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Methotrexat

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Was ist Methotrexat?

Methotrexat (MTX) zählt zur Wirkstoffgruppe der Immunsuppressiva. Sie unterdrücken das Immunsystem und werden zur Behandlung von Erkrankungen eingesetzt, die durch eine überaktive Immunreaktion zu Schäden führen. Des Weiteren handelt es sich um ein Zytostatikum, da MTX ursprünglich als FolsäureAntagonist für die Krebstherapie entwickelt wurde und auch heute noch in diesem Bereich zum Einsatz kommt.

 

Wie wirkt Methotrexat?

Der immunsuppressive bzw. entzündungshemmende Wirkmechanismus von Methotrexat ist bis dato noch nicht vollständig geklärt. Der Einsatz von Methotrexat bei Krebserkrankungen lässt sich auf eine hohe strukturelle Ähnlichkeit zur Folsäure zurückführen. Diese ist auch unter dem Namen Vitamin B9 bekannt und ist für die Zellteilung und die Neubildung von Zellen unentbehrlich. MXT bindet anstelle von Folsäure an bestimmte Enzyme und blockiert diese. In Folge wird der Zellzyklus unterbrochen und die Vermehrung von Tumorzellen gehemmt.

 

Wann wird Methotrexat angewendet?

Methotrexat ist in Form von Tabletten sowie als Injektionslösung auf dem deutschen Markt verfügbar. Je nach Indikation unterscheiden sich die Dosierungsempfehlungen erheblich. Hochdosiert wird es als Zytostatikum bei folgenden Krankheitsbildern eingesetzt: - Akute lymphatische und myeloische Leukämie - Non-Hodgkin-Lymphome, vor allem ZNS-Lymphome - Brust-, Lungen- und Blasenkrebs sowie bösartige Kopf- und Halstumore sowie Choriokarzinome (Tumor, der aus einer entarteten Blasenmole oder Geweberesten einer früheren Schwangerschaft) - Osteosarkom bei Kindern und Jugendlichen Die Dosierungsfrequenz ist hierbei abhängig vom Behandlungsschema und kann eine tägliche Verabreichung von Methotrexat erforderlich machen. Als Immunsuppressivum wird Methotrexat in der Tiefdosistherapie zur Behandlung bestimmter Autoimmunerkrankungen angewendet: - Rheumatoide Arthritis, juvenile idiopathische Arthritis - Schwere Formen von Psoriasis - Heute seltener: Morbus Crohn und Multiple Sklerose Bei Autoimmunerkrankungen greift der Körper durch eine Fehlfunktion des Immunsystems körpereigene Strukturen wie Zellen und Organe an und schädigt diese. Die genauen Entstehungsursachen sind nach wie vor ungeklärt, in vielen Fällen liegt eine genetische Veranlagung vor. In diesen Fällen erfolgt die Anwendung von Methotrexat einmal wöchentlich. Trotz bestehender Maßnahmen zur Risikominimierung kommt es jedoch jedes Jahr zu mehreren Todesfällen, da die Anwendung täglich anstatt wie vorgesehen einmal wöchentlich erfolgt. Mögliche Nebenwirkungen können durch die Gabe von Folsäure im Anschluss an die Einnahme von Methotrexat abgeschwächt werden. Da das Vitamin allerdings auch die gewünschte Wirkung vermindern kann, sollte die Einnahme frühestens 24 Stunden nach MTX erfolgen. MTX kann zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht (Photosensibilität) führen. Diese kann sich in Form von Hautausschlägen, Rötungen und Juckreiz äußern. Es wird daher empfohlen, während der Behandlung auf Sonnenbäder und Besuche im Solarium zu verzichten und einen geeigneten Sonnenschutz zu verwenden.

 

Quellen: Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013 Fachinformationen der Fertigarzneimittel https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RV_STP/m-r/methotrexatneu.html