Insulin lispro
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Was ist Insulin lispro?
Insulin lispro ist ein synthetisches Humaninsulin, das zur Behandlung von Diabetes mellitus eingesetzt wird.
Es ist ein kurzwirksames Insulin, das dazu dient, den Blutzuckerspiegel zu senken. Im Vergleich zu
herkömmlichem Humaninsulin hat Insulin lispro eine veränderte Aminosäuresequenz. Dies führt dazu, dass
es schneller absorbiert wird und eine schnellere Wirkung entfaltet. Nach der Injektion wird Insulin lispro
innerhalb von etwa 15 Minuten aktiv und wirkt für etwa 2 bis 4 Stunden.
Wie wirkt Insulin lispro?
Insulin spielt eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel aller Wirbeltiere, da es das einzige Hormon ist, das
eine blutzuckersenkende Wirkung besitzt. Es wird in der Bauchspeicheldrüse produziert und ermöglicht den
Transport von Zucker aus dem Blutkreislauf in die Zellen. Dort wird der Zucker zur Energiegewinnung
genutzt oder teilweise gespeichert. Neben der Regulation des Zuckertransports beeinflusst Insulin auch den
Fett- und Eiweißstoffwechsel.
Der Blutzuckerspiegel variiert im Laufe des Tages abhängig von der aufgenommenen Nahrung und dem
Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Demzufolge unterliegen sowohl der Insulinspiegel als auch der
Blutzuckerspiegel ständigen Schwankungen.
Bei Diabetes mellitus leiden Betroffene an erhöhten Blutzuckerwerten aufgrund eines Mangels an Insulin. Es
handelt sich hierbei um eine chronische Erkrankung des Stoffwechsels, die umgangssprachlich auch als
„Zuckerkrankheit“ bezeichnet wird. Man unterscheidet zwei verschiedene Formen: Bei Typ-1-Diabetes, der
meist im Kindes- und Jugendalter auftritt, liegt ein absoluter Insulinmangel vor. Grund ist der Untergang
Insulin-produzierender Zellen. Bei Typ-2-Diabetes, oder auch „Erwachsenendiabetes“, liegt größtenteils ein
relativer Insulinmangel vor: Einem erhöhten Insulinbedarf steht eine sinkende Ausschüttung durch Insulin-
produzierende Zellen gegenüber.
Wann wird Insulin lispro angewendet?
Bei Typ-1-Diabetes ist die Hormonersatztherapie mit Insulin lebensnotwendig und muss ein Leben lang
beibehalten werden. Typ-2-Diabetiker benötigen erst dann eine Insulintherapie, wenn eine Veränderung des
Lebensstils oder orale Antidiabetika nicht mehr zum gewünschten Therapieerfolg führen.
Unverträglichkeiten und Kontraindikationen gegenüber oralen Antidiabetika machen den Einsatz von Insulin
ebenfalls erforderlich.
Aufgrund seines Wirkprofils wird Insulin lispro meist im Rahmen einer intensivierten konventionellen
Insulintherapie (ICT) unmittelbar vor oder kurz nach einer Mahlzeit subkutan (unter die Haut) injiziert.
Um die Grundversorgung abzudecken, wird bei einer ICT ein oder mehrmals täglich ein langwirksames
Insulinpräparat verabreicht, um den Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum stabil zu halten.
Zusätzlich werden nach Bedarf kurzwirksame Insuline wie Insulin lispro gespritzt, um Mahlzeiten oder
erhöhte Zuckerwerte auszugleichen.
Quellen
Mutschler Arzneimittelwirkungen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 11., völlig neu
bearbeitete Auflage 2020
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier
GmbH, 2013
Fachinfo Fertigarzneimitte