Methylprednisolon
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Was ist Methylprednisolon?
Methylprednisolon ist ein synthetisches Glucocorticoid und wird umgangssprachlich auch als „Cortison“ bezeichnet. Es ist dem körpereigenen und lebenswichtigen Hormon Cortisol nachempfunden, das von der Nebennierenrinde produziert wird. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stressreaktionen und Stoffwechselprozessen. Cortisol hilft dem Körper, auf Stress zu reagieren, indem es den Blutzuckerspiegel erhöht, den Energiebedarf steigert und das Immunsystem unterdrückt.
Methylprednisolon wirkt etwa fünfmal stärker als das körpereigene Hydrocortison, zählt aber dennoch zu den schwach wirksamen Vertretern der synthetischen Glucocorticoide. In Arzneimitteln kommt es in Form seiner Salze Methylprednisolonacetat, Methylprednisolon 21-hydrogensuccinat, Natriumsalz und Methylprednisolon 21-hydrogensuccinat zum Einsatz.
Wie wirkt Methylprednisolon?
Glucocorticoide unterdrücken die körpereigene Immunabwehr – wirken also immunsuppressiv –indem sie die Glucocorticoid-Rezeptoren fast aller Gewebe beeinflussen. Sie hemmen hierbei die durch Botenstoffe hervorgerufene Anlockung von Zellen des Immunsystems an den Ort einer Entzündungsreaktion sowie deren Aktivität.
Außerdem unterbinden sie die Freisetzung und Wirkung sogenannter Entzündungsmediatoren. Hierbei handelt es sich um körpereigene Stoffe, die Entzündungs- und Immunreaktionen einleiten oder aufrechterhalten.
Wann wird Methylprednisolon angewendet?
Aufgrund seiner Eigenschaften wird Methylprednisolon innerlich und äusserlich bei zahlreichen allergischen und entzündlichen Erkrankungen verwendet.
Je nach Anwendungsziel steht der Wirkstoff in Form von Tabletten, Salben, Cremes, Lösungen oder Injektionen/Infusionen zur Verfügung.
Salben, Cremes und Lösungen zum Auftragen auf die Haut kommen bei entzündlichen Hauterkrankungen wie beispielsweise Kontaktekzemen, Nesselsucht oder Neurodermitis zum Einsatz.
In Form von Tabletten wird das Glucocorticoid beispielsweise bei Autoimmunerkrankungen, chronischer Polyarthritis oder schweren Asthmaanfällen sowie COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) eingesetzt. Des Weiteren verhindert der Wirkstoff Abstoßungsreaktionen nach Organtransplantationen.
Bei einer Nebenniereninsuffizienz wird Methylprednisolon im Rahmen einer lebensrettenden Hormonersatztherapie eingesetzt, da die Nebenniere in diesem Fall nicht in der Lage ist, das Hormon Cortisol in ausreichender Menge selbst herzustellen.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel