Alfuzosin

Alfuzosin

Was ist Alfuzosin?
Alfuzosin gehört zur Wirkstoffgruppe der Alpha-Rezeptorenblocker und wird zur Behandlung einer gutartigen Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) eingesetzt.

Die Prostata, oder auch Vorsteherdrüse, zählt zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes und umschließt den obersten Teil der Harnröhre. Die knapp 20 Gramm schwere Drüse ist an der Spermaproduktion, dem Hormonstoffwechsel sowie der Ejakulation beteiligt.

Normalerweise hat die Prostata ungefähr die Größe und das Volumen einer Kastanie. Die Anzahl der Prostatazellen und die Größe der Drüse nehmen mit dem Alter allerdings zu, so dass sie bis zur Größe einer Apfelsine heranwachsen kann.

In Folge drückt sie auf die Harnröhre und führt zu einer Verengung. Der Harnstrahl wird schwächer und die Blase entleert sich teilweise nur tropfenweise. Betroffene können Probleme haben, das Wasserlassen zu beginnen oder verspüren selbst dann noch einen Harndrang, wenn die Blase gerade entleert wurde. Des Weiteren müssen viele Männer auch nachts die Toilette aufsuchen.

Alpha-Rezeptorenblocker wurden ursprünglich zur Behandlung erhöhter Blutdruckwerte entwickelt. Alfuzosin kann daher bei der Einnahme den Blutdruck senken.

Der Wirkstoff liegt in Arzneimitteln als Alfuzosinhydrochlorid vor.

Wie wirkt Alfuzosin?
Alfuzosin wirkt rein symptomatisch und hat auf die Grösse der Prostata keinen Einfluss. Es blockiert Alpha-Rezeptoren in der Muskulatur von Prostata und Harnröhre. Dadurch können die Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin nicht mehr an diese Bindungsstellen anlagern und in Folge weitet sich die Harnröhre und der Harnfluss wird verbessert. Der Harnstrahl wird stärker, die Blase kann komplett entleert werden und der wiederholte nächtliche Harndrang wird reduziert.

Wann wird Alfuzosin angewendet?
Alfuzosin wird aufgrund seiner Wirkung zur Behandlung der Beschwerden einer gutartig vergrößerten Prostata eingesetzt.

Die Einnahme erfolgt einmal täglich in Form von retardierten Tabletten oder Kapseln, die den Wirkstoff nach und nach freisetzen. Die Anwendung kann unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen, jedoch sollte sie immer zur gleichen Tageszeit vorgenommen werden, um einen möglichst konstanten Wirkstoffspiegel aufrecht zu halten.

Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinfo Fertigarzneimittel