Ciclopirox
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Ciclopirox
Was ist Ciclopirox?
Bei Ciclopirox handelt es sich um ein Breitband-Antimykotikum, das fungizide (pilzabtötende), entzündungshemmende und antibakterielle Eigenschaften besitzt. Es wird unter anderem bei Infektionen der Haut, Schleimhaut und Nägel mit Hefepilzen, Fadenpilzen, Dermatophyten und Schimmelpilzen eingesetzt. In Arzneimitteln liegt der Wirkstoff teilweise als Ciclopiroxolamin vor.
Wie wirkt Ciclopirox?
Nach dem Auftragen dringt Ciclopirox in die Hülle der Pilzzellen ein. In Folge wird die Zellwand zerstört und die Aufnahme wichtiger Nährstoffe verhindert.
Zudem schädigt das Antimykotikum Strukturen im Inneren der Pilzzellen, behindert die Zellteilung und stört die zelleigenen Reparaturmechanismen. In Folge können sich die Pilzzellen nicht weiter vermehren und sterben ab.
Wann wird Ciclopirox angewendet?
Ciclopirox wird ausschließlich lokal bei folgenden Indikationen eingesetzt:
Hautpilzinfektionen (Dermatomykosen) - als Creme, Lösung, Gel
Fußpilz gehört hierbei zu den häufigsten Hauterkrankungen. In den meisten Fällen tritt er zwischen dem kleinen und dem vorletzten Zeh auf. Im weiteren Krankheitsverlauf kann sich die Infektion auf dem ganzen Fuß ausbreiten und auch die Nägel befallen.
Pityriasis versicolor - als Creme, Lösung, Gel
Hierbei handelt es sich um eine Pilzinfektion der äußersten Hautschicht, die verfärbte und schuppige Flecken verursacht.
Scheidenpilz (Vaginalmykosen) - als Vaginalcreme, -zäpfchen, -tabletten
Es handelt sich hierbei um um eine Pilzinfektion des weiblichen Genitalbereiches und der Vaginalschleimhaut. Auslöser ist in 80-90% der Hefepilz Candida albicans. Pilze sind normaler Bestandteil der vaginalen Schleimhautflora und stehen dort im natürlichen Gleichgewicht mit anderen Mikroorganismen wie beispielsweise Milchsäurebakterien. Diese sorgen durch einen sauren pH-Wert dafür, dass sich Pilze nicht ungehindert vermehren können. Störungen dieser natürlichen Schutzfunktion können zu einer Infektion mit starkem Wachstum der Pilze führen.
Seborrhoische Dermatitis im Gesicht oder der Kopfhaut - als Shampoo, Creme, Lösung, Gel
Diese nicht ansteckende Entzündung äußert sich durch rote oder helle Flecken und fettige Schuppen, die nur selten jucken. Man geht davon aus, dass anderem eine verstärkte Talgbildung (Seborrhoe), Hautkeime wie Pilze und eine geschwächte Immunabwehr zur Entstehung des Ekzems beitragen.
Nagelpilz (Onychomykose) - als Lack, Lösung
Sie ist die häufigste Erkrankung der Nägel, wobei die Zehennägel wesentlich öfter betroffen sind als die Fingernägel. Eine Onychomykose ist ansteckend und heilt nicht von selbst aus. Bleibt die Pilzinfektion unbehandelt, wird die Nagelplatte mit der Zeit vollständig zerstört. In Folge kann sich die Infektion auf andere Nägel und angrenzende Hautbereiche ausbreiten. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für bakterielle Infektionen.
Bei einer Pilzinfektion sollten Handtücher, Badematten, Bett- und gegebenenfalls Unterwäsche mit einem Vollwaschmittel bei mindestens 60 °C gewaschen werden; bei niedrigeren Temperaturen kann auf einen desinfizierenden Hygienespüler zurückgegriffen werden.
Um einer erneuten Infektion vorzubeugen, ist es ratsam Schuhe und andere betroffene Gegenstände zu desinfizieren.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel