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Allopurinol

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15 Ergebnisse
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Was ist Allopurinol?
Das Gichtmittel Allopurinol ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Urikostatika, der zur Hemmung der Harnsäurebildung eingesetzt wird.

Harnsäure ist ein Abbauprodukt von Purinen. Diese sind Bestandteil jeder Zelle und für die Erbsubstanz und den Aufbau neuer Zellen notwendig. Aber auch über die Nahrung werden Purine aufgenommen und in Harnsäure abgebaut. Diese kann vom menschlichen Körper nicht verwertet werden und muss daher über die Nieren und den Darm ausgeschieden werden. Bei Gichtpatienten ist das normalerweise bestehende Gleichgewicht zwischen gebildeter und ausgeschiedener Harnsäure gestört.

Bei Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, die zu den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zählt. Betroffene weisen erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Blut auf, die zur Bildung von Harnsäurekristallen im Bereich der kleinen Gelenke wie beispielsweise dem Zehengelenk führen. In Folge kommt es zu spontan auftretenden, sehr schmerzhaften Schwellungen und Rötungen. Diese können auf Dauer zu einer Schädigung der betroffenen Gelenke führen.

Wie wirkt Allopurinol?
Allopurinol gehört zu den sogenannten Urikostatika, die den Abbau von Purinen zu Harnsäure hemmen. Sie blockieren das Enzym Xanthinoxidase, das für den Purinabbau benötigt wird. In Folge können diese nicht mehr zu Harnsäure zersetzt werden und der Harnsäurespiegel im Blut sinkt. Gleichzeitig steigt die Konzentration der Harnsäurevorstufen Xanthin und Hypoxanthin, die deutlich schneller über die Niere aus dem Körper ausgeschieden werden können.

Bereits bestehende Harnsäureablagerungen im Gewebe können ebenfalls durch die Einnahme des Urikostatikums abgebaut werden.

Wann wird Allopurinol angewendet?
Allopurinol kommt bei Erwachsenen dann zum Einsatz, wenn diätische Maßnahmen zur Senkung der Harnsäurewerte alleine nicht ausreichen. Es wird daher verordnet:

  • bei erhöhten Harnsäurewerten im Blut, insbesondere bei Gicht und Nierenschäden durch Harnsäurekristalle
  • bei einem erhöhten Harnsäurespiegel infolge von totalem Fasten (auch Null-Diät genannt), wenn bei Patienten mit Gichtneigung in der Krankengeschichte ein Anfall verhindert werden soll
  • zur Auflösung von Harnsäuresteinen sowie zur Verhinderung einer weiteren Steinbildung (Harnsäure- und Calciumoxalatsteine)
  • zur Auflösung und Vorbeugung von Nierensteinen aus Harnsäure, häufig verursacht bei Tumorerkrankungen durch Chemo- oder Strahlentherapie (sekundäre Hyperurikämie)

Bei Kindern und Jugendlichen (bis 18 Jahren) mit einem Körpergewicht von 15 kg und darüber wird Allopurinol verordnet zur:

  • Behandlung von harnsäurebedingten Nierenschäden während der Behandlung von Leukämie
  • Behandlung erhöhter Harnsäurewerte im Blut und erhöhter Harnsäureausscheidung im Urin, z.B. bei starkem Zellzerfall, Strahlen- bzw. Chemotherapie (sekundäre Hyperurikämie)
  • Therapie bestimmter vererbbarer Enzymmangelkrankheiten (Lesch-Nyhan-Syndrom und Adenin- Phosphoribosyl-Transferasemangel)
     

Allopurinol ist in Form von Tabletten im Handel, die in der Regel einmal täglich nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Es kann sechs bis acht Monate dauern, bis das Urikostatikum alle Harnsäureablagerungen im Körper aufgelöst hat. In dieser Zeit muss verstärkt mit Gichtanfällen gerechnet werden. Um unerwünschte Begleiterscheinungen zu minimieren, sollte die Behandlung zunächst mit einer niedrigen Dosis begonnen und diese dann stufenweise gesteigert werden.

Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11., völlig neu bearbeitete Auflage 2020
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinfo Fertigarzneimittel
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-422010/hyperurikaemie-harnsaeure-runter-gicht-beseitigt/