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Was ist Captopril?
Bei Captopril handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der ACE-Hemmer.

Diese Wirkstoffgruppe beeinflusst das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS), das den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt des Körpers reguliert und somit in entscheidender Weise auf den Blutdruck einwirkt.

Um den Blutdruck aufrecht zuhalten, wird in den Nieren das Enzym Renin gebildet. Dieses wandelt das Protein Angiotensinogen aus der Leber in die Hormon-Vorstufe Angiotensin I um, das im Anschluss durch ein weiteres Enzym – das Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) – in das aktive Hormon Angiotensin II überführt wird. Dieses bewirkt dann über verschiedene Mechanismen einen Blutdruckanstieg. Zum einen sorgt es dafür, dass über die Nieren weniger Wasser ausgeschieden wird und dass sich kleine arterielle Gefäße zusammenziehen; zum anderen regt es die Produktion des Hormons Aldosteron an. Dieses steuert den Wasserhaushalt und somit auch den Blutdruck des Körpers.

Captopril gilt als Leitsubstanz für die Gruppe der ACE-Hemmer. In den 70er-Jahren dienten Peptide aus dem Gift der Jararaca-Lanzenotter als Vorlage zur Entwicklung des Blutdrucksenkers.

 

 

Wie wirkt Captopril?

Captopril führt als Hemmstoff des Angiotensin-Converting-Enzyms zu einer verminderten Umwandlung von Angiotensin I in Angiotensin II. In Folge kommt es zu einer Reduzierung der Blutgefäßspannung und damit zu einer Abnahme des Blutdrucks.

Des Weiteren führt der Abfall des Angiotensin-II-Spiegels zu einer Verringerung der Aldosteron-Freisetzung aus der Nebennierenrinde.

 

 

Wann wird Captopril angewendet?

Captopril wird zur Behandlung folgender Krankheitsbilder eingesetzt:

  • Bluthochdruck

  • Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche)

  • Kurzzeitbehandlung (vier Wochen) nach einem Myokardinfarkt: der ACE-Hemmer ist innerhalb der ersten 24 Stunden nach einem Infarkt bei jedem klinisch stabilen Patienten indiziert

  • Diabetische Nephropathie (Nierenschaden durch Diabetes) bei Typ-I-Diabetikern

 

Die Tabletten werden üblicherweise einmal täglich, unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.

Captopril kann alleine oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen zu Einsatz kommen. Vor allem bei Herzinsuffizienz wird der ACE-Hemmer häufig mit Diuretika, Herzglykosiden oder Betablockern kombiniert, um das Herz zu entlasten.

 

Bei der Nierenszintigraphie– einer nicht-invasiven, nuklearmedizinischen Untersuchung – wird Captopril häufig eingesetzt, um festzustellen, ob die Ursache für den Bluthochdruck eines Patienten aufgrund einer Verengung der Nierenarterie bestehen kann. Hierzu werden zwei Studien, jeweils eine vor und eine nach der Einnahme eines Blutdruckmedikaments, miteinander verglichen.

 

Quellen:

Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11., völlig neu bearbeitete Auflage 2020

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

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