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Inhaltsverzeichnis

Was versteht man unter Chlamydien?

Was sind die Ursachen von Chlamydien?

Was sind die Symptome von Chlamydien?

Wie werden Chlamydien behandelt?

 

Was versteht man unter Chlamydien?

Bei Chlamydien handelt es sich um Bakterien, die verschiedene Infektionskrankheiten hervorrufen können. Zum bekanntesten Vertreter dieser Bakteriengruppe zählt das Bakterium „Chlamydia trachomatis", dessen Infektion zur weltweit häufigsten Geschlechtskrankheit zählt.

Umgangssprachlich wird diese als „Chlamydien“ bezeichnet. Bis sich die ersten Symptome nach einer Infektion einstellen, vergehen im Durchschnitt etwa 2 bis 6 Wochen. Auch ohne akute Beschwerden können die Erreger jedoch über Jahre hinweg im Körper verbleiben und über die Schleimhäute an Sexualpartner weitergegeben werden. Besonders betroffen sind Jugendliche, junge Erwachsene, Menschen mit wechselnden Intimpartnern und ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Unbehandelt kann eine Chlamydieninfektion die Fortpflanzungsorgane schädigen und zu Unfruchtbarkeit führen. Der Nachweis einer Chlamydieninfektion erfolgt über eine Urinuntersuchung oder über einen Abstrich der Scheide oder der Penisspitze.

Andere Chlamydien-Arten befallen die Augen, Lunge und in schweren Fällen auch andere Organe.

 

Was sind die Ursachen von Chlamydien?

Bei Chlamydien handelt es sich um unbewegliche Bakterien, die außerhalb der Zellen einer infizierten Person als sogenannte Elementarkörperchen vorliegen. In dieser Form sind sie ansteckend (infektiös).

Um sich zu vermehren, müssen Chlamydien allerdings in das Innere einer Wirtszelle (z.B in eine menschliche Schleimhautzelle). Dort liegen die Bakterien dann als sogenannte Retikularkörperchen vor. Diese sind nicht mehr infektiös, aber stoffwechselaktiv und teilungsfähig. Ihr Entwicklungszyklus kann dabei bis zu 36 Stunden umfassen. Am Ende wandeln die Retikularkörperchen sich wieder in Elementarkörperchen um. Diese werden durch Ausschleusen oder Zerstörung der Wirtszelle freigesetzt. Dort können sie nun benachbarte Zellen infizieren oder aber auf andere Personen übertragen werden.

Hauptübertragungsweg von Chlamydia trachomatis ist ungeschützter Geschlechtsverkehr, da das Bakterium die Schleimhäute von Harnröhre, Scheide, Penis und Enddarm besiedelt. Aber auch in Urin, Sperma und Vaginalsekret können die Erreger enthalten sein und durch gemeinsame Benutzung von Sexspielzeug ohne Kondom weitergeben werden.

 

Was sind die Symptome von Chlamydien?

Eine Chlamydieninfektion verläuft sehr häufig ohne Beschwerden. Ungefähr 80% der infizierten Frauen und knapp 50% der infizierten Männer haben keine spürbaren Symptome.

Verläuft sie nicht unbemerkt, treten die Symptome meist erst drei Wochen nach der Infektion auf.

Infektionen der Harnröhre oder der Geschlechtsorgane äußern sich in der Regel durch:

  • Ausfluss aus der Harnröhre/der Scheide
  • Schmerzen im Unterbauch
  • Jucken, Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen


Unbehandelt kann eine Chlamydieninfektion bei Frauen in Gebärmutter, Eileiter und Bauchhöhle wandern und dort Entzündungen mit folgenden Symptomen hervorrufen:


Bei Männern kann das Aufsteigen der Bakterien zu Entzündungen von Samenleitern, Prostata und Nebenhoden mit folgenden Beschwerden führen:

  • Fieber
  • Schmerzen in Hoden und/oder Unterbauch
  • Unfruchtbarkeit

Wie werden Chlamydien behandelt?

Eine Chlamydieninfektion ist mit Antibiotika gut behandelbar und heilt in der Regel ohne bleibende Folgen aus. Je früher mit der Therapie begonnen wird, desto einfacher und kürzer verläuft diese in der Regel.

Wegen der hohen Ansteckungsgefahr sollte bis zum Abschluss der Behandlung auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Alle Sexpartner und Sexpartnerinnen sollten über die Diagnose in Kenntnis gesetzt werden. Auch sie sollten sich untersuchen und gegebenenfalls mitbehandeln lassen, um eine gegenseitige Ansteckung oder eine Infektion anderer zu vermeiden.

Quellen:
​​​​​​​

Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/infektionen/chlamydieninfektionen-und-mykoplasmen/chlamydieninfektionen?query=Chlamydia

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Chlamydiosen_Teil1.html;jsessionid=284838BC77AF971271F693261494DED7.internet071#doc2382764bodyText2