Bifonazol
Was ist Bifonazol?
Bei Bifonazol handelt es sich um ein Antimykotikum aus der Wirkstoffgruppe der Imidazole, das fungistatische (das Pilzwachstum hemmende) und in Abhängigkeit von der Konzentration auch fungizide (pilztötende) Eigenschaften besitzt. Es wirkt gegen Infektionen durch Dermatophyten, Hefen, Schimmelpilze und andere Erreger wie z.B. Corynebacterium minutissimum.
Wie wirkt Bifonazol?
Bifonazol hemmt die Produktion von Ergosterol, das in Pilzzellen eine ähnliche Funktion wie das Cholesterin in menschlichen Zellen erfüllt. Ohne diesen „Weichmacher“, der die Zellmembranen flexibel, beweglich und somit widerstandsfähig macht, sind Pilze nicht überlebensfähig und sterben ab.
Neben seiner antimykotischen Wirkung hemmt Bifonazol auch die Vermehrung bestimmter Bakterienarten.
Wann wird Bifonazol angewendet?
Bifonazol wird zur äußerlichen Behandlung von Fuß- und Nagelpilz, aber auch Kleienpilzflechte eingesetzt. In der unterstützenden Behandlung von Akne kann Bifonazol dazu dienen, Infektionen der Pusteln durch Corynebakterien zu lindern.
Eine Pilzinfektion der Haut wird im medizinischen Sprachgebrauch auch als Dermatomykose bezeichnet. Fußpilz gehört hierbei zu den häufigsten Hauterkrankungen. In den meisten Fällen tritt dieser zwischen dem kleinen und dem vorletzten Zeh auf. Im weiteren Krankheitsverlauf kann sich die Infektion auf dem ganzen Fuß ausbreiten und auch die Nägel befallen.
Die Kleienpilzflechte ist eine Hauterkrankung, bei der sich auf der Haut helle oder dunkle Flecken bilden. Auslöser ist ein Hefepilz, der bei fast allen Menschen auf der Haut vorkommt. Eine Kleienpilzflechte ist normalerweise harmlos und nicht ansteckend.
Nagelpilz (Onychomykose) ist die häufigste Erkrankung der Nägel, wobei die Zehennägel wesentlich öfter betroffen sind als die Fingernägel. Eine Onychomykose ist ansteckend und heilt nicht von selbst aus. Bleibt die Pilzinfektion unbehandelt, wird die Nagelplatte mit der Zeit vollständig zerstört. In Folge kann sich die Infektion auf andere Nägel und angrenzende Hautbereiche ausbreiten. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für bakterielle Infektionen.
Das Antimykotikum wird in Form von Cremes, Lösungen, Gelen oder Sprays eingesetzt. Die Anwendung erfolgt einmal täglich, der Behandlungszeitraum liegt in der Regel zwischen zwei bis vier Wochen. Die Behandlung sollte zwei Wochen über das Verschwinden der Beschwerden hinaus erfolgen.
Bei einer Pilzinfektion ist es ratsam Handtücher, Badematten, Bett- und gegebenenfalls Unterwäsche mit einem Vollwaschmittel bei mindestens 60 °C zu waschen; bei niedrigeren Temperaturen kann auf einen desinfizierenden Hygienespüler zurückgegriffen werden.
Um einer erneuten Infektion vorzubeugen, sollten Schuhe und andere betroffene Gegenstände desinfiziert werden.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel