Drospirenon
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Was ist Drospirenon?
Bei Drospirenon handelt es sich um ein synthetisches Gelbkörperhormon (Gestagen), das dem körpereigenen Hormon Progesteron nachempfunden ist. Der natürliche Progesteronspiegel unterliegt im Laufe des weiblichen Zyklus natürlichen Schwankungen. Nach dem Eisprung beginnt der sogenannte Gelbkörper (die verbliebene Eihülle des Follikels), vermehrt Progesteron zu produzieren. Dies sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut stärker durchblutet und somit auf die Einnistung eines befruchteten Eis vorbereitet wird. Im Falle einer Befruchtung und einer daraus resultierenden Schwangerschaft produziert der Gelbkörper in den ersten Wochen weiterhin Progesteron und erhält so die Frühschwangerschaft aufrecht. Erfolgt jedoch keine Befruchtung, bildet sich der Gelbkörper zurück, sodass immer weniger Progesteron produziert wird und es schließlich zur Menstruationsblutung kommt.
Während der Menopause (natürlicher Teil des Alterungsprozesses und Ende der fruchtbaren Phase einer Frau) nimmt die Progesteronproduktion dauerhaft ab, da die Eierstöcke weniger aktiv sind. Dies kann zu unregelmäßigen Menstruationszyklen führen und Symptome wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und vaginale Trockenheit ich sich ziehen.
Wie wirkt Drospirenon und wann wird es angewendet?
Drospirenon greift in das fein abgestimmte Zusammenspiel der körpereigenen Hormone ein; der genaue Wirkmechanismus ist von der jeweiligen Anwendung abhängig:
- Empfängnisverhütung
Niedrig dosiertes Drospirenon wird einzeln in sogenannten „Minipillen“ oder in Kombination mit einer Östrogenkompontente in „Mikropillen“ zur Schwangerschaftsverhütung verwendet. Dem Körper wird durch die Anwendung der Kontrazeptiva eine Schwangerschaft vorgetäuscht. Das synthetische Gestagen sogt dafür, dass sich der Schleim im Gebärmutterhals so verfestigt, dass keine Spermien in die Gebärmutter eindringen können. Außerdem baut sich die Gebärmutterschleimhaut nur unzureichend auf, sodass sich eine befruchtete Eizelle nur schwer einnisten kann.
2. Hormonersatztherapie
Als Gestagenkomponente in der menopausalen Hormonersatztherapie ist Drospirenon in Deutschland nur wenig verbreitet. Anwenderinnen stehen in diesem Fall Tabletten zur Verfügung.
In den Wechseljahren stellen die Eierstöcke allmählich ihre Funktion ein und es kommt zu einem starken Abfall der Gestagen- und später auch der Östrogenfreisetzung. Eine Hormontherapie kann den entstehenden Hormonmangel ausgleichen und so die Beschwerden wie Schweißausbrüche, Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen lindern.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11., völlig neu bearbeitete Auflage 2020
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
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