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Acetylcystein

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31 Ergebnisse
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Acetylcystein

Was ist Acetylcystein?

Acetylcystein ist auch unter den Abkürzungen ACC und NAC bekannt. Es handelt sich hierbei um ein sogenanntes Expektorans, das den Auswurf beziehungsweise das Abhusten von Bronchialschleim im Zuge einer Atemwegserkrankung fördert.

Des Weiteren wird es als sogenanntes „Antidot“ bei verschiedenen Vergiftungen eingesetzt. Bei einem Antidot handelt es sich um einen Stoff, der die Wirkung einer anderen Substanz (Arzneimittel oder Gift) ganz oder teilweise aufheben kann.

Wie wirkt Acetylcystein?
Während einer Erkrankung der Atemwege entsteht in den Bronchien ein zähflüssiges Sekret, das nur schwer abgehustet werden kann. Acetylcystein wirkt auf dreifache Weise: es löst den Schleim, erleichtert das Abhusten und wirkt antioxidativ.

Schleimlösung:
Acetylcystein verändert chemische Strukturen, die zu zähem und festsitzendem Schleim führen. Dies bewirkt eine Verflüssigung des vorhandenen Bronchialsekrets.

Erleichtert das Abhusten:
In der Lunge sorgen unzählige Flimmerhärchen dafür, dass Fremdstoffe wie Pollen, Staub oder Krankheitserreger durch wellenförmige Bewegungen aus den Atemwegen abtransportiert werden. Zähflüssiges Bronchialsekret hindert dieses körpereigene Reinigungssystem in seiner Arbeit. Durch die Acetylcystein-bedingte Verflüssigung des Schleims nimmt die Beweglichkeit der Flimmerhärchen wieder zu und das Sekret sowie Fremdstoffe können abtransportiert werden.

Antioxidativ:
Bei einer Entzündung der Schleimhaut kommt es zu einer vermehrten Freisetzung freier Radikale, die die Entzündung weiter verstärken. Acetylcystein besitzt zum einen eine direkte antioxidative Wirkung indem es als Radikalfänger fungiert. Es weist zum anderen aber auch eine indirekte antioxidative Wirkung auf, da es zum körpereigenen Antioxidans Glutathion abgebaut wird, das ebenfalls freie Radikale neutralisiert.

Acetylcystein wirkt außderdem als Gegengift z.B. bei einer Paracetamolvergiftung. Hierbei macht man sich die vermehrte Bildung von Glutathion zunutze, denn es entgiftet unter anderem ein toxisches Abbauprodukt, das bei einer Vergiftung mit dem Schmerzmittel vermehrt gebildet wird.

Wann wird Acetylcystein angewendet?
Acetylcystein ist sowohl in Form von verschreibungspflichtigen als auch rezeptfreien Arzneimitteln erhältlich.

Von der Verschreibungspflicht ausgenommen sind Arzneimittel zur oralen Anwendung bei akuten Erkältungskrankheiten um das Abhusten zu erleichtern. Hier stehen Präparate in Form von Brausetabletten, Direktgranulat und als Saft zur Verfügung.

Oral, inhalativ und intravenös kommt Acetylcystein bei akuten und chronischen bronchopulmonalen Erkrankungen (z.B. Bronchitis, Mukoviszidose, COPD) zum Einsatz. Für diese Indikationen fällt Acetylcystein unter die Verschreibungspflicht. Acetylcystein 20% Infusionslösung kann zudem intravenös als Antidot bei Vergiftungen mit Paracetamol und anderen Substanzen (Acryl- und Methacrylnitril, Methylbromid) verwendet werden.

Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinfo Fertigarzneimittel