Thymian
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Thymian
Was ist Thymian?
Bei Thymian handelt es sich um einen kleinen Halbstrauch aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), der im Mittelmeerraum beheimatet ist. Die aromatisch duftende Heilpflanze besitzt eine krampflösende und desinfizierende Wirkung. Ihr Name leitet sich von der griechischen Bezeichnung “thymiama“ ab, zu deutsch Räucherwerk, mit der auf ihren charakteristischen Geruch Bezug genommen wird.
Als Arzneidroge wird Thymiankraut (Thymi herba) verwendet, das aus den ganzen, von den getrockneten Stängeln abgestreiften Blättern und Blüten besteht. Aus der Arzneidroge werden unter anderem Teemischungen, das ätherische Öl und verschiedene Extrakte hergestellt.
Im Jahr 2006 wurde Thymian zur „Arzneipflanze des Jahres“ gewählt. Das Kraut zähle zu den wertvollsten Pflanzen bei Erkältungskrankheiten, begründet der "Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde" an der Universität Würzburg seine Wahl.
Wie wirkt Thymian?
Thymian enthält ätherisches Öl, Labiatengerbstoffe, Flavonoide und Triterpene.
Ätherisches Öl (enthält unter anderem Thymol und Carvacrol)
Da das ätherische Öl über die Lunge ausgeschieden wird, besteht ein direkter Einfluss auf die Bronchialschleimhaut. Das enthaltene Thymol wirkt krampflösend, stark antimikrobiell und hemmt das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen. Des Weiteren besitzt das Öl entzündungshemmende Eigenschaften und steigert die Transportfunktion der Zilienbewegung in den Bronchien. Unzähligen Flimmerhärchen („Zilien“) sorgen dafür, dass Fremdstoffe wie Pollen, Staub oder Krankheitserreger durch wellenförmige Bewegungen aus den Atemwegen abtransportiert werden. Sie gelangen so in den Mund-Rachenbereich wo sie entweder ausgespuckt oder geschluckt und im Anschluss im Magen zersetzt werden. Durch zähflüssiges Bronchialsekret im Rahmen eines Atemwegsinfekts ist dieses körpereigene Reinigungssystem in seiner Arbeit gehindert.
Gerbstoffe (Labiatengerbstoffe)
Gerbstoffe wirken schleimhautschützend, entzündungshemmend und ebenfalls keimtötend.
Flavonoide
Auch die antimikrobiellen Eigenschaften der Flavonoide tragen zur Heilwirkung des Thymians bei.
Triterpene
Triterpene wirken ebenfalls entzündungshemmend.
Wann wird Thymian angewendet?
Thymian wird bei Erkrankungen der Lunge und der Bronchien sowie des Verdauungstraktes angewendet. Haupteinsatzgebiet ist die Behandlung von Erkältungssymptomen wie Husten mit zähflüssigem Schleim, Reizhusten, Schnupfen, Halsschmerzen und eine akute Bronchitis.
Bei Keuchhusten und Asthma kann Thymian auch unterstützend zum Einsatz kommen.
Die Heilpflanze ist als Tee, in Form von Teemischungen, als offene Teedroge (getrocknete Heilpflanze) und als reines ätherisches Öl in Apotheken erhältlich. Des Weiteren stehen Tropfen, Säfte, Dragees, Lutschpastillen, Inhalationen, Salben und Badezusätze mit Zubereitungen aus Thymiankraut zur Verfügung.
Damit fettreiche Speisen leichter verdaut werden, findet Thymian auch als Gewürz Verwendung.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2013
Fachinformationen der Fertigarzneimittel
https://www.nordshop.at/de/wissen/pflanzenstoffe/thymian.html
https://www.thieme.de/viamedici/aktuelles-medizin-und-wissenschaft-1650/a/thymian-als-arzneipflanze-5297.htm
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-012006/echter-thymian-zum-sieger-gekuert/