Clotrimazol
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Was ist Clotrimazol?
Bei Clotrimazol handelt es sich um ein Antimykotikum aus der Wirkstoffgruppe der Imidazole, das fungistatische (das Pilzwachstum hemmende) und in Abhängigkeit von der Konzentration auch fungizide (pilztötende) Eigenschaften besitzt. Es wird zur äußerlichen Behandlung von Infektionen der Haut, aber auch der Genitalien mit Hefepilzen, Dermatophyten und Schimmelpilzen eingesetzt.
Eine Pilzinfektion der Haut wird im medizinischen Sprachgebrauch auch als Dermatomykose bezeichnet. Fußpilz gehört hierbei zu den häufigsten Hauterkrankungen. In den meisten Fällen tritt dieser zwischen dem kleinen und dem vorletzten Zeh auf. Im weiteren Krankheitsverlauf kann sich die Infektion auf dem ganzen Fuß ausbreiten und auch die Nägel befallen.
Scheidenpilz ist auch unter dem Fachbegriffen Vaginalmykose und Vulvovaginalmykose bekannt. Die Erkrankung verläuft in den meisten Fällen völlig komplikationslos, allerdings ist Scheidenpilz ansteckend. Er kann durch direkten Körperkontakt, aber auch über verunreinigte Gegenstände wie Sexspielzeug oder gemeinsam benutze Handtücher übertragen werden. Genau wie der Intimbereich der Frau, kann auch der Penis des Mannes mit Hefepilzen besiedelt sein und dort zu einer Pilzinfektion im Bereich der Eichel führen.
Wie wirkt Clotrimazol?
Clotrimazol hemmt die Produktion von Ergosterol, das in Pilzzellen eine ähnliche Funktion wie das Cholesterin in menschlichen Zellen erfüllt. Ohne diesen „Weichmacher“, der die Zellmembranen flexibel, beweglich und somit widerstandsfähig macht, sind Pilze nicht überlebensfähig und sterben ab.
Neben seiner antimykotischen Wirkung hemmt Clotrimazol auch die Vermehrung bestimmter Bakterienarten.
Wann wird Clotrimazol angewendet?
Clotrimazol wird in Form von Cremes, Lösungen, Sprays oder Puder bei Pilzinfektionen der Haut eingesetzt. Hierzu zählen unter anderem:
- Fußpilz
- Pilzbefall im Windelbereich bei Babys (Windelsoor)
- Pilzinfektionen am Nagelwall (Nagelumlauf)
Die Anwendung erfolgt zwei- bis dreimal täglich, der Behandlungszeitraum liegt in der Regel zwischen zwei bis vier Wochen. Puder wird im Wechsel mit anderen Darreichungsformen wie Creme oder Lösung angewendet.
Bei Fußpilz sollte die Behandlung zwei Wochen über das Verschwinden der Beschwerden hinaus erfolgen.
Clotrimazol wird in Form von Vaginalcremes, Vaginaltabletten und -zäpfchen bei folgendem Krankheitsbild eingesetzt:
- Scheidenpilz
Die entsprechenden Darreichungsformen werden vor dem Schlafengehen mit Hilfe eines Applikators möglichst tief in die Scheide eingeführt. Zusätzlich kann auf die äußeren Geschlechtsorgane eine Vaginalcreme aufgetragen werden. Je nach Präparat und Dosierung erfolgt die Anwendung über einen, drei oder sechs Tage.
Eine Pilzinfektion im Genitalbereich kann auch den Mann betreffen und äußert sich durch ähnliche Symptome wie ein Vaginalpilz. Auch hier wird die Behandlung mit einer Clotrimazol-haltigen Salbe empfohlen. Da Vaginalcremes allerdings nur zur Anwendung bei der Frau zugelassen sind, ist die Therapie beim Mann erst nach der ärztlichen Empfehlung im Rahmen der ärztlichen Therapiefreiheit möglich.
Bei einer Pilzinfektion sollten Handtücher, Badematten, Bett- und gegebenenfalls Unterwäsche mit einem Vollwaschmittel bei mindestens 60 °C gewaschen werden; bei niedrigeren Temperaturen kann auf einen desinfizierenden Hygienespüler zurückgegriffen werden.
Um einer erneuten Infektion vorzubeugen, ist es ratsam Schuhe und andere betroffene Gegenstände zu desinfizieren.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel