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Lactulose

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Lactulose

Was ist Lactulose?

Bei Lactulose handelt es sich um ein Abführmittel (Laxans), das aufgrund seiner abführenden Wirkung bei Verstopfungen eingesetzt wird.

Verstopfung wird in der Fachsprache auch Obstipation genannt und stellt keine spezifische Erkrankung, sondern ein Symptom dar. Die Verdauungsstörung liegt dann vor, wenn die übliche Häufigkeit der Stuhlentleerung reduziert ist (weniger als dreimal pro Woche) und die Defäkation nur durch starkes Pressen, mit manueller oder medikamentöser Hilfe oder kurzzeitig gar nicht möglich ist. Der Stuhl ist sehr hart und klumpig, die Defäkation ist häufig schmerzhaft und die Entleerung unvollständig.

Man unterscheidet zwischen Verstopfungen akuter und chronischer Natur. Mögliche Ursachen akuter Probleme können Änderung der Lebensgewohnheiten (Reisen), Ernährungsumstellungen, verminderte Flüssigkeitszufuhr, psychische Faktoren, Bewegungsmangel bis hin zu kurzzeitiger Bettlägerigkeit sein. Dauert eine Verstopfung länger als drei Monate an, so gilt sie als chronisch. Mögliche Ursachen können Erkrankungen wie Diabetes, Multiple Sklerose oder eine Schilddrüsenunterfunktion, Arzneimittelnebenwirkungen von Opioiden, Antidepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmitteln oder Blutdruckpräparaten, eine anatomische Veranlagung sowie eine falsche Lebensführung mit mangelnder Bewegung, falscher Ernährung und zu wenig Flüssigkeit sein.

 

Wie wirkt Lactulose?

Lactulose zählt zu den osmotisch wirksamen Laxantien, deren abführende Wirkung auf zwei Mechanismen zurückzuführen ist:

Nach der oralen Einnahme gelangt Lactulose unverdaut in den Dickdarm. Dort wird es von den Darmbakterien zu Säuren vergärt, welche die Darmperistaltik anregen. Des Weiteren kommt es zu einer osmotischen Bindung von Wasser, wodurch der Darminhalt zunimmt und die Darmperistaltik ebenfalls stimuliert wird.

Zusätzlich besitzt Lactulose eine ammoniaksenkende Wirkung, weshalb es auch bei hepatischer Enzephalopathie eingesetzt wird.

 

Wann wird Lactulose angewendet?

Lactulose wird als Lösung zum Einnehmen zur Behandlung von Obstipationen und bei Erkrankungen, die eine erleichterte Stuhlentleerung erfordern, eingesetzt.

Eine weitere Indikation ist die Prophylaxe und Therapie bei hepatischer Enzephalopathie, die durch eine unzureichende Entgiftungsfunktion der Leber entsteht. In Folge kommt es zu steigenden Konzentrationen verschiedener nervenschädigender Substanzen wie beispielsweise Ammoniak, die wiederum zu einem Ungleichgewicht von Botenstoffen im Gehirn führen. Der abführende Effekt von Lactulose kann nach zwei bis zehn Stunden eintreten, bei ungenügender Dosierung können bis zum ersten Stuhlgang 24 bis 48 Stunden vergehen. Bei Beginn der Behandlung können Blähungen auftreten, die in der Regel nach einigen Tagen verschwinden.

 

Quellen:

Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

Fachinformationen der Fertigarzneimittel