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Lercanidipin

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Lercanidipin

Was ist Lercanidipin?

Lercanidipin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Dihydropyridine, auch Calciumkanalblocker oder Calciumantagonisten genannt. Diese werden aufgrund ihrer gefäßerweiternden und blutdrucksenkenden Wirkung zur Therapie verschiedener Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. Es liegt in Arzneimitteln als Lercanidipinhydrochlorid vor.

 

Wie wirkt Lercanidipin?

Calcium spielt in den Muskelzellen eine entscheidende Rolle: steigt dort die Calcium-Konzentration, wird den Muskelzellen signalisiert, dass sie sich zusammenziehen sollen. Lercanidipin bewirkt, dass Calcium an glatten Muskelzellen wie beispielsweise in den Arterien und am Herz nicht in die Zelle eindringen kann. Hierzu blockiert es Calciumkanäle, die den Einstrom von Calcium regeln. Dies hat zur Folge, dass sich die Muskelzellen entspannen, die Gefäße sich weiten und der Blutdruck sinkt.

 

Wann wird Lercanidipin angewendet?

Lercanidipin wird aufgrund seiner Wirkung zur Behandlung eines Bluthochdrucks (arterielle Hypertonie) verwendet. Bei diesem Krankheitsbild herrscht in den Blutgefäßen ein erhöhter Druck. Laut Angaben der deutschen Herzstiftung spricht man von Bluthochdruck, wenn wiederholt Messwerte ab 140/90 mmHg vorliegen. Als normal beziehungsweise hochnormal gelten derzeit Blutdruckwerte bis 139/89 mmHg. Als optimal werden Werte unter 120/80 mmHg eingestuft. Zu Beginn der Erkrankung bereiten erhöhte Blutdruckwerte den Betroffenen kaum Beschwerden. Auf lange Sicht belastet aber Bluthochdruck das Herz und schädigt andere Organe. Des Weiteren beschleunigt und verstärkt er die natürliche Alterung der Gefäße und führt dazu, dass sie schneller verkalken. Bluthochdruck zählt daher neben Diabetes, Nikotinkonsum und Störungen des Fettstoffwechsels zu den Hauptursachen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Aber auch Augen- und Nierenerkrankungen lassen sich oft auf erhöhte Blutdruckwerte zurückführen.

Lercanidipin ist in Form von Tabletten im Handel verfügbar. Diese werden einmal täglich morgens mindestens 15 Minuten vor dem Frühstück und jeweils zur selben Uhrzeit eingenommen, um starke Blutdruckschwankungen zu vermeiden. Die typischen Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Gesichtsröte (Flush) verschwinden meist nach einiger Zeit.

 

Quellen:

Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

Fachinfo Fertigarzneimittel