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Podophyllotoxin

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Podophyllotoxin

 

Was ist Podophyllotoxin?
Podophyllotoxin zählt zur Wirkstoffgruppe der Zytostatika, die das Zellwachstum beziehungsweise die Zellteilung hemmen. Der pflanzliche Inhaltsstoff wird aus dem Wurzelstock des immergrünen Fußblatts extrahiert; die gereinigte Substanz wird in Fertigarzneimitteln meist in Form von Cremes oder Lösungen eingesetzt.

 

 

Wie wirkt Podophyllotoxin?

Man geht davon aus, dass die Wirkung des Zytostatikums das Resultat einer Wachstumshemmung ist, in Verbindung mit der Fähigkeit, in das Gewebe von Virus-infizierten Zellen einzudringen. In Folge wird eine Nekrose (Absterben) der betroffenen Zellen ausgelöst.

Podophyllotoxin greift an zwei Stellen in die Zellteilung ein. In niedrigen Konzentrationen wirkt es als sogenanntes Spindelgift. Es verhindert den Aufbau einer für die Zelle wichtigen Proteinstruktur, des Spindelapparates (Mikrotubuli). Diese Fasern sind für eine fehlerfreie Zellteilung unentbehrlich.

In höheren Dosierungen hemmt das Zytostatikum zusätzlich den Transport von Erbgut-Bausteinen durch die Zellwand.

 

 

Wann wird Podophyllotoxin angewendet?

Podophyllotoxin wird überwiegend zur lokalen Behandlung von Feigwarzen (Genitalwarzen oder Kondylome) eingesetzt. Hierbei handelt es sich um kleine warzenartige Wucherungen im äußeren Genital- und Analbereich, die in seltenen Fällen auch im Mund auftreten können. Verursacht werden sie von humanen Papillomaviren (HPV). Gelangen diese Viren durch minimale Einrisse in die Haut, siedeln sie sich dort an und können die wulstigen kleine Wucherungen verursachen.

 

Feigwarzen zählen zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Wegen der Ansteckungsgefahr sollte der Sexualpartner/die Sexualpartnerin ebenfalls auf HPV-induzierte Hautveränderungen untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Während der Behandlung und darüber hinaus (drei bis vier Monate) sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet bzw. Kondome benutzt werden, um eine wiederholte gegenseitige Ansteckung zu verhindern. Die betroffenen Hautstellen sollten nicht angefasst oder aufgekratzt werden und es ist ratsam, separate Handtücher zu verwenden.

 

Des Weiteren wird der Wirkstoff wird zuweilen auch bei Plantarwarzen (Fußsohlenwarzen) verwendet. Auch hier sollte auf die gemeinsame Nutzung von Handtüchern sowie Schuhen, Handschuhen und Socken verzichtet und diese regelmäßig gereinigt werden. Im Schwimmbad ist es ratsam, die Warzen mit einem wasserfesten Pflaster abzukleben.

 

Während der Behandlung mit Podophyllotoxin muss eine zuverlässige Methode zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt werden. Des Weiteren sollte auf den Konsum von Alkohol verzichtet werden, da es zu einer massiven Verstärkung unerwünschter Wirkungen führen kann. Die Anwendung des Zytostatikums sollte so lange unter Anleitung des behandelnden Arztes erfolgen, bis die sichere Handhabung durch die Betroffenen gewährleistet ist.

 

 

Quellen:

Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage

 

Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage

 

Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013

 

Fachinformationen der Fertigarzneimittel