das Anwendungsgebiet von Vomex A 150mg Zäpfchen sind die Übelkeit und das Erbrechen mit verschiedenen Ursachen, dabei kann es sowohl zur vorbeugend als auch behandelnd eingesetzt werden. Der Reisekrankheit soll vorgebeugt werden. Allerdings ist dieses Medikament nicht dafür geeignet, Übelkeit und Erbrechen zu therapieren, die durch eine Chemotherapie (Zytostatika) bei Krebs entstanden sind.
Gegenanzeigen und Wechselwirkungen
Vomex A 150mg Zäpfchen dürfen nicht angewendet werden…
- … wenn eine Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Dimenhydrinat, andere Inhaltsstoffe oder andere Antihistaminika vorliegt.
- … wenn man einen akuten Anfall von Asthma hat.
- … wenn man ein Engwinkelglaukom hat (grüner Star).
- … wenn der Patient einen Tumor in der Nebenniere (Phäochromozytom) hat.
- … wenn eine Störung in der Herstellung des Blutfarbstoffs vorliegt (Porphyrie).
- … bei Kindern, die jünger sind als 14 Jahre.
- … wenn man an Krampfanfällen leidet (Eklampsie, Epilepsie).
- … wenn man eine vergrößerte Vorsteherdrüse hat mit Bildung von Restharn (Prostatahypertrophie).
Bevor man Vomex A 150mg Zäpfchen anwendet, sollte man den Arzt um Rat fragen. Es ist eine spezielle Vorsicht geboten bei:
- Störungen des Herzrhythmus (beispielsweise Herzjagen)
- verminderter Funktion der Leber
- Mangel an Kalium oder Magnesium
- zu langsamem Herzschlag (Bradykardie)
- manchen Herzkrankheiten (z. B. bei angeborenem Q-T-Syndrom, Störungen der Durchblutung in den Herzkranzgefäßen, Störungen der Erregungsleistung oder Arrhythmien)
- chronischen Beschwerden beim Atmen und Asthma
- gleichzeitiger Anwendung von Medikamenten, die den Herzrhythmus verändern oder einen Mangel an Kalium auslösen können.
Das Präparat kann zu Schläfrigkeit, Störungen des Gedächtnisses oder verringerter Konzentration führen. Dies kann sich auf die Verkehrsteilnahme oder die Arbeit an Maschinen negativ auswirken. Besonders kritisch ist dies, wenn Schlafmangel vorliegt, am Anfang der Therapie, bei einem Wechsel des Medikaments und bei Konsum von Alkohol. Bei Schwangeren können Vomex A 150mg Zäpfchen frühzeitige Wehen auslösen. Insgesamt ist nicht belegt, dass das Medikament in der Schwangerschaft sicher ist. Da ein Risiko bestehen kann, sollte man vor der Anwendung in der Schwangerschaft unbedingt den Arzt fragen. Der Wirkstoff findet sich bei Anwendung auch in der Muttermilch. Die genauen Risiken bzw. die Sicherheit bei stillenden Müttern sind nicht nachgewiesen. Wenn eine stillende Mutter Vomex nimmt, könnte das Kind zu vermehrter Unruhe neigen. Auch andere negative Effekte sind nicht ganz auszuschließen. Daher ist das Medikament in der Stillzeit nicht zu verwenden.
Wenn man Dimenhydrinat gleichzeitig mit Mitteln einnimmt, die die Funktion des Gehirns dämpfen, z. B. Psychopharmaka, Schlafmittel, Beruhigungsmittel, Narkosepräparate oder schmerzstillende Medikamente, kann die Wirkung verstärkt sein. Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln, die an Muscarin-Rezeptoren ansetzen (wie z. B. Atropin oder tri- und tetrazyklische Antidepressiva), sollte wegen einer möglichen Verstärkung der Wirkung nicht erfolgen. Auch sollte man Dimenhydrinat nicht zusammen mit MAO-Hemmern, die man bei Depressionen nimmt, anwenden. Blutdrucksenkende Mittel können durch Dimenhydrinat einen stärkeren Abfall des Blutdrucks zeigen und zu Müdigkeit führen. Wenn man den Wirkstoff einnimmt, sollten keine Allergietests erfolgen, weil die Ergebnisse verfälscht sein könnten. Auch Alkohol sollte man in der Zeit der Anwendung nicht konsumieren. Die gleichzeitige Einnahme von Aminoglykosid-Antibiotika könnte dazu führen, dass eine schädigende Wirkung des Antibiotikums auf das Gehör verschleiert wird.