Loperamid
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Loperamid
Was ist Loperamid?
Bei Loperamid handelt es sich um ein Antidiarrhoikum, das in Form seines Chlorid-Salzes zur symptomatischen Behandlung von Durchfall eingesetzt wird.
Durchfall wird in der Fachsprache auch Diarrhö genannt. Die Verdauungsstörung liegt dann vor wenn mindestens dreimal am Tag Stuhlgang von verminderter Konsistenz erfolgt. In den meisten Fällen liegt außerdem ein erhöhtes Stuhlvolumen und -gewicht vor. Man unterscheidet zwischen Durchfällen akuter und chronischer Natur. Mögliche Ursachen akuter Durchfälle können akute Magen-Darm-Infekte ausgelöst durch Viren oder Bakterien, (Lebensmittel)vergiftungen, Nebenwirkungen von Medikamenten wie beispielsweise Antibiotika oder Abführmittel aber auch Stress und Angstsituationen sein.
Chronische Durchfälle können unter anderem auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz, chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, eine Schilddrüsenüberfunktion oder auf andere organische Ursachen zurückgeführt werden.
Starke Diarrhö kann zu einem gefährlichen Flüssigkeits- und Salzverlust führen. Ohne Behandlung besteht dann die Gefahr der Austrocknung (Dehydratation), die besonders für Risikogruppen schwerwiegende Folgen haben kann.
Wie wirkt Loperamid?
Loperamid bindet an Opioidrezeptoren in der Darmwand, hemmt dadurch die Darmbewegung und verlängert die Verweildauer der Nahrung im Darm. Der Körper kann mehr Flüssigkeit, Elektrolyte und Nährstoffe aufnehmen, der Stuhldrang und die Stuhlfrequenz wird reduziert.
Wann wird Loperamid angewendet?
Loperamid wird in Form von Kapseln, Schmelz- und Filmtabletten oder Lösung zur symptomatischen Behandlung akuter Durchfälle eingesetzt.
Das Arzneimittel darf nicht bei Durchfällen zur Anwendung kommen, die durch Antibiotika ausgelöst werden oder mit Fieber oder blutigen Stühlen einhergehen. Diese Symptome können auf eine infektiöse Durchfallerkrankung hinweisen. Durch die Ruhigstellung des Darms besteht hierbei die Gefahr, dass die Krankheitserreger nur verzögert ausgeschieden werden. Dies verlängert ihre Verweildauer im Darm und sie können weiter Giftstoffe abgeben.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel