Passionsblumenkraut
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Passionsblume
Was ist Passionsblume?
Die Passionsblume (Passiflora incarnata L.) aus der Familie der Passionsblumengewächse ist eine ausdauernde und kletternde Staude, die unter anderem in den USA und Ostindien beheimatet ist.
Medizinische Anwendung findet das Passionsblumenkraut, das aus den getrockneten, zerkleinerten oder geschnittenen, oberirdischen Teilen der Pflanze besteht, wobei auch Blüten und Früchte enthalten sein können. Aus der Droge werden zum Beispiel mit Ethanol Extrakte, Tinkturen und Pulver hergestellt. Unter dem Begriff „Droge“ versteht man in diesem Zusammenhang z. B. durch Trocknung haltbar gemachte Teile von Pflanzen die zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden.
Wie wirkt Passionsblume?
Passionsblumenkraut und daraus hergestellte Zubereitungen haben beruhigende, angstlösende und krampflösende Eigenschaften, indem sie Einfluss auf die GABA-Neurotransmission nehmen. GABA ist die Abkürzung von Gamma-Aminobuttersäure und eine natürlich vorkommende Verbindung, die als hemmender Botenstoff im zentralen Nervensystem fungiert. GABA setzt die Erregbarkeit der Nervenzellen herab und bewirkt eine Entspannung des Körpers.
Ein Mangel an GABA kann zu einer permanent gesteigerten Nerventätigkeit führen, die sich durch innere Unruhe, Anspannung, Angstzustände oder Schlafstörungen äußern kann.
Passionsblumenkrautextrakte hemmen die GABA-Wiederaufnahme in die Zellen und sorgen so für eine erhöhte Konzentration der Aminosäure. Des Weiteren binden sie an die GABA-Bindungsstelle des GABAA-Rezeptors und imitieren so die ausgleichende Wirkung des Botenstoffes auf das Nervensystem.
Wann wird Passionsblume angewendet?
Passionsblumenkrautextrakte werden zur Behandlung von innerer Unruhe, Angstzuständen, Reizbarkeit und Nervosität eingesetzt. Prinzipiell ist die Dauer der Anwendung zeitlich nicht begrenzt, dennoch sollte bei länger andauernden Beschwerden ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Die Arzneipflanze ist als Tee, in Form von Teemischungen und als offene Teedroge in Apotheken erhältlich. Des Weiteren stehen Tropfen, Kapseln und Tabletten mit Zubereitungen aus der Passionsblume zur Verfügung. Neben Monopräparaten sind außerdem verschiedene Kombinationspräparate z. B. mit Melisse, Hopfen und /oder Baldrian verfügbar.
Arzneimittel mit Passionsblumenkrautextrakten können die Verkehrsfähigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Betroffene Personen sollten nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel
https://www.thieme.de/de/naturheilverfahren/wirkmechanismus-passionsblume-82921.htm