Salmeterol
Was ist Salmeterol?
Bei Salmeterol handelt es sich um ein langwirksames Beta-2-Sympathomimetikum. Sympathomimetika besitzen einen aktivierenden Effekt auf das sympathische Nervensystem und versetzen so den Körper in einen leistungssteigernden Zustand. Normalerweise wird dies durch körpereigene Botenstoffe wie Adrenalin und Noradrenalin ausgelöst und ist nicht willentlich steuerbar. Sympathomimetika imitieren die Wirkung dieser „Stresshormone“ und aktivieren deren Rezeptoren. Je nachdem, an welche Bindungsstellen des Sympathikus die Sympathomimetika binden, lösen sie unterschiedliche Teilreaktionen aus.
Wie wirkt Salmeterol?
Salmeterol stimuliert die Beta-2-Adrenozeptoren in der Atemmuskulatur. Es kommt zur Entspannung der Muskelzellen und damit zu einer Erweiterung der Bronchien. Betroffene können besser atmen, Schleim kann leichter abgehustet werden und Entzündungen werden verringert. Da Beta-Rezeptoren aber auch in anderen Organen wie dem Herz und den Blutgefäßen zu finden sind, kann es vor allem bei hochdosierter Anwendung zu Nebenwirkungen wie Zittern, Schwitzen, innerer Unruhe, Schlafproblemen sowie zu einer Steigerung der Herzfrequenz bis hin zu Herzrhythmusstörungen kommen.
Wann wird Salmeterol angewendet?
Aufgrund seiner entspannenden Wirkung auf die Atemmuskulatur wird Salmeterol auch als Bronchospasmolytikum bezeichnet. Die Anwendung erfolgt inhalativ mithilfe von Druckgas- oder Pulverinhalatoren bei folgenden Krankheitsbildern:
- Vorbeugung gegen Atemnot bei Asthma bronchiale
- Dauerbehandlung in Kombination mit anderen Wirkstoffen bei Asthma bronchiale, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) und chronischer Bronchitis
Die Wirkung tritt nach der Inhalation zeitlich verzögert innerhalb von 10 bis 20 Minuten ein. Daher eignet sich Salmeterol nicht zur Behandlung eines akuten Asthmaanfalls. Der Effekt hält über einen langen Zeitraum von bis zu 12 Stunden an.
Neben der Anwendung als Monosubstanz sind auch fixe Kombinationspräparate mit den entzündungshemmenden Glucocorticoiden Budesonid und/oder Fluticason, sowie den ebenfalls bronchienerweiternden Wirkstoffen Formoterol und Vilanterol im Handel. Aufgrund seiner atmungsfördernden und anabolen Eigenschaften zählt Salmeterol zu den Dopingmitteln und ist im Leistungssport verboten. Eine Ausnahme stellen inhalative Anwendungsformen dar. Sie dürfen jedoch nur aus therapeutischen Gründen zum Einsatz kommen, sonst gilt die Benutzung ebenfalls als Doping.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2014/daz-24-2014/entspannt-durchatmen
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/asthma-medikamente-steigern-kraft-und-sprints-119331/