Dextromethorphan
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Dextromethorphan
Was ist Dextromethorphan?
Der Wirkstoff Dextromethorphan ist ein hustenreizlinderndes Antitussivum, das für die symptomatische Behandlung eines trockenen Reizhustens ohne Schleimbildung angewendet wird.
Dextromethorphan ist chemisch ähnlich aufgebaut wie der rezeptpflichtige Hustenstiller Codein, beeinträchtigt aber das Reaktionsvermögen nicht so ausgeprägt, weil es nicht an Opioid-Rezeptoren bindet.
In Arzneimitteln liegt es in der Regel als Dextromethorphanhydrobromid-Monohydrat vor.
Wie wirkt Dextromethorphan?
Husten ist ein unwillkürlich ablaufender Schutzreflex, um Fremdkörper wie Bakterien, Viren oder andere schädigende Reize aus den Atemwegen zu befördern. Hierzu werden diese mit etwas Schleim umhüllt und durch kräftige Hustenstöße nach außen befördert (produktiver Schleim).
Trockener Reizhusten weist hingegen keine Reinigungsfunktion auf. Da er ohne Auswurf auftritt, wird er auch als unproduktiver Husten bezeichnet und durch die fehlende Schleimbildung als kratzend und teils sehr schmerzhaft empfunden. Auslöser ist eine übersteigerte Aktivität des Hustenzentrums im Stammhirn nach einer Reizung der Bronchialschleimhaut.
Dextromethorphan blockiert im Hustenzentrum NMDA-Rezeptoren, aktiviert Sigma-1- und 5-HT-Rezeptoren und wirkt so hustenreizstillend.
Die Hemmung von NMDA-Rezeptoren scheint auch für das Abhängigkeitspotential von Dextromethorphan verantwortlich zu sein.
Wann wird Dextromethorphan angewendet?
Dextromethorphan wird aufgrund seiner hustenreizstillenden Wirkung zur symptomatischen Behandlung eines trockenen Reizhustens ohne Schleimbildung angewendet.
Das Antitussivum ist unter anderem in Form von Tabletten, Lutschtabletten, Retardkapseln, als Saft und Heißgetränk erhältlich. Neben Monopräparaten stehen auch Kombipräparate gegen Erkältungen zur Verfügung.
Im Rahmen der Selbstmedikation sollte die Einnahme maximal 5 Tage lang erfolgen. Tritt nach dieser Zeitspanne keine Besserung ein, ist ein Arzt hinzuzuziehen.
Dextromethorphan besitzt ein erhebliches Missbrauchspotenzial und ist eines der am häufigsten missbrauchten Arzneimittel aus dem nicht verschreibungspflichtigen Bereich. In der Drogenszene wird für das Antitussivum häufig die Abkürzung DXM verwendet. Konsumenten greifen für einen DXM-Rausch auf ein vielfaches der therapeutisch üblichen Dosis zurück.
Aber auch Kombinationen des Antitussivums mit Alkohol und/oder anderen Medikamenten wie dem Antihistaminikum Diphenhydramin werden besonders unter Jugendlichen als legale Drogen missbraucht. Konsumenten können hierbei jedoch eine erhebliche Gefahr für sich und andere darstellen und sich in lebensgefährliche Situationen begeben. Nicht selten endet der DXM-Rausch in einem „Horror-Trip“.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinfo Fertigarzneimittel
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2020/daz-9-2020/der-kick-aus-der-apotheke