Tripelennamin
Tripelennamin
Was ist Tripelennamin?
Der Wirkstoff Tripelennamin ist auch unter der Bezeichnung Pyribenzamin bekannt. Es handelt sich um ein
Antihistaminikum der 1. Generation mit antiallergischen Eigenschaften. Diese Wirkstoffklasse wird seit
knapp einem Jahrhundert zur symptomatischen Allergiebehandlung eingesetzt und kontinuierlich
weiterentwickelt. Antihistaminika ähneln dem Hormon Histamin, das spezifischer Andockstellen die Effekte
des körpereigenen Botenstoffes auf.
In Arzneimitteln ist Tripelennamin als Tripelennaminhydrochlorid enthalten.
Wie wirkt Tripelennamin?
Als Wirkstoff der ersten Antihistaminika-Generation blockiert Tripelennamin nicht nur die Andockstellen
des körpereigenen Botenstoffes Histamin. Es wirkt zusätzlich anticholinerg, indem es Muscarin-Rezeptoren
blockiert und dadurch die Wirkung des Botenstoffes Acetylcholin hemmt. Es handelt sich hierbei um den
wichtigsten Botenstoff des parasympathischen Nervensystems, der viele körperliche Prozesse wie
Speichelfluss, Magen-Darm-Bewegung, Puls und Blutdruck vermittelt. Bei lokaler Anwendung spielen diese
Effekte keine Rolle, jedoch bei versehentlichem Verschlucken größerer Mengen.
Wann wird Tripelennamin angewendet?
Tripelennamin wird aufgrund seiner Wirkung zur lokalen Behandlung von Juckreiz nach Insektenstichen,
allergischen Hautreaktionen sowie Nesselausschlag (z.B. nach Kontakt mit Brennnesseln oder Quallen)
verwendet.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, wird Tripelennamin einmal täglich auf den juckenden Bereich
aufgetragen und leicht eingerieben. Die Behandlungsdauer sollte nicht länger als sieben Tage betragen.
Sollte in dieser Zeit keine Besserung der Beschwerden eintreten, könnte eine andere Ursache für den
Juckreiz vorliegen. In diesem Fall sollten ein Arzt zu Rate gezogen werden. Behandelte Hautbereiche sollten
nicht der Sonne oder künstlichen UV-Quellen wie beispielsweise Solarien ausgesetzt werden.
Quellen:
Mutschler Arzneimittelwirkungen. 8. Auflage
Taschenatlas Pharmakologie, 5. Auflage
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, 11. Auflage, Urban & Fischer Verlag/Elsevier
GmbH, 2013
Fachinfo Fertigarzneimittel