Hopfenzapfen
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Hopfen
Was ist Hopfen?
Hopfen (Humulus lupulus L.) zählt zur Familie der Hanfgewächse (Cannabaceae) und wird seit dem Altertum in Europa kultiviert. Wie bei Hanf gibt es bei Hopfen sowohl eine männliche als auch eine weibliche Pflanze.
Der Arzneipflanze werden schlaffördernde und beruhigende Eigenschaften zugeschrieben. Verwendet werden die getrockneten, weiblichen Blütenstände (Hopfenzapfen), die entweder als Teedroge oder in Form von Teemischungen erhältlich sind.
Aus den Blüten werden unter anderem mit Ethanol und Methanol Flüssig- und Trockenextrakte gewonnen. Diese sind unter anderem in Form von Tropfen, Kapseln, Tabletten und Dragees im Handel.
Wie wirkt Hopfen?
Hopfen enthält unter anderem ätherisches Öl, Hopfenharz mit Bitterstoffen wie Humulon und Lupulon, Flavonoide und Gerbstoffe.
Welche Inhaltsstoffe im speziellen für die beruhigenden und schlaffördernden Eigenschaften verantwortlich sind, ist noch nicht genau geklärt. Hopfen scheint eine ähnliche Wirkung wie das körpereigene Schlafhormon Melatonin aufzuweisen. Wissenschaftliche Untersuchungen ergaben, dass Inhaltsstoffe aus Hopfen an Melatonin-Rezeptoren binden und dort einen schlafinduzierenden Effekt auslösen.
Wann wird Hopfen angewendet?
Hopfen wird in Form von Tropfen, Filmtabletten, Kapseln oder Dragees eingenommen. Es stehen weitere Darreichungsformen wie beispielsweise Spray, Pulver, Bäder, Urtinkturen und Tees zur Verfügung.
Sie werden zur Behandlung folgender Krankheitsbilder eingesetzt:
- Unruhezustände wie Nervosität, Reizbarkeit, Stress
- nervös bedingte Schlafstörungen
Eine halbe bis eine Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen entfaltet Hopfen seine schlafanstoßende Wirkung und verbessert die Schlafqualität. Die volle Wirkung wird bei regelmäßiger Einnahme nach etwa zwei bis vier Wochen erreicht.
Tritt nach diesen Zeitfenster keine merkliche Besserung ein, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.
Im Vergleich zu chemischen Sedativa muss bei Hopfen nicht mit Schläfrigkeit am Folgetag oder einem Suchtpotential gerechnet werden. Dennoch kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit Maschinen zu bedienen beeinträchtigt werden. Dies gilt besonders in Kombination mit Alkohol.
Hopfen wird häufig mit anderen beruhigenden Arzneipflanzen wie Melisse, Passionsblume oder Baldrian sowie dem Schlafhormon Melatonin kombiniert.
Des Weiteren wird das Hanfgewächs zur Bierherstellung verwendet. Es verleiht dem Getränk seinen bitteren Geschmack und Aroma und verlängert dessen Haltbarkeit.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2018/01/01/hopfen-in-der-phytotherapie
https://www.lfl.bayern.de/ipz/hopfen/154648/index.php
https://www.researchgate.net/publication/6397124_Hypothermic_effects_of_hops_are_antagonized_with_the_competitive_melatonin_receptor_antagonist_luzindole