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Dihydrocodein

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3 Ergebnisse
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Was ist Dihydrocodein?

Der Wirkstoff Dihydrocodein (DHC) ist ein halbsynthetischer Abkömmling des Opium-Alkaloids Codein – einem natürlichen Opiat, das aus dem Milchsaft des Schlafmohns gewonnen wird. Dihydrocodein besitzt im Vergleich zu Codein stärkere hustenreizlindernde und schmerzstillende Eigenschaften. In Arzneimitteln liegt es in Form von Salzen wie Dihydrocodeinthiocyanat, Dihydrocodeinhydrochlorid oder Dihydrocodeintartrat vor.

 

Wie wirkt Dihydrocodein?

Dihydrocodein besitzt zentral schmerzlindernde, hustenreizstillende, beruhigende und euphorisierende Eigenschaften, die auf eine Bindung an Opioid-Rezeptoren zurückzuführen sind. Die hustenreizlindernde Wirkung wird durch eine Hemmung des Hustenzentrums im Hirnstamm hervorgerufen. Die Effekte können teilweise auch auf das Abbauprodukt Dihydromorphin zurückgeführt werden, das eine ähnliche Wirkung wie Morphin aufweist. Dennoch besitzt Dihydrocodein im Vergleich eine sehr niedrige schmerzlindernde Wirkung. Es wird daher nur selten als Schmerzmittel verschrieben.

 

Wann wird Dihydrocodein angewendet?

Dihydrocodein wird aufgrund seiner Eigenschaften hauptsächlich zur symptomatischen Behandlung eines trockenen Reizhustens ohne Schleimbildung angewendet. Als Antitussivum ist Dihydrocodein in Form von Tropfen, Sirup, (Retard)tabletten und Kapseln erhältlich. Husten ist ein unwillkürlich ablaufender Schutzreflex, um Fremdkörper wie Bakterien, Viren oder andere schädigende Reize aus den Atemwegen zu befördern. Hierzu werden diese mit etwas Schleim umhüllt und durch kräftige Hustenstöße nach außen befördert (produktiver Schleim). Trockener Reizhusten weist hingegen keine Reinigungsfunktion auf. Da er ohne Auswurf auftritt, wird er auch als unproduktiver Husten bezeichnet und durch die fehlende Schleimbildung als kratzend und teils sehr schmerzhaft empfunden. Auslöser ist eine übersteigerte Aktivität des Hustenzentrums im Stammhirn nach einer Reizung der Bronchialschleimhaut. Zentral dämpfende Wirkstoffe wie Schlaf- und Beruhigungsmittel, Antidepressiva, Neuroleptika oder Alkohol sowie Anticholinergika können die unerwünschten Wirkungen von Dihydrocodein verstärken. Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann das Reaktionsvermögen beeinträchtigt sein. Es wird empfohlen, Dihydrocodein mit der niedrigsten wirksamen Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum einzunehmen. Dihydrocodein wird als euphorisierende und dämpfende Droge missbraucht. Besonders unter Jugendlichen ist „Dirty Sprite“ ein beliebtes Rauschmittel. Hierbei wird der Hustenstiller mit Alkohol oder Süssgetränken wie beispielsweise Sprite gemischt. Bei „Purple Drank“ handelt es sich ein Mischgetränk aus verschreibungspflichtigem Hustensaft, Promethazin, Limonade und zerkrümelten Bonbons. Die Partydroge erzeugt Euphorie und ein als positiv empfundenes Gefühl der Betäubung.

 

Quellen: Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013 Fachinfo Fertigarzneimittel https://www.20min.ch/story/high-mit-hustensirup-ein-riskanter-rausch-433670877128