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Menthol

 

Was ist Menthol?
Menthol ist ein natürlicher Bestandteil von Pflanzen der Gattung Minze wie beispielsweise Pfefferminze, Ackerminze und Grüne Minze. Es vermittelt einen typischen Minzgeruch und -geschmack.

Chemisch gesehen handelt es sich bei Menthol um einen monocyclischen Monoterpen-Alkohol. Es existiert in zwei spiegelbildlichen Formen, dem (-)-Menthol (Levomenthol) und dem (+)-Menthol. Das natürliche, linksdrehende Levomenthol ist für den angenehmen minzig-frischen Geruch verantwortlich und kommt in vielen ätherischen Ölen vor.

Menthol wird hauptsächlich durch Isolation aus Minzen gewonnen, aber auch eine synthetische Herstellung ist möglich. Es findet breite industrielle Verwendung in pharmazeutischen Produkten, Lebensmitteln, Aromen, Produkten zur Mundhygiene und Kosmetika.

 

 

Wie wirkt Menthol?

Menthol weisst ein breites Wirkspektrum auf:

  • kühlend und erfrischend auf Haut und Schleimhaut
  • juckreizlindernd
  • durchblutungsfördernd
  • schmerzstillend
  • lokal betäubend
  • antimikrobiell
  • entblähend, krampflösend, gallentreibend
  • insektizid (gegen Moskitos)

 

Für einen kühlenden Effekt werden niedrig konzentrierte Zubereitungen verwendet – auf der Haut üblicherweise 1%, in nasalen Darreichungsformen 0.1%. Menthol löst dabei das Kälteempfinden über Rezeptoren im Körper aus; die Körpertemperatur beeinflusst es jedoch nicht. Mit der Stimulation der Kälterezeptoren lassen sich möglicherweise auch die schmerzlindernden Effekte von Pfefferminzöl erklären.

 

Hohe Menthol-Konzentrationen erzeugen ein wärmendes bis brennendes, reizendes und schmerzendes Gefühl und können zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Kälte führen. Der durchblutungsfördernde und muskelentspannende Effekt beruht hierbei auf einer Erweiterung der Blutgefäße.

 

 

Wann wird Menthol angewendet?

Aufgrund seiner Eigenschaften kommt Menthol bei zahlreichen Krankheitsbildern zum Einsatz:

 

Lokal aufgetragen als kühlendes und juckreizlinderndes Mittel bei juckenden Hauterkrankungen wie Insektenstichen und Ekzemen.

 

In Form von Inhalierstiften, Nasentropfen- sprays und -salben oder Erkältungsbalsamen bei Schnupfen und verstopfter Nase. Menthol löst hierbei ein Frischegefühl in der Nase aus und hat einen subjektiv befreienden Effekt.

 

Als Lutschtabletten, Bronchialpastillen, in Erkältungsbalsamen, -bädern und Inhalationsmitteln bei Erkältungsbeschwerden und Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

 

Als Gel, Creme, Auflage oder Kältespray bei Sportverletzungen sowie Gelenk- und Muskelschmerzen.

 

In niedrig dosierten oralen Darreichungsformen bei Verdauungsbeschwerden und Blähungen.

 

Bei Kopfschmerzen kann es lokal als Kopfschmerzöl auf die Schläfen aufgetragen werden. Pfefferminzöl zählt hierbei zur Standardbehandlung von leichten und mittelschweren Spannungskopfschmerzen. Es kann hinsichtlich Wirksamkeit, Schnelligkeit des Wirkeintritts und Verringerung der Schmerzintensität den Schmerzmitteln Paracetamol und Acetylsalicylsäure gleichgesetzt werden.

 

Menthol darf nicht bei Säuglingen oder Kleinkindern angewendet werden, da dies zu einem lebensbedrohlichen Atemstillstand führen kann. Schwangere und Stillende sollten ebenfalls keine mentholhaltigen Präparate anwenden.

Zubereitungen mit hohen Mentholkonzentrationen und reines Menthol sind reizend und sollen nicht in die Augen gelangen.

 

 

Quellen:

Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage

 

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

 

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

 

Fachinformationen der Fertigarzneimittel

 

https://schmerzklinik.de/wp-content/uploads/2016/04/oleum-menthae-piperitae-pfefferminzoel-in-der-akuttherapie-des-kopfschmerzes-vom-spannungstyp.pdf